WAFFENRECHT – AfD setzt sich für „Reichsbürger“ ein

von: Dietmar Neuerer

Datum: 02.11.2016 12:11 Uhr

Nach den tödlichen Schüssen eines „Reichsbürgers“ auf Polizisten in Bayern fordert Thüringens Innenminister ein verschärftes Waffenrecht. Die AfD lehnt das strikt ab und spricht von einem „Tam-Tam“ des SPD-Politikers.

  • Die AfD macht gegen ein schärferes Waffenrechtmobil. Quelle: dpa

AfD-Sympathisant.

Die AfD macht gegen ein schärferes Waffenrechtmobil.

(Foto: dpa)

Berlin – Der Fall sorgte bundesweit für großes Aufsehen und versetzte die Politik in Alarmstimmung: Ein „Reichsbürger“ aus Mittelfranken schoss vor zwei Wochen bei einer Razzia in seinem Haus in Georgensgmünd auf mehrere Polizisten. Dabei traf ein Schuss einen 32 Jahre alten Beamten tödlich. Drei weitere Beamte wurden zum Teil schwer verletzt.

Nach dem Vorfall in Bayern wurde schnell die Forderung laut, „Reichsbürgern“ ihre Waffen abzunehmen. „Wenn sich jemand der Reichsbürger-Szene anschließt, dann kann man ihm die Waffen nicht belassen“, sagte der CSU-Innenexperte Stephan Mayer. „Denn die Erlaubnis, Waffen zu besitzen, erfordert Zuverlässigkeit.“

Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) ging noch einen Schritt weiter. Er sprach sich dafür aus, dass der Verfassungsschutz künftig bei der Vergabe von Waffenscheinen in Deutschland mitredet. „Es ist an der Zeit, dass die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes in die Prüfung der Zuverlässigkeit durch die Waffenbehörden einfließen“, erklärte Poppenhäger. Er sieht in den „Reichsbürgern“ eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

„Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren auch amtliche Bescheide nicht.

Besatzungsrecht-Amazon

NACH „REICHSBÜRGER“-ANGRIFF

Mit schärferem Waffenrecht gegen Staatsfeinde

Der „Reichsbürger“, der in Bayern auf mehrere Polizisten geschossen hatte, besaß legal über 30 Waffen. Die Politik will nun härter gegen solche „Staatsfeinde“ vorgehen. Die Grünen fordern ein strengeres Waffenrecht. mehr…

Poppenhäger forderte das Bundesinnenministerium auf, eine notwendige Verschärfung des Waffenrechts zügig umzusetzen. Er verwies auf einen Gesetzentwurf aus Hessen, der vom Bundesrat mehrheitlich angenommen worden sei. Dieser sehe vor, dass die Waffengenehmigungsbehörden bei den Verfassungsschutzämtern personenbezogene Informationen abfragen können, wenn es um die Genehmigung von Waffenerwerb oder -besitz gehe.

Screenshot (657)

Die AfD im Thüringer Landtag lehnte den Vorstoß rundweg ab. „Bei dem ganzen Tam-Tam des Innenministers wird deutlich: Der Reichsbürger-Vorfall dient der rot-rot-grünen Landesregierung als Vorwand, um das altlinke ideologische Projekt der zwangspazifizierten und entwaffneten Gesellschaft durchzusetzen“, erklärte Jörg Henke, innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Erfurter Landtag.

AfD-Bundesvorstandsmitglied will Waffenbesitz erleichtern

Jörg Henke innenpolitischer Sprecher
der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag

Henke betonte, dass die AfD gegen jede Verschärfung des Waffenrechts sei. „Legale, gesetzestreue Waffenbesitzer dürfen nicht für das Fehlverhalten von Kriminellen, Terroristen und Extremisten bestraft werden“, betonte er. „Eine anhaltlose Regelabfrage beim Verfassungsschutz, wenn jemand eine Waffenbesitzkarte beantragt, lehnen wir folglich ab.“ Jemand, der eine Waffe für die Jagd oder den Schießsport besitzen will, dürfe „nicht als Verfassungsfeind unter Generalverdacht gestellt werden“.

Die AfD steht seit jeher für ein liberales Waffenrecht. „Ein liberaler Rechtsstaat muss seinen Bürgern vertrauen“, heißt es im Grundsatzprogram der Partei. „Er muss es nicht nur ertragen können, dass Bürger legal Waffen erwerben und besitzen, sondern muss die Handlungsfreiheit seiner Bürger bewahren und freiheitsbeschränkende Eingriffe minimieren.“

Quelle: Handelsblatt-online vom 02.11.2016

Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

Die fichlinge haben unsere Gesellschaft gespalten und eine Atmosphäre von Misstrauen, Ausgrenzung sowie die Verfolgung eigener Landsleute hervorgerufen. Mittlerweile sind wir bereits einer umfassende Gesinnungsschnüffelei durch die Justiz ausgesetzt und erleben tagtäglich Denunziation und breit gestreute Diffamierung Andersdenkender durch Medien. Der Überwachungsstaat lässt grüßen!
Kein Wunder, dass Hass und Gewalttaten zunehmen und der Staat immer mehr die Kontrolle verliert.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor
Reply to  Geronimo

Es gibt keinen STAAT, es gibt nur eine Firma !

Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

Deutschland war schon immer ein guter Trabant, aber noch nie ein guter Staat.

Baufutzi
Baufutzi
7 Jahre zuvor

Die volle Entwaffnung der hiesigen Bevölkerung ist schon länger geplant und wird auch durchgesetzt, es sei denn der Michel macht jetzt mal ordentlich RADAU.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Tja wir sollen alle entwaffnet werden damit uns die Bereicherer besser meucheln können. Das kapieren aber die blöden Deutschen immer noch nicht.