Der Video-Hosting-Dienst YouTube hat mehr als 70.000 Videos entfernt und 9.000 Kanäle gesperrt, weil sie gegen die Anforderungen für Inhalte im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine verstoßen. Dies berichtete der Guardian am Sonntag unter Berufung auf den YouTube-Produktdirektor Neal Mohan.
Er begründete dies gegenüber der Zeitung mit den Richtlinien für größere gewalttätige Ereignisse, die Situationen wie die Leugnung größerer gewalttätiger Ereignisse abdecken – „vom Holocaust bis hin zu [dem Massenmord an amerikanischen Grundschülern 2012] Sandy Hook“.
Dem Guardian zufolge waren von den Sperrungen auch Kanäle, die mit dem russischen Außen- und Verteidigungsministerium in Verbindung stehen, betroffen. Als Grund für eine Sperrung war es aber bereits ausreichend, in den Videos die Geschehnisse in der Ukraine als „Befreiungsoperation“ zu bezeichnen. Mohan zufolge propagierten viele der gesperrten Kanäle „einen Standpunkt, der von der russischen Regierung stammt“.
Ein Sprecher von Google, dem Eigentümer von YouTube, betonte ebenfalls, dass der Videodienst ein Ort bleibe, an dem Russen ohne Zensur Informationen über den Krieg in der Ukraine erhalten könnten. Man wolle „Genauigkeit, hohe Qualität und Zuverlässigkeit“ der Informationen über die wichtigsten Ereignisse in der Welt gewährleisten. Am Dienstag erklärte der russische Digitalminister Maksut Schadaew, dass es keine Pläne gebe, YouTube in Russland zu schließen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Aufgabe derzeit darin besteht, ein russisches Analogon des Dienstes zu schaffen, das ein gleichwertiger Konkurrent für ihn wäre.
Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 23.05.2022
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