Deutsche Willkommenspolitik bedroht europäische Zivilisation – Václav Klaus

Der Glaube an eine reibungslose Integration der Migranten ist ein fataler Irrtum – die Ideologie des politkorrekten Multikulturalismus solcher Politiker wie Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck wird die Gesellschaften Europas zerstören, schreibt der tschechische Ex-Präsident Václav Klaus in einem Gastbeitrag für „Die Welt“.

Die öffentlich geführte Diskussion über die Flüchtlinge, die eigentlich als ökonomisch motivierte Migranten bezeichnet werden sollten, sei unseriös, irreführend und durch die übermäßige „political correctness“ selbstmörderisch, betont Klaus.

Europäische und deutsche Politiker hätten eine naive Vorstellung, dass die massive Zuwanderung nur kurzfristig ein paar unangenehme Folgen haben werde, die langfristigen Effekte jedoch ausschließlich positiv ausfallen sollten. Das sei aber ein „fataler Irrtum“.

„Die Annahme dieser Politiker, allen voran von Herrn Gauck und Frau Merkel, dass aus den Migranten motivierte, intelligente, gebildete und sofort einsatzbereite Arbeitskräfte werden, welche die alternden deutschen Arbeitnehmer ersetzen könnten, ist geradezu lächerlich“, schreibt der tschechische Ex-Präsident. Dies stehe auch im Widerspruch zu allen Erfahrungen, die Deutschland mit Zuwanderern und Gastarbeitern bisher gemacht habe.

Möglicherweise glauben aber die Befürworter der massiven Zuwanderung, so Klaus, „an die Macht der Umerziehung, der Manipulation und der Indoktrinierung“.  Dies sei aber eine fast kindische Vorstellung. Die Träume von der Erschaffung eines neuen Menschen erinnern an das antiutopische Buch von Aldous Huxley, „Schöne neue Welt“.

„Was für ein Irrtum: Die Deutschen glauben an eine reibungslose Integration der Migranten“, beteuert  Klaus. Die deutsche Bevölkerung werde sich aber noch wundern und die EU in ernste Schwierigkeiten bringen.

Es sei ja bekannt, dass Menschen sich ihre grundlegenden Verhaltensmuster in der Jugend aneignen, die wichtigsten in der Familie. „Es gibt zwar Ausnahmen, aber die Mehrheit der heutigen Migranten wird einen langsamen, mehrere Generationen dauernden Prozess der kulturellen Anpassung durchgehen müssen“, zitiert Klaus den australischen Wirtschaftsforscher Wolfgang Kasper.

Den Sozialwissenschaften zufolge sei für das Funktionieren, die Stabilität jeder Gesellschaft und ein gesund funktionierendes Staatswesen der innere Zusammenhalt der Gemeinschaft erforderlich. Dieser könnte aber zerstört werden.

„Die von der Ideologie des Multikulturalismus benebelten Ideologen sehen darin kein Problem. Sie glauben, dass es möglich ist, die Gesellschaften in den einzelnen Staaten Europas problemlos mit den Migranten,aufzufüllen’“, schreibt der Politiker.

Womöglich sei es aber der Sinn und Zweck einer solchen „Willkommenspolitik“, den Zusammenhalt der bestehenden Gesellschaften Europas nachhaltig zu zerstören, betont er.

„Vielleicht glauben diese Politiker, ihre Einladung wäre eine positive humanitäre Geste. Das ist sie nicht. Im Gegenteil. Sie ist ein Bärendienst für Europa. Ich habe tiefe Sorge um die Zukunft der europäischen Zivilisation. Es geht um nichts Geringeres“, resümiert Klaus.

Quelle: Sputnik vom 21.09.2015

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