WÄHRUNGEN – Erste Zentralbank prüft Einführung einer virtuellen Währung

Die Bank of England untersucht in einem Arbeitspapier die Umstellung des britischen Pfunds auf eine komplett virtuelle Währung. Die Umstellung soll das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Der Haken an der Sache: Die BoE will die virtuelle Währung selbst durchsetzen – und das Geldsystem nicht auf peer-to-peer-Basis verändert sehen.

Das Pfund verzeichnete einen historische Sturz. (Foto: dpa)

Das Pfund verzeichnete einen historische Sturz. (Foto: dpa)

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In einem kürzlich veröffentlichten Arbeitspapier beschäftigt sich die britische Zentralbank mit der Einführung einer digitalen Währung, welche von ihr selbst herausgegeben werden würde. Den Autoren der Studie zufolge soll Währung Zinsen abwerfen, über ein Netzwerk von Verteilungsknoten universell zugänglich sei und als Alternative zu den herkömmlichen Bankeinlagen fungieren.

Als reale Basis für die theoretische Untersuchung dient der Geldmarkt der USA vor der Finanzkrise von 2008. Eine Ausgabe der Digitalwährung in der Größenordnung von 30 Prozent des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts führe demnach zu einem Anstieg desselben um etwa 3 Prozent. Begründet wird dies mit einer Senkung der realen Marktzinsen, verzerrten Steuern und monetären Transaktionskosten. Zudem werde der Geschäftszyklus stabilisiert, so die Behauptung der Autoren.

Eine digitale Währung auf privater Basis führt nach Einschätzung der BoE-Autoren zu beträchtlichen Unsicherheiten, so die Bank of England. „Nachteilig ist, dass es hohe Unsicherheiten bezüglich einer zuverlässigen Verwaltung der mit der Umstellung des Geldsystems verbundenen Risiken gibt. Es hab noch nirgends ein auf einer digitalen Zentralbankwährung fußendes Geldsystem, weil es bislang keine Technologien gibt, die ein sicheres und störungsfreies Funktionieren gewährleiste könnten. Es gibt deshalb keine historischen Erfahrungswerte, die uns Aufschluss über die Chancen und Risiken oder das Funktionieren eines solchen Geldsystem geben könnten“, heißt es in dem Arbeitspapier. Der Schluss aus diesem Einwand: Eine virtuelle Währung ist am effizientesten, wenn sie nicht von privaten Betreibern wie Bitcoin oder anderen Krypto-Währungen oder auf peer-to-peer-Basis eingeführt wird, sondern durch eine Zentralbank. Der Kontrolle steht als Vorteil die Sicherheit gegenüber.

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Noch finden die Beschäftigungen mit der auf einer sehr theoretischen Ebene statt. Die Tatsache, dass dem Thema von der Bank of England jedoch überhaupt Beachtung geschenkt wird, verweist auf ein hohes Interesse an bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten. Dies ist relevant, weil bestimmte Interessengruppen seit einiger Zeit eine Kampagne gegen Münzen und Scheine führen.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 21.07.2016

 

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