Staseve Aktuell – Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen

Über 4000 Euro Gehalt, Kita-Platz und tolles Haus: Insel macht Bewohnern in MV Top-Angebot

Bornholm lockt mit Ostsee, Kultur – und nun mit hohen Gehältern für deutsche Fachkräfte.

Rostock/Bornholm. Kleiner als Rügen, nicht mal 40 000 Einwohner – aber der neue große Konkurrent im Kampf um Fachkräfte in MV? Die dänische Insel Bornholm will nach OZ-Informationen hunderte Arbeitskräfte aus dem Nordosten abwerben – und mit „Rundum-sorglos-Paketen“ zum Umzug auf die Ostseeinsel bewegen.

Vor allem um ehemalige Arbeiter und Fachkräfte der MV Werften bemühen sich die Dänen – die Regionalregierung der Insel, die Wirtschaftsförderung und das Pendant zur deutschen Arbeitsagentur. Denn Bornholm hat riesige Pläne für den Ausbau sauberer Energien, braucht dringend Personal und lockt mit hohen Gehältern und günstigem Wohnraum.

Bornholm wird Energie-Insel

Gleich zwei Milliardenprojekte planen die Dänen: Die Netzbetreiber 50Hertz (Deutschland) und Energinet (Dänemark) wollen Bornholm zu einem „Hub“ für sauberen Windstrom machen. Über 400 Kilometer neue Kabel-Trassen im Meer sollen Windparks in der Ostsee, Dänemark und Deutschland verbunden werden.

Vor Bornholm sollen zwei riesige Windparks entstehen und drei Gigawatt Leistung liefern, sagt 50Hertz-Sprecher Volker Gustedt. Das wäre genug für fast fünf Millionen Haushalte. Unter dem Titel „Baltic Energy Island“ will Bornholm zudem zum Produktionsstandort für grünen Wasserstoff, für saubere Zukunfts-Treibstoffe und mehr werden.

„Die brauchen hunderte Leute“

Was der Insel aber fehlt, sind Fachkräfte: „Bornholm braucht für den Bau, die Montage und die Wartung der neuen Windparks auf See hunderte Fachkräfte“, so Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock-Schwerin. Elektriker, Bauarbeiter, Mechaniker, Schweißer, Logistiker. Allan Funch Kofod, Wirtschaftsberater der Bornholmer Regionalverwaltung: „Auf Bornholm gehen in den kommenden Jahren viele Einwohner in Rente. Wir brauchen in fast allen Bereichen Arbeitskräfte – und ein Weg, die zu finden, ist es, im Ausland zu suchen.“

Windräder zwischen Rügen und Bornholm: Allein für den Bau neuer Windparks werden hunderte Leute auf der Dänen-Insel gesucht. (Symbolbild)

Insgesamt sollen es um die 1000 Rentner sein, für die Nachfolger gesucht werden – Krankenschwestern, Pflegepersonal, Kräfte aus dem Tourismus. „Wir hatten zwei Info-Veranstaltungen – in erster Linie für ehemalige Beschäftigte der MV Werften“, bestätigt Allan Westh, Chef der Arbeitsagentur auf Bornholm.

Das bietet Bornholm

Gewerkschafter Schad spricht von einem Rundum-sorglos-Paket, das die Dänen Arbeitskräften aus Deutschland bieten: „Je nach Job bezahlen die 30 Euro und mehr pro Stunde. Eine Fachkraft kann also locker mehr als 4500 Euro verdienen.“ Die Arbeitsagentur der Insel kümmere sich um Sprachkurse, um einen Beruf für den Partner, Kita-Plätze und Schule.

Stefan Schad, IG Metall: „Die Dänen bieten das Rundum-sorglos-Paket.“

„Häuser mit Grundstück kosten etwas mehr als 400 000 Euro“, so Schad. „Das ist so schon attraktiv.“ Wer in MV bleiben möchte, kann pendeln: „Das ist vor allem für die Offshore-Fachkräfte gedacht. Dreizehn Tage Arbeit, bezahlte An- und Abreise, bezahlte Unterkunft und 13 Tage frei“, berichtet der Gewerkschafter.

So reagiert MV

Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der Industrie- und Handelskammer Rostock, will den Dänen keinen Vorwurf machen: „Wenn wir neue, attraktive Jobs in der Industrie schaffen würden, müsste niemand über einen Umzug nach Bornholm nachdenken.“ Strupp kritisiert in diesem Zusammenhang das Bundesverteidigungsministerium, das sich immer noch gegen eine Ansiedlung des belgischen Plattform-Bauers auf der alten Werft sperrt: „Solche Jobs brauchen wir.“ Was Bornholm biete, sei „beachtlich“: „Die Landesregierung muss endlich das Industrie-Konzept 2030 und neue Ansiedlungen auf den Weg bringen.“

Aus dem Schweriner Wirtschaftsministerium heißt es: „Fachkräftegewinnung macht nicht an Landesgrenzen halt. Entscheidend ist, dass Arbeitgeber versuchen, durch attraktive Angebote gut ausgebildete Fachkräfte für ihr eigenes Unternehmen zu sichern.“

Quelle: Ostseezeitung vom 02.02.2023

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