DEUTSCHLAND: SILVESTER IN KÖLN – Große Gruppen von Nordafrikanern irritieren die Polizei

Von François Duchateau – Stand: 09:52 Uhr

Sexualdelikte, Schussverletzung, Festnahmen – für die Kölner Polizei war es ein ganz normales Silvester. Nur Hunderte von Personen, die geschlossen auftauchten, sorgten für Unruhe – nicht nur in Köln.

 
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„Anstand“, „Gemeinschaft“, „Jeföhl“. Drei von vielen Sehnsüchten, die nach der erschreckenden Vielzahl von Übergriffen der Silvesternacht 2015 aus der Kölner Seele schrien, leuchteten ein Jahr später wortwörtlich den Weg zwischen Hauptbahnhof und Dom. Die Lichtinstallation des Berliner Künstlers Philipp Geist sollte das rheinische Gemüt an diesem Abend erhellen. Die Vorjahresschande überstrahlen.

Die Lichtinstallation von Philipp Geist
Die Lichtinstallation von Philipp Geist

Quelle: dpa/EPA

Die Kölner selbst konnten ihre Schlagwörter für 2017 einreichen. Es waren fast ausschließlich positive, sagt Geist. „Unbeschwertheit“ zählte zu den am häufigsten eingereichten Begriffen Unbeschwert konnte die Kölner Silvesternacht 2016 jedoch nicht sein. Denn alles drehte sich um einen ganz anderen Wunsch, den die Bürger so zahlreich einreichten: den nach „Sicherheit“.

Ein noch nie da gewesenes Polizeiaufgebot war die Antwort der Behörden auf die fatalen Versäumnisse des Vorjahres. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin waren die Vorsichtsmaßnahmen sogar nochmals aufgestockt worden.

Die Leichtigkeit fehlte

1500 Beamte der Landespolizei, 600 städtische Ordnungskräfte sowie Einheiten der Bundespolizei am Hauptbahnhof waren im Einsatz. Absperrungen und geparkte Polizeiwagen hatten die Domplatte in eine Schutzzone verwandelt, in der ein Verbot für Feuerwerkskörper galt. Auch stark Betrunkenen wurde dort der Zugang verwehrt.

Bereits früh am Abend fanden in den Einkaufsstraßen der City individuelle Personenkontrollen statt. Die enorme Präsenz der Ordnungskräfte drückte allerdings nicht nur deutlich auf das Stadtbild, sondern auch auf die gewohnte Kölner Leichtigkeit. Die fehlte, bedauerten Bewohner und Feierlustige an diesem Abend einhellig.

Vor Mitternacht bekräftigte NRW-Innenminister Ralf Jäger jedoch erneut die Notwendigkeit des verschärften Sicherheitskonzepts. „Die Polizei will heute zeigen, dass sie da ist, wenn sie gebraucht wird“, so Jäger, der sich zuvor in Duisburg in Düsseldorf persönlich ein Bild der Lage verschafft hatte und demonstrativ die Nähe zu den Einsatzkräften suchte. Private Feierlichkeiten hatte er abgesagt.

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Gruppen von Nordafrikanern

Trotz der angekündigten Maßnahmen kamen auch dieses Jahr am Silvesterabend Hunderte Personen nordafrikanischer Herkunft in das Kölner Zentrum. Schon gegen 21.30 Uhr hatten Einsatzkräfte eine Gruppe von rund 1000 Menschen am Hauptbahnhof ins Visier genommen, eingekesselt und zur Rückseite des Bahnhofs am Breslauer Platz geleitet, wo Personalien aufgenommen wurden.

Nennenswerte Vorfälle oder Festnahmen an dieser Stelle wurden jedoch nicht vermeldet. Insgesamt konnte sich die Lage dort schnell und ruhig auflösen, da viele Beteiligte gleich wieder mit dem Zug abreisten.

