Putin erklärt Windows den Krieg: Russen sollen auf russische Software umsteigen

05. Oktober 2016

Putin erklärt Windows den Krieg: Russen sollen auf russische Software umsteigen

Moskau. Rußland will sich vom US-amerikanischen Computerkonzern Microsoft unabhängiger machen. Nachdem Kremlchef Putin vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Westen die russischen Behörden dazu aufgerufen hat, die Abhängigkeit von ausländischer Technologie schnellstmöglich zu reduzieren, zieht die Stadt Moskau jetzt Konsequenzen: sie wird die Programme von Microsoft auf allen städtischen Comptern durch einheimische Software ersetzen.

Zunächst sollen dazu die Programme Exchange Server und Outlook auf den 6.000 städtischen Rechnern durch das Mail-System des staatlichen russischen Providers Rostelecom ersetzt werden, teilte Artem Yermolaev, Chef der IT für Moskau, vor Pressevertretern mit. Am Ende der Umstellung sollen Windows und Office auf mehr als 600.000 Computern und Servern durch russische Programme ersetzt sein.


Dabei geht es einerseits um die Unterstützung russischer Softwarehersteller, andererseits aber um Sicherheitsaspekte – die Ausspähung durch die NSA und andere US-Nachrichtendienste soll unterbunden werden. Windows 10 gilt unter Computerexperten geradezu als „Spionagestation“, denn das Betriebssystem meldet fortlaufend Daten über das Benutzerverhalten an Microsoft weiter und zeichnet über das Computermikrophon sogar Geräusche und Gespräche in der Umgebung auf.

Regierungssprecher Sergei Zheleznyak erklärte in diesem Zusammenhang, Microsoft sei dabei erwischt worden, wie die Software des Konzerns „Minute für Minute die Überwachung von Millionen von russischen Bürgern“ betreibt. „Die USA präsentieren sich als Bastion der Demokratie, in Wirklichkeit praktizieren sie die Überwachung von zig Millionen russischen und Bürgern anderer Länder.“ „Alle großen Internet-Firmen, die in den USA gegründet wurden, sind in diese häßliche Geschichte involviert, und die Firmen operieren auf dem Territorium unseres Landes“, sagte der Kremlsprecher.

Der Plan für den Ersatz sämtlicher ausländischer Software trifft aber nicht nur Microsoft, sondern auch SAP und Oracle. Parallel dazu will Putins Internetberater, German Klimenko, die Importsteuer für ausländische Softwarefirmen erhöhen, um die lokalen Hersteller zu fördern.

„Wir wollen das Geld des Steuerzahlers und der Staatsfirmen hauptsächlich für lokale Software ausgeben“, erklärte Kommunikationsminister Nikolay Nikiforov. Von 2017 an werden demzufolge die Monopolaufsicht, die Generalstaatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht Druck auf die staatlichen Institutionen ausüben, die nicht zu heimischen Softwarealternativen wechseln, sagte Klimenko.



Mittlerweile liegt eine Liste mit fast 2.000 russischen Softwareprodukten vor, die die staatlichen Behörden als Alternative nutzen sollen. Die Moskauer Stadtverwaltung hat bereits die Software von Cisco Systems für die Kameraüberwachung durch eine lokale Software ersetzt. Die staatliche Medienorganisation Rossiya Segodnya und Moskaus Regionalverwaltung wechselte von der Oracle Datenbank zur open-source PostgreSQL-Software, die von heimischen Programmieren unterstützt wird.

Quelle: zuerst.de vom 05.10.2016

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