Medien, Blogger, Wissenschaftler: Konservative Bürger stehen unter ideologischer Dauerzermürbung

17.09.2015

Heinz-Wilhelm Bertram

Ein konzertierter Mix aus Medien, angepassten Bloggern sowie politisch korrekten Wissenschaftlern setzt derzeit konservativen Bürgern jenseits des Mainstreams massiv zu. Es sind akkurate Weiterleiter. Denn von den Berliner Polit-Größen wird ihnen die zentrale Maßgabe, die endlosen Flüchtlingsströme zu bejubeln, vorgegeben.

In einer Dimension, wie es sie vielleicht noch nie gab, wird die Öffentlichkeit derzeit auf rot-grünen Regierungskurs eingeschworen. Auf die politisch korrekte natürlich. Diese Farben haben freilich auch das politische Schwarz absorbiert.

Noch niemand brachte das so scharf zum Ausdruck wie aktuell die Chefin der französischen Front National, Marine Le Pen: »Ich werfe der deutschen Kanzlerin vor, ganz Europa eine illegale Einwanderung (…) aufzuerlegen«, sagte sie am Dienstagabend im flämischen Parlament in Brüssel. Zehntausende würden nicht vor Krieg und Massakern fliehen, »sondern um Sozialleistungen, eine Unterkunft und von unwürdigen Parlamenten bewilligte Hilfen zu bekommen«. Die CDU fährt im Windschatten von Rot-Grün. Wenn sie nicht sogar das rot-grüne Gefährt lenkt.

Wer mit der illegalen Einwanderung, konkret mit der Außerkraftsetzung von Dublin 2 und dem Schengener Abkommen, nicht einverstanden ist, muss im Regelfall damit rechnen, verunglimpft, entwürdigt und sogar gekündigt zu werden. Denn näher differenziert wird seit den Vorfällen von Heidenau – Sigmar Gabriel: »Pack« – nicht mehr.

Am unterstellten Hitlergruß nimmt heute keiner mehr Anstoß

Ein Beispiel dafür ist die jüngste Berichterstattung von Focus-Online über Pegida. In einem Bericht über die Pegida-Veranstaltung vom 14. September wird ein Foto mit vollkommen friedlich dastehenden Pegidianern gezeigt, das die Bildunterschrift trägt: »Pegida-Demonstranten heben die Hand zum Hitlergruß«. In Wirklichkeit hebt auf dem Bild nicht eine Person auch nur andeutungsweise die Hand zum Hitlergruß.

Aber an solch unhaltbarem Journalismus nimmt heute ‒ außer konservativen Menschen – kaum noch jemand Anstoß. Der konzertierte Komplex der »Weiterleiter« dominiert einseitig den Prozess der Gesinnungsbildung.

Sind Journalisten heute wieder »Weiterleiter«?

»Weiterleiter«, so wurden in der DDR die sorgsam ausgesuchten ergebenen Journalisten genannt, die die politische Doktrin und Handlungsweise der SED an das Volk weiterleiteten. Ungefiltert landeten die Instruktionen so in den Köpfen der DDR-Bürger. Stefan Pannen hat das in seinem 1992 erschienenen Buch Die Weiterleiter beschrieben. Michael Pauwitz von der Jungen Freiheit sieht sie in diesen Wochen zurückkehren.

Der Bund der politisch korrekten Meinungsbildner ist sich in der Flüchtlingsfrage vollkommen einig. Radio- und Fernsehanstalten dauerbefunken die Bürger nahezu rund um die Uhr mit Flüchtlingsberichten und arbeiten mit teils offener, teils sublim verdeckter Kommentierung daran, größtmögliche Akzeptanz für möglichst endlose Einwanderungsströme in der Bevölkerung zu erzielen.

Magazine und Tageszeitungen, sei es in Print- oder Online-Ausgaben, überbieten sich daran, mit emotional berührenden Fotoserien und Reportagen die Herzen der Bürger zu erweichen. Hunderte mehr oder weniger unbekannte Internetportale, zum Beispiel die Leipziger Internet Zeitung, pflegen den rot-grünen Kultus mit unverhohlener (Schaden-)Freude über unrechtmäßige Krawallaktionen. Da stehen dann im Live-Ticker über Legida-Veranstaltungen Sätze wie dieser: »Die Demoroute wurde durch No-Legida-Aktivisten an mehreren Stellen erfolgreich blockiert.«

Blogger schwimmen tapfer mit im Mainstream

Unter den Internet-Bloggern hat sich der linksbekennende Lobo mit orangeroter Irokesen-Frisur einen Namen gemacht. Als schmückenden Beiredner holt man ihn gerne in Talk-Shows, wo er mit Roth’scher Betroffenheit gerne »die Rechten« ins Visier nimmt. Gern gesehen in den Diskussionsstudios ist auch Olaf Sundermeyer.

Er hat in Havanna/Kuba »Kommunikationswissenschaften« studiert. Er schwimmt tapfer im Mainstream mit. Gerne sagt er, etwa nach Pegida-Veranstaltungen, Sätze wie diesen: »Ich habe mit sehr vielen Demonstranten gesprochen.« Man muss es ihm einfach glauben. Wenn man sich dem Medienmainstream zugehörig fühlt.

Vermehrt macht in diesen Wochen eine andere Gruppe der Gesinnungsbildung TV- und Zeitungskarriere. Die Rede ist von »Wissenschaftlern«, die wohlgefällige Berichterstattung zu Flüchtlingen gerne mit neuesten Forschungsergebnissen unterfüttern. ARD und ZDF überbieten sich gegenseitig in dem Wettbewerb, immer neue »Toleranz-«, »Konflikt-« und »Extremismusforscher« aus dem Hut zu zaubern.

Die wohlwollenden Flüchtlingsberichte werden wissenschaftlich abgesegnet

So hatten jüngst Andreas Zick (Konfliktforscher), Wolfgang Benz und Johannes Kies (Extremismusforscher) sowie der Toleranzforscher Andreas Beelmann die ehrenvolle Aufgabe, der Öffentlichkeit die neuesten Erkenntnisse ihrer bedeutungsvollen Studien vorzustellen.

So erhält die wohlwollende Berichterstattung über Flüchtlinge ihre Quasi-Absegnung durch die Wissenschaft. Sinn und Nutzen und ideologisch motivierte Hintergründe solcher Studien oder gar den Nutzen der Institute zu hinterfragen, an denen sie gefertigt wurden, verbietet sich aus politisch korrekten Gründen.

So ist der kleine arme konservative Mensch, der doch nur möchte, dass sein Kind wie er selbst noch Goethe-Gedichte in der Schule auswendig lernt statt islamische Geschichtsdaten, einer wahren Zermürbung durch den konzertierten Komplex aus Politikern, Medien, Bloggern und Wissenschaftlern ausgesetzt. Sein Kind soll nicht mehr Goethe lernen. Sie werden ihm das schon beibringen. Notfalls werden sie ihn in Sippenhaft nehmen – und in einem Atemzug mit den wahrhaftig rechtsextremen Schlägern nennen.

Quelle: Kopp-online vom 17.09.2015

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments