Frühwald um 9 – Nachrichten und Informationen vom 21.03.2022 (Textausgabe)

Putin zur Lage: Der Westen verspielt gerade seine „globale Dominanz“

Moskau. Der russische Präsident Putin meldete sich am Mittwoch mit einer programmatischen Rede zu Wort, in der er den aktuellen Militäreinsatz in der Ukraine und die weltweiten Sanktionen im größeren historischen und geopolitischen Kontext betrachtete. Laut Putin ist der Westen dabei, seine „globale Dominanz“ sowohl politisch als auch wirtschaftlich zu verspielen. Die jüngsten beispiellosen Sanktionen, die die USA und ihre Verbündeten gegen Rußland verhängt haben, nähmen das Ende der westlichen Hegemonie vorweg.

Putin stellte fest, daß der „Mythos des westlichen Wohlfahrtsstaates, der sogenannten goldenen Milliarde, bröckelt“. Außerdem sei es „der ganze Planet, der den Preis für die Ambitionen des Westens und seine Versuche, seine schwindende Vorherrschaft um jeden Preis zu bewahren, zahlen muß“.

Der Kremlchef prognostizierte in diesem Zusammenhang eine weltweite Lebensmittelknappheit, da die westlichen Sanktionen gegen Rußland die gesamte Weltwirtschaft beeinträchtigen würden. Putin warnte insbesondere die Menschen im Westen, daß die Versuche, Moskau als Hauptursache für all ihre Probleme zu brandmarken, eine Lüge darstellten. Viele dieser Probleme seien das direkte Ergebnis der „Ambitionen“ und „der politischen Kurzsichtigkeit“ der westlichen Regierungen.

Die politischen Eliten des Westens, so Putin, hätten ihre Länder in ein „Lügenimperium“ verwandelt. Rußland werde aber auch weiterhin der ganzen Welt weiterhin seine eigene Position präsentieren, egal auf welchen Wegen.

Der Kremlchef rekurrierte auch nochmals auf die Vorgeschichte des aktuellen Waffengangs und unterstrich, daß die Militäraktion angesichts der Bedrohungen gegen die Donbass-Republiken und Rußland selbst unvermeidlich gewesen sei. „Wir werden niemals zulassen, daß die Ukraine als Sprungbrett für aggressive Aktionen gegen unser Land dient“, sagte Putin. „Ein Stopp der russischen Truppen an den Grenzen der Volksrepubliken Lugansk und Donezk wäre nicht die endgültige Lösung und würde die Bedrohung für Rußland nicht beseitigen.“ Putin erinnerte auch an die Äußerungen Kiews über einen möglichen Besitz von Nuklearwaffen. (mü)


Ukraine-Krieg: Am 26. Kriegstag sind die Frontverläufe stabil – Rußlands Angriffe nehmen an Intensität zu

Der russische Vormarsch auf Kiew ist am 26. Kriegstag ins Stocken geraten. In den nördlichen und teils östlichen Vororten, wo Rußland seine Truppen für den Sturm auf die Hauptstadt massiert hat, sind die Invasoren aus Moskau mit hartem ukrainischem Widerstand konfrontiert. Gleichzeitig intensiviert Rußland den Beschuß Kiews, im westlichen Stadtteil Podil wurden bei russischen Angriffen mehrere Gebäude zerstört und Einwohner getötet. Derweil hat die ukrainische Führung es kategorisch abgelehnt, auf die russischen Forderungen nach Kapitulation der Hafenstadt Mariupol einzugehen. Am Wochenende änderte sich der Frontverlauf kaum, die russische Seite scheint vorerst mit der Konsolidierung der Gebietsgewinne beschäftigt. Im Osten der Ukraine rücken russische Verbände allerdings stetig weiter vor, derzeit stehen an der Siedlung Nikolske. In den belagerten Städten wurde die Einschließungsringe gefestigt und Angriffe intensiviert.

Rußland nutzt weiterhin die eigene Luftwaffe nur bedingt über dem ukrainischen Luftraum und setzt vielmehr auf Raketen- und Artilleriebeschuß ukrainischer Stellungen und Militärinfrastruktur sowie Städten und Gemeinden.

In der Slowakei hat die Stationierung von „Patriot“-Flugabwehrraketensystemen zur Stärkung der NATO-Ostflanke begonnen. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande stellen für den Einsatz auf Antrag der NATO Soldaten und Waffensysteme bereit. Das „Patriot“-System kann Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen noch in großer Höhe ausschalten. In Bulgarien soll an der Südostflanke der NATO das NATO-Truppenkontingent durch US-Soldaten verstärkt werden.

