Bundestagswahl 2017: CDU warnt CSU vor „Säbelrasseln“

Julia Klöckner
Stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner im Landtag in Mainz

(Foto: dpa)

Führende CDU-Politiker fordern von der Schwesterpartei Geschlossenheit. Zu 99 Prozent sei man sich einig, meint Parteivize Klöckner. Die Differenzen seien wesentlich kleiner als beispielsweise bei den Grünen.

Von Stefan Braun und Constanze von Bullion, Berlin

Zum Jahreswechsel haben führende Vertreter der CDU die Schwesterpartei CSU vor weiteren Auseinandersetzungen über die Flüchtlingspolitik und Fragen der inneren Sicherheit gewarnt und zu Einigkeit aufgerufen. „Wenn es etwas gibt, das den Unionsschwestern schadet, dann ist es Streit“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl der Süddeutschen Zeitung. Er halte nichts davon, entscheidende Gemeinsamkeiten „durch Säbelrasseln“ zu beschädigen. Auch die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner mahnte Einigkeit der Schwesterparteien an. „CDU und CSU werden nur gemeinsam gewinnen können. Das weiß die CSU, das weiß die CDU“, sagte sie der SZ.

Trotz des Vorsatzes der Union, im Bundestagswahlkampf geschlossen aufzutreten und den offenen Streit um die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beizulegen, hatte die CSU vor dem Jahreswechsel den Ton verschärft. In einem Positionspapier forderte die CSU-Landesgruppe im Bundestag, Flüchtlinge, die auf der zentralen Mittelmeerroute gerettet würden, nicht mehr automatisch nach Europa zu bringen. Vielmehr sei „umgehend“ dafür zu sorgen, dass sie in „sichere Einrichtungen in Nordafrika gebracht werden können“, hieß es in einer Beschlussvorlage für die CSU-Klausurtagung, die am Mittwoch in Kloster Seeon beginnt. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hatte den Vorstoß einen „Frontalangriff auf die Geltung der Menschenrechte in Europa“ genannt.

Strobl betont Gemeinsamkeiten: „Wir brauchen einen starken Staat“

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) forderte unterdessen in seiner Neujahrsansprache erneut eine entschlossenere Abweisung von Flüchtlingen. „Nur wenn wir die Kontrolle darüber haben, wer in unser Land kommt und wer sich in unserem Land aufhält, können wir den Rechtsstaat und den Schutz der Bürger sichern“, sagte er. Die Bevölkerung habe bei der Aufnahme von Flüchtlingen eine „großartige Visitenkarte der Humanität“ abgegeben. Wer aber die „Hilfsbereitschaft und unsere offene Gesellschaft “ ausnutze, müsse konsequent zurückgewiesen „oder wieder aus dem Land“ gebracht werden.

Der CDU-Vize und baden-württembergische Innenminister Strobl warnte davor, so zu tun, als lägen zwischen CDU und CSU in Fragen von innerer Sicherheit und Zuwanderung Welten. Es gebe zwischen den Schwesterparteien hier „eine ganz, ganz breite Übereinstimmung“, sagte er. „Wir brauchen einen starken Staat, der denen hart und entschlossen entgegentritt, die unsere Freiheit und unser Leben bedrohen.“

Auch Klöckner betonte die Geschlossenheit der Union. Es sei „nicht verwunderlich“, dass sich CDU und CSU „auch uneinig sein können in manchen Punkten, aber in 99 Prozent einig sind“. Der Blick auf Parteien wie die Grünen zeige, dass die Differenzen dort noch viel größer seien und zwischen „die Herren Trittin und Özdemir gleich mehrere Parteien passen“. Kritik am Umgang Seehofers mit Merkel kam von der ehemaligen CSU-Rebellin Gabriele Pauli. „Sein Crashkurs gegenüber der Kanzlerin ist unverantwortlich“, sagte sie dem Münchner Merkur. „Wenn es die CDU in Bayern gäbe, wäre ich dabei.“

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 01.01.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Klöckner und Pauli – man kann nur den Kopf schütteln. Solche Weiber sind bei uns vorne dran.