Europa – Trump-Effekt? Ex-Ministerpräsident Fillon holt bei Vorwahlen der französischen Konservativen auf

 

Der ehemalige französische Premierminister François Fillon während einer Rede vor den Delegierten der konservativen Partei, Straßburg, Frankreich, 7. November, 2016.

Der ehemalige französische Premierminister François Fillon während einer Rede vor den Delegierten der konservativen Partei, Straßburg, Frankreich, 7. November, 2016.

Sind dies die ersten Auswirkungen des Trump Sieges in den USA auf eine andere Wahl? Der französische Ex-Premierminister François Fillon holt in den Umfragen auf. Er hatte sich mehrfach für einen konstruktiven Dialog mit Russland und Syrien ausgesprochen.

Beobachter und Medien hatten sich schon seit Monaten auf ein Duell zwischen Alain Juppé und Nicolas Sarkozy eingestellt. Der ehemalige Premierminister Alain Juppé galt sogar als haushoher Favorit in den Vorwahlen der französischen Konservativen für die Kür des Präsidentschaftskandidaten. Es ging im Prinzip nur noch um die Höhe seines Sieges.

Doch jetzt scheint sich der Wind zu drehen. Konkurrenz erwächst dem Bürgermeister von Bordeaux, Alain Juppé, nicht wie vermutet vom ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy, sondern von François Fillon. Dabei galt Fillon, Premierminister unter Präsident Sarkozy von 2007 bis 2012, noch bis vor Kurzem als krasser Außenseiter.

Nach einer aktuellen Umfrage von OpinionWay, die im Auftrag des Online-Magazins „Atantico“ durchgeführt wurde, hat Fillon nun mit 25 Prozent Zustimmung zu Sarkozy aufgeschlossen. Und wichtiger noch: er würde in einer zweiten Runde gewinnen. Und zwar ganz gleich, ob er in der zweiten Runde auf Alain Juppé oder Nicolas Sarkozy trifft.

Würde Fillon in der zweiten Runde auf Juppé treffen, so würde er mit 54 Prozent gegenüber 46 Prozent die Oberhand behalten. Bei Sarkozy wären es sogar 63 Prozent Zustimmung für Fillon, gegenüber nur 37 Prozent bei Sarkozy. Die ersten Medien in Frankreich wittern schon eine ähnliche Überraschung wie bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen.

Der Finanztitel „Les Echos“ fragt sich, ob Fillon „der Mann ist, der die Überraschung bringt.“ Die Zeitung „20 Minutes“ titelt: „Kann François Fillon gegenüber Alain Juppé und Nicolas Sarkozy die Überraschung gelingen?“ Doch wofür steht Francois Fillon eigentlich? Wirtschaftspolitisch ist Fillon ein klarer Vertreter des neoliberalen Lagers. Sein eigens für die Vorwahlen aufgestelltes Wirtschaftsprogramm wurde vom linken Lager sogar als „thatcheristisch“ gebrandmarkt.

Außenpolitisch schert Fillon aus der stramm atlantischen Linie seiner Mitbewerber aus. In mehreren Interviews verlangte Fillon, Ideen und Werte, die in Syrien zum Krieg geführt haben, fallen zu lassen. Statt sich um den Sturz von Bashar-al-Assad zu bemühen, solle man sich lieber auf den Kampf gegen den IS und den islamischen Extremismus konzentrieren.

Fillon ging sogar noch weiter, indem er Saudi-Arabien und die Golfmonarchien als „eines der problematischen Elemente des Syrien-Problems“ betitelte. Man könne nicht „mit Russland so hart ins Gericht gehen und gleichzeitig mit Saudi-Arabien alliiert sein.“ Fillon fordert einen „konstruktiven Dialog mit Moskau und Damaskus“ zur Syrien-Frage.

Schon werden in einigen französischen Medien erste Stimmen laut, die Fillon mit Trump vergleichen. Mit dem pikanten Zusatz, dass Alan Juppé die Rolle von Hillary Clinton zugewiesen wird. Juppè reagierte umgehend und verbat sich derartige Vergleiche. In einem Interview mit dem Sender Public Senat, dem Fernsehsender des französischen Senats, sagt er:

Ich bin nicht Hillary Clinton. Und wer ist schon Trump bei uns? Es gibt mehrere Trumps. Lassen sie uns seriös sein. Es ist richtig, wir müssen Konsequenzen aus diesen Wahlen [in den USA] ziehen, das habe ich schon gesagt. Man muss sich den Zorn derjenigen anhören, die sich abgehängt fühlen, aber das jetzt zu personalisieren ist lächerlich.

Die entscheidende und letzte Fernsehdebatte der konservativen Kandidaten ist am 17. November. Und man kann jetzt schon feststellen, dass auch Trump und Clinton anwesend sein werden.

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