Kanzlerkandidatur: CSU zwingt Merkel in die Warteschleife

 Angela Merkel, Horst Seehofer

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Angela Merkel, Horst Seehofer

Längst wollte die Kanzlerin erklären, dass sie zur Bundestagswahl wieder antritt. Jetzt muss sie die Verkündung nach SPIEGEL-Informationen erneut verschieben. Schuld ist die CSU.

Angela Merkel will ihre Entscheidung, als Kanzlerkandidatin der Union in die Bundestagswahl im kommenden Jahr zu ziehen, voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 bekannt geben. Die Verschiebung sei notwendig, weil CSU-Chef Horst Seehofer erst dann entscheiden will, ob seine Partei Merkel wieder unterstützt, heißt es in CDU-Kreisen. Es ist das zweite Mal, dass Merkel die Verkündung ihrer Pläne verschieben muss.

Eigentlich hätte die Sache längst erledigt sein sollen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass Merkel schon im vergangenen Frühjahr ihre Absichten erklärt hätte. Doch dann kam Flüchtlingskrise und der heftige Streit mit der CSU. Die Kanzlerin entschied, bis zum Herbst zu warten.

Dieses Mal ist die Verschiebung deutlich problematischer für Merkel als beim ersten Mal. Im Dezember findet in Köln der CDU-Bundesparteitag statt. Dort will sich Merkel für weitere zwei Jahre zur Parteivorsitzenden wählen lassen.

 

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Das aber kann sie gegenüber ihrer Partei eigentlich nur vertreten, wenn sie bei der Bundestagswahl wieder antritt. Vom Parteitag sollte das Signal ausgehen, dass die CDU vor dem entscheidenden Wahljahr geschlossen hinter der Kanzlerin steht. Das funktioniert allerdings nicht, wenn die Partei nicht weiß, ob die Regierungschefin weitermachen will.

Verkündung ohne Seehofers Rückendeckung?

Die Alternative wäre aus Sicht Merkels allerdings noch riskanter: In ihrem Umfeld fürchtet man, eine Ankündigung der Kanzlerkandidatur ohne Seehofers Unterstützung könnte Merkel politisch schaden.

Im Merkel-Lager ist man davon überzeugt, dass das gegenwärtigen Tief in den Umfragen weniger mit Flüchtlingspolitik der Kanzlerin als vielmehr mit dem Streit innerhalb der Unionsparteien zu tun hat. Die Spaltung der Union will Merkel nicht vertiefen, in dem sie einseitig ihre Kandidatur verkündet.

Quelle: Spiegel-online vom 27.08.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Die soll endlich abhauen. Keiner will sie. Kapiert dieses Weib das nicht? Und soll ihre Speichellecker gleich alle mitnehmen.-

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
7 Jahre zuvor

Hoffentlich hat die Warteschleife ein langes, tiefes Loch. Und hoffentlich wartet dort auch Soros auf sie.