Auf der anderen Rheinseite hatte sich eine Gruppe von knapp 300 Personen nordafrikanischer Herkunft rundum den Deutzer Bahnhof versammelt und später geschlossen den Weg Richtung Flussufer angetreten – jedoch nicht ohne von Polizeieinheiten beobachtet und begleitet zu werden.

„Plan ist aufgegangen“

Auf die Frage, warum erneut so große Gruppen mit nordafrikanischem Hintergrund so geschlossen in Knotenpunkten der Stadt auftauchten, hatten die Offiziellen keine Antwort. Fakt ist, dass aus weiteren Großstädten ähnliche Beobachtungen an Silvester geteilt wurden. „Dies ist kein reines Kölner Phänomen“, erklärte ein Polizeisprecher der „Welt“. „So erreichten uns aus Frankfurt erste Berichte über 1200 entsprechende Personen, auch aus Hagen gab es Meldungen. Der Dialog mit diesen Gruppen zeigt sich jedoch oft als sehr schwierig.“

„Im Großen und Ganzen ist der Plan aufgegangen“, fasste Kölns Polizeipräsident Mathies unter Vorbehalt in einer ersten Stellungnahme um zwei Uhr nachts zusammen. Auch die Bundespolizei meldete zunächst „für einen Samstag sehr wenig Vorfälle – natürlich auch wegen der hohen Präsenz“.

Zwei Sexualdelikte, bei denen Frauen begrapscht wurden, waren in der Nacht angezeigt worden. In einem Fall konnte der Täter von der Polizei identifiziert und festgenommen werden, beim zweiten konnten die drei Täter fliehen. Aus anderen Stadtteilen wurden zwei Schussdelikte gemeldet, bei denen eine Person an der Wade verletzt wurde. Primär hatten die Beamten mit gewöhnlichen Verkehrs- und Ordnungsdelikten zu tun. Insgesamt wurden sechs Festnahmen verzeichnet, davon drei wegen illegalen Aufenthalts.

Mehr Besucher als 2015

Polizeipräsident Mathies sprach sogar davon, dass sich – wohl wegen der angekündigten verstärkten Sicherheitskonzepte – 2016 weitaus mehr Besucher als zuletzt in die Innenstadt begeben hätten, trotz Minustemperaturen. „Wir haben diesmal ein unterschiedliches Bild vorgefunden. Gut besucht waren vor allem die Bereiche rund um Dom und Altstadt. Die Altstadt war teilweise bis zu 100 Prozent gefüllt“, sagte er.

Diejenigen, die vom Rheinufer den Dom im Feuerwerkshimmel erblicken und fotografieren wollten, wurden enttäuscht. Nur wenig Funken flogen um Mitternacht über das Wahrzeichen der Stadt.

Die Kölner auf der Domplatte – mit dem gewohnten Mix aus jung und alt, lokal und multikulti – haben derweil gezeigt, dass sie trotz massiven Polizeiaufgebots feiern können, wenn auch bei Weitem nicht so ausgelassen wie sonst. Köln hat unter den Augen der Welt gezeigt, das es besser gelaufen ist als im vergangenen Jahr – auch wenn viel Aufwand dafür nötig war. Bleibt zu hoffen, dass dies ein Omen für 2017 ist.

Quelle: Welt-online vom 01.01.2017

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Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

Auf eine Fröhlichkeit, die nur noch unter Polizeischutz möglich ist, kann ich gut verzichten. Die Leute, die glauben, öffentlich feiern zu müssen, zelebrieren eine Art Tanz auf dem Vulkan. Hat man das nötig? Arme Gesellschaft.

Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

Wer kann denn eigentlich diese Lichtinstallation lesen?

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
7 Jahre zuvor

Ist jetzt in Nordafrika Krieg ? Nein? Dann ab nach Hause damit ! Was wollen die denn hier?

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Sofort das ganze Dreckspack abschieben in ihre Heimat. Sollen dort was arbeiten anstatt sich hier faul in die soziale Hängematte zu legen. Wir blöden Deutschen geben diesen Kerlen Unterkunft, Geld usw. kann doch wohl nicht wahr sein.