85 Prozent negative Asylbescheide für Gambier: Aber keine Landeerlaubnis für Abschiebeflugzeuge

23. September 2021

85 Prozent negative Asylbescheide für Gambier: Aber keine Landeerlaubnis für Abschiebeflugzeuge

NATIONAL

Banjul. Wenig kooperationsbereit ist die Regierung Gambias, wenn es um die Rücknahme eigener Staatsbürger geht. Denn: rund 6000 der derzeit in Deutschland lebenden 15.000 Gambier sind aufgrund eines negativen Asylbescheids ausreisepflichtig. Aber die Abschiebungen können nicht vollzogen werden, denn die gambische Regierung unter Präsident Barrow erteilt seit 2019 keine Landeerlaubnis von Abschiebefliegern aus Deutschland und anderen EU-Ländern mehr.

Der Grund: die Rückkehrer seien „unintegrierbar“, sie würden nur Tumulte und Unruhen ins Land bringen. Bei der Rückkehr tausender Gambier sei mit „sozialen Unruhen“ zu rechnen: „Wir versuchen den Frieden, Stabilität und Demokratie in unserem Land zu konsolidieren“, erklärte ein Sprecher der gambischen Regierung.

Präsident Barrow hat in der Vergangenheit schon mehrmals erklärt, er sei nicht an einer Rücknahme von gambischen Auswanderern interessiert. Ein Großteil der drei Millionen zählenden gambischen Bevölkerung möchte die jungen Männer nicht wieder zurück im Land sehen.

Das hat womöglich einen handfesten materiellen Grund. Die Geldsendungen aus dem Ausland tragen nämlich zu einem erheblichen Teil zum Bruttoinlandsprodukt bei – mehr als ein Fünftel, genau 21 Prozent, stammen aus der Diaspora. Wer nach Gambia zurückgeschoben wird, erhält keine Sozialleistungen mehr aus Europa, fällt mithin als Geldgeber aus. An den Geldüberweisungen aus Europa hängen viele Existenzen.

Wie die „Welt“ berichtet, wurde beispielsweise ein 25jähriger, der freiwillig zurückkehrte, von seiner Familie ausgeschlossen und geächtet. Er hatte sich durch deutsche Sozialhilfe und Leistungen etwas Geld angespart und erfüllte sich in seinem Heimatland den Traum eines eigenen Bauernhofs. Dies mißfiel aber seiner Frau, sie verließ ihn. „Sie denkt noch immer, daß ich aus Deutschland deportiert wurde und mit leeren Händen zurückgekommen bin“, beklagte der Betroffene.

Die Befürchtung bei deutschen und österreichischen Behörden, daß Landeverbote wie in Gambia auch in anderen afrikanischen Ländern Mode werden, ist berechtigt, denn das gambische Beispiel spricht für sich: 85 Prozent der Gambier, die letztes Jahr in Deutschland um Asyl ansuchten, erhielten einen negativen Bescheid. Abgeschoben wurde seit 2019 aber niemand mehr. (rk)

Quelle: zuerst.de vom 23.09.2021

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Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
2 Jahre zuvor

Macht es wie Trump ! Alle Gelder streichen, dann gibt es die Landeerlaubnis SOFORT!

Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

…Der Grund: die Rückkehrer seien „unintegrierbar“, sie würden nur Tumulte und Unruhen ins Land bringen. Bei der Rückkehr tausender Gambier sei mit „sozialen Unruhen“ zu rechnen: „Wir versuchen den Frieden, Stabilität und Demokratie in unserem Land zu konsolidieren“, erklärte ein Sprecher der gambischen Regierung…

Das ist der Gipfel ! Wenn die sich im eigenen Heimatland schon schlecht benehmen, was machen die dann erst hier ?
„Schmidt von Kochel“ hat unbedingt Recht.
Wenn außer Erpressung nichts hilft, dann muß man sie mit eigenen Waffen schlagen.

birgit
birgit
2 Jahre zuvor

„Der Grund: die Rückkehrer seien „unintegrierbar“, sie würden nur Tumulte und Unruhen ins Land bringen. Bei der Rückkehr tausender Gambier sei mit „sozialen Unruhen“ zu rechnen: „Wir versuchen den Frieden, Stabilität und Demokratie in unserem Land zu konsolidieren“, erklärte ein Sprecher der gambischen Regierung.“

Und wir versuchen den Frieden in unserem Land zu erhalten !
Nehmt dieses Viehzeug zurück, aber pronto !
Ansonsten bleibt nur eine Möglichkeit. Die steigen über dem Meer aus.
Haie wollen auch leben.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Soso die wollen ihr eigenes Pack nicht haben. Sofort alle in einen Flieger und dort landen ohne Erlaubnis.
Wer an Bord nicht spurt Lucke auf über dem Ozean….nur so gehts.

Geben wir Deppen Gambia auch noch Entwicklungshilfe? Dümmer geht wohl nicht.