Nach Tod von Vizeminister: Bolivianische Polizei nimmt Bergarbeiter fest

Polizeibeamte nehmen Minenarbeiter fest
AP

Polizeibeamte nehmen Minenarbeiter fest

Bei einem eskalierten Streik in Bolivien sollen Minenarbeiter den stellvertretenden Innenminister zu Tode geprügelt haben. Jetzt wurden mehr als 40 von ihnen festgenommen.

Mehr als 40 Bergarbeiter sind in Bolivien nach der Tötung des stellvertretenden Innenministers festgenommen worden, fünf von ihnen sollen direkt für den Tod des Vizeministers Rodolfo Illanes verantwortlich sein. Das erklärte der Generalstaatsanwalt. Zu ihnen zähle auch der Vorsitzende des Verbands der Bergarbeiter-Genossenschaften Fencomin. 

Illanes war am Donnerstag bei einer Straßenblockade der selbstständigen Bergarbeiter in Panduro, 165 Kilometer südöstlich von La Paz, erschlagen worden. Der 55-Jährige habe dort mit den Streikenden sprechen wollen, sei aber abgefangen und verschleppt worden.

Rodolfo Illanes
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Die in Genossenschaften zusammengeschlossenen Bergarbeiter protestieren seit Anfang August gegen ein neues Gesetz, nach dem sich ihre Mitglieder Gewerkschaften anschließen dürfen. Dies bedeute eine ungerechtfertigte Einmischung der Gewerkschaften in dem Genossenschaftssektor. Die Bergarbeiter fordern zudem mehr Schürfrechte und das Recht, für Privatfirmen zu arbeiten. Die Proteste schlugen in Gewalt um, nachdem die Arbeiter eine Autobahn blockiert hatten. Zwei Bergarbeiter starben, als die Polizei auf sie schoss. Nach Regierungsangaben wurden 17 Polizisten verletzt.

Die Gewerkschaftszentrale COB forderte, dass auch die Verantwortung von Ministern und Polizeichefs bei den Todesfällen untersucht wird. Die „arrogante Haltung“ der Regierung habe den Konflikt angeheizt, erklärte COB-Chef Guido Mitma.

Staatschef Evo Morales bezichtigte die Genossenschaften, Teil einer „politischen Verschwörung“ zu sein. Die Kumpel seien von Oppositionellen manipuliert worden. Fencomin war einst ein enger Verbündeter des linken Präsidenten.

Quelle: Spiegel-online vom 27.08.2016

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