Die AfD hat die Beschlüsse des CDU-Parteitages zur Zuwanderung begrüßt. Parteichefin Frauke Petry lobt die Beschlüsse, äußerte aber Zweifel daran, dass diese auch umgesetzt werden. „Nachdem die CDU unter Frau Merkel in der Einwanderungspolitik anderthalb Jahre den Verstand ausgeschaltet hatte, war im Interesse unseres Landes ja nur zu hoffen, dass sie ihn irgendwann wiederfindet“, sagte Petry der Deutschen Presse-Agentur. Die Alternative für Deutschland sei erfreut, „dass wir der CDU dabei auf die Sprünge helfen konnten“. Die AfD-Politik lauthals abzulehnen und dann klammheimlich zu übernehmen sei auf Länderebene ohnehin längst gängige CDU-Praxis.
Die Parteitagsbeschlüsse zu Abschiebung und Doppelpass wertete Petry als „bloße Rhetorik unmittelbar vor dem Anbruch des Bundestagswahljahres“. Die AfD werde nun beobachten, ob auch politische Taten folgten. Sie forderte die Bundesregierung auf, mit der Beendigung des Familiennachzugs für Flüchtlinge „ein erstes Zeichen zu setzen, anstatt diese soziale Zeitbombe im statistischen Bermuda-Dreieck verschwinden zu lassen“.
In einer Pressemitteilung empörte sich Petry außerdem über die Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie habe manchmal den Eindruck, „dass auch einige, die schon immer hier in Deutschland leben, dringend einen Integrationskurs nötig hätten“. Ihr sei nicht klar, was diesen Einheimischen beigebracht werden solle, erklärte Petry: „Halal-Kochkurse, die arabische Sprache oder wie man ein Kopftuch richtig bindet?“
Quelle: Welt-online vom 08.12.2016