Die aktuelle Karte (Stand 20. März) zeigt im Gegensatz zu kartographischen Darstellungen westlicher Medien die weitreichenden Gebietsgewinne der russischen Armee. Das taktische Vorgehen der Verbände Rußlands bestätigt die Einschätzung des Militärexperten Eichberger (Deutsche Militärzeitschrift), die er bereits in diesem Interview tätigte: „Die Zweite Welle des russischen Angriffs steht bevor“

In der aktualisierten Karte sehen wir auch das durchaus koordinierte Vorgehen der russischen Streitkräfte, die ihre Verbände in drei Angriffsgruppen (aus der Karte in den farblich abgehobenen Quadraten ersichtlich) formiert haben. Wir sehen anhand der Karte, daß die Gebietsgewinne peu à peu zunehmen und strategisch wichtige Städte und Verkehrsknotenpunkte im Norden, Süden und Osten inzwischen in russischen Händen sind.

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Russische Armee zwölf Kilometer in Ostukraine vorgerückt

Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine um zwölf Kilometer vorgerückt. Die Grenze der Siedlung Nikolske nordwestlich der Stadt Mariupol sei erreicht worden, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag der Agentur Interfax zufolge. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Angaben. Der ukrainische Generalstab schrieb auf Facebook jedoch von russischen Mobilisierungsmaßnahmen in den von Russland eingenommenen Gebieten der Regionen Luhansk und Donezk.

Die selbst ernannten Volksrepubliken Lugansk und Donezk werden seit 2014 von Russland unterstützt und ausgerüstet. Das von ihnen kontrollierte Territorium umfasste vor dem russischen Angriff vom 24. Februar nur einen Teil der ukrainischen Verwaltungsgebiete Luhansk und Donezk. Die Separatisten beanspruchen diese größeren Gebiete – deren Eroberung ist eines der Kriegsziele Moskaus.

Moskau und Kiew setzen Verhandlungen am Montag fort

Die russische und die ukrainische Delegation werden voraussichtlich am 21. März ihre Online-Gespräche wieder aufnehmen, berichtete das Nachrichtenportal Ukrainskaja Prawda am Sonntag. Unter Berufung auf hochrangige Quellen steht dort:

„Ein Online-Treffen zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation ist für den 21. März geplant.“

Der Fraktionsvorsitzende der ukrainischen Regierungspartei „Diener des Volkes“ David Arachamija sagte jedoch, die Gespräche würden jeden Tag fortgesetzt. Auch am Sonntag hätten demnach Gespräch auf Expertenebene stattgefunden.


China und Saudi-Arabien sägen an der Dollar-Herrschaft: Ölverkäufe künftig in Yuan?

Peking/Riad. Der dollarbasierten internationalen Finanzordnung droht womöglich ein herber Schlag. Einem aktuellen Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge finden gerade intensive Gespräche zwischen China und Saudi-Arabien statt, das seine Ölverkäufe nach China künftig in chinesischen Renminbi (Yuan) statt in Dollar bezahlen könnte. Dieser Schritt würde die Dominanz des US-Dollars auf dem globalen Erdölmarkt brechen und eine weitere Verlagerung des weltweit größten Rohölexporteurs in Richtung Asien signalisieren.

Die Meldung fällt zeitlich mit der Fertigstellung einer zehn Milliarden Dollar teuren Raffinerie und eines Chemiekomplex von Saudi Aramco, dem größten Ölproduzenten der Welt, im Nordosten Chinas zusammen. Eine verstärkte Hinwendung Saudi-Arabiens zu China ist schon seit geraumer Zeit zu beobachten, da China der größte Abnehmer saudischen Rohöls ist.

Insider verweisen auf die Unzufriedenheit des Saudi-Königreichs über die Versuche Washingtons, ein Abkommen mit Iran zu schließen, die fehlende Unterstützung Washingtons für die Intervention im jemenitischen Bürgerkrieg sowie den überstürzten Rückzug der USA aus Afghanistan. Dem „Wall Street Journal“ zufolge sind die Saudis auch „zunehmend unzufrieden mit den jahrzehntelangen Sicherheitsverpflichtungen der USA zur Verteidigung des Königreichs“.

Die westlichen Sanktionen gegen Rußland führten auch Ländern, die keine guten Beziehungen zu den USA haben, vor Augen, wie der Dollar als Waffe eingesetzt werden kann. Das scheint auch die Gespräche zwischen Saudi-Arabien und China über die Bepreisung des Öls in Yuan befeuert zu haben.

China kauft mehr als 25 Prozent des Öls, das von Saudi-Arabien exportiert wird. Würden die Preise in Yuan festgelegt, stärkten diese Verkäufe das Ansehen der chinesischen Währung und würden die chinesische Währung zur Reservewährung im globalen Ölhandel machen.

Das globale Finanzsystem stützte sich in den letzten Jahrzehnten maßgeblich auf den sogenannten Petrodollar: die Ölproduzenten verkauften ihre Produkte weltweit für US-Dollar. Dadurch wurde die Stellung der USA als unumstrittene Finanzsupermacht lange Zeit unangreifbar. Damit ist es nun möglicherweise bald aus. (mü)


Russischer Minister: Wirtschaft kann Sanktionen abfedern

Der für wirtschaftliche Entwicklung zuständige russische Minister Maxim Reschetnikow hat am Sonntag erklärt, dass die russische Wirtschaft genug Reservekapazitäten habe, um Wachstum und Entwicklung auch in Zeiten der antirussischen Sanktionen zu gewährleisten. In einem Interview mit dem Sender Rossija 1 sagte er:

„Die Wirtschaft wird eine gewisse Anpassungsphase durchleben müssen, eine Phase der Reorganisation aller Prozesse. Das wird ein ernster Schock sein, dem wir uns stellen müssen. Aber dennoch haben wir Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung. Viele Märkte bleiben offen. Außerdem ist die Sicherheitsmarge der russischen Wirtschaft riesig.“

Er stellte zudem fest, die gehegten Erwartungen, dass in Russland „alles zusammenbrechen“ werde, würden nicht eintreffen.


EU berät über Embargo für russisches Öl

Die Regierungen der Europäischen Union werden mit US-Präsident Joe Biden diese Woche über ein Ölembargo gegen Russland beraten. „Wir arbeiten an einer fünften Runde von Sanktionen, und es werden einige neue Vorschläge gemacht“, sagte ein hochrangiger EU-Diplomat.

Die EU-Außenminister werden heute ihre Gespräche dazu aufnehmen, bevor Biden am Donnerstag zu verschiedenen Gipfeltreffen in Brüssel eintrifft.


150.000 Spanier demonstrieren gegen hohe Energiepreise

Steigende Preise infolge des Ukraine-Kriegs haben in Spanien gestern etwa 150.000 Menschen auf die Straße getrieben. Die Demonstration in Madrid, zu der Vereinigungen des Agrarsektors und Jagdverbände aufgerufen hatten, richtete sich gegen steigende Rohstoff- und Energiepreise.

Zahlreiche Bauern beteiligten sich an dem Protestmarsch durch das Zentrum Madrids, einige kamen mit ihren Traktoren. Die Demonstranten schwenkten spanische Flaggen und machten mit Pfeifen Krach.

Kritik an Sanchez

Ein Regierungsvertreter schätzte die Teilnehmerzahl auf 150.000. Slogans wie „Wir sind Bauern am Rande der Ausrottung“ standen auf den Transparenten zu lesen. Die Demonstranten warfen der spanischen Mitte-links-Regierung vor, nicht genügend zu unternehmen. „Diese Regierung ist der Ruin, Treibstoff wird immer teurer“, sagte etwa Nora Guzman, die mit einem Traktor aus dem Vorort Pozuelo de Alarcon nach Madrid gekommen war.

„Genug ist genug, lasst den Regierungschef aufhören zu reisen und anfangen zu handeln“, sagte der Chef des landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbands Asaja, Pedro Barato, über Ministerpräsident Pedro Sanchez. In der Landwirtschaft schrumpfen die Gewinne angesichts niedriger Erzeugerpreise und steigender Kosten für Dünger und Treibstoff.


Zehntausende bei Sonntagsdemonstrationen und Spaziergängen gegen die Corona-Maßnahmen 

Auch gestern waren wieder viele Menschen in vielen Orten auf der Straße. Die Menschen lassen sich auch durch den Ukraine-Konflikt nicht von der eigenen Realität ablenken.

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Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 21.03.2022

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

In Spanien regiert doch auch so ein Vollpfosten der nichts kapiert. Also wird diese Demo gar nichts bringen.