Berlin. Auch in der diesjährigen Weihnachtssaison kann sich der Einzelhandel bei der Politik wieder für kräftige Umsatzeinbußen bedanken – war es letztes Jahr der Total-Lockdown, so machen es heuer die verbreiteten 2G-Vorschriften nicht besser. Der Handelsverband Deutschland (HDE) schlägt nun Alarm – im Innenstadthandel seien die Besucherzahlen im Schnitt um 41 Prozent gesunken. HDE-Chef Genth spricht von einer „dramatischen Zäsur im Weihnachtsgeschäft“.
Die Erlöse im stationären Handel mit Nichtlebensmitteln (Non-Food-Handel) lagen in der Woche vor dem zweiten Advent um durchschnittlich 26 Prozent unter dem Stand von 2019, wie der HDE am Sonntag zu einer Umfrage unter etwa 1.600 Branchenfirmen mitteilte.
Unter 2G-Bedingungen – wonach nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu den Geschäften haben – seien die Besucherzahlen im Innenstadthandel laut HDE im Schnitt um 41 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Zwei Drittel der Betriebe seien mit dem Verlauf der zurückliegenden Woche unzufrieden. Besonders hart traf es demnach den Bekleidungshandel, der ein Umsatzminus von 35 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau verzeichnete. Zudem kamen dort 44 Prozent weniger Kunden vorbei.
„Der Handel hat seine Hoffnung in das Weihnachtsgeschäft gesetzt“, betonte HDE-Chef Genth. „Doch nun rücken viele Händlerinnen und Händler erneut mit jedem Tag näher an den Rand ihrer Existenz, ein katastrophaler Ausblick.“
Nach HDE-Schätzung könnten sich die Umsatzverluste im betroffenen Nichtlebensmittel-Handel im Dezember auf bis zu 5,5 Milliarden Euro belaufen. Der Umfrage zufolge haben 77 Prozent der Firmen negative Erwartungen an die bevorstehenden Wochen. Nun fordert der HDE Entschädigungen. Diese sind allerdings nicht im Infektionsschutzgesetz vorgesehen. (se)
Quelle: zuerst.de vom 08.12.2021
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