In Frankfurt am Main – Furcht vor Herumlungerern und Dieben: U-Bahn-Station wird zum Angst-Ort für Frauen

Freitag, 13.01.2017, 06:26 · von FOCUS-Online-Redakteurin Anja Willner 

Frankfurt/Main, U-Bahnhof, Angst, Frauen
dpa / Daniel Karmann/Archiv – U-Bahn-Symbol der Nürnberger U-Bahn.

Wird die U-Bahn-Station Nieder-Eschbach im Frankfurter Norden zum Angst-Ort, besonders für Frauen? Lokalpolitiker berichten jedenfalls Beunruhigendes.

  • Ende 2016 wurde eine Ortsbeirätin direkt nach einer Sitzung an dem U-Bahnhof von zwei Männern bedrängt. Das bestätigte Ortsvorsteher Ernst Peter Müller (CDU) FOCUS Online. Zwei weitere Männer seien der Politikerin zu Hilfe gekommen und hätten Schlimmeres verhindert. Die Täter hätten es auf die Tasche der Frau abgesehen gehabt, einen sexuellen Hintergrund gab es laut Müller nicht.
  • Alkoholisierte junge Männer lungern rund um den Bahnhof herum. Einer der Gründe: Die Kioske in Bahnhofsnähe verkaufen von frühmorgens bis spät in die Nacht Alkohol.
  • In Bahnhofsnähe verkaufen junge Männer offen Drogen – in Sichtweite von Familien, die ihre Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringen wollen.

Die Zustände sind mittlerweile so schlimm, dass die SPD-Ortsbeirätin und frühere Polizistin Karin Schäfer von einem „Kriminalitätsschwerpunkt“ am Bahnhof Nieder-Eschbach spricht. „Manche Menschen trauen sich nach 22 Uhr nicht mehr, mit der U-Bahn zu fahren“, sagte sie der „Frankfurter Rundschau“.

Ortsbeirat Ernst Peter Müller spricht gegenüber FOCUS Online davon, dass das „gefühlte Sicherheitsempfinden“ am Bahnhof gesunken sei. Aus seiner Sicht gehen die Probleme vor allem von einer Klientel aus: Von jungen Männern „nicht-deutscher wie deutscher Herkunft“, die in das Leben im Stadtteil kaum eingebunden seien.

Sicherheitsdienst und Polizei-Sprechstunde sollen Situation entschärfen

Als Ortsvorsteher sind Müller die Beschwerden der Bürger über die herumlungernden Männer natürlich bekannt. Ihm ist wichtig, zu betonen, dass der Ortsbeirat etwas gegen die Probleme tut. So gab es eine Sicherheitsbegehung mit einem Vertreter der Verkehrsgesellschaft VGF. „Im Gespräch ist zum Beispiel, dass der Sicherheitsdienst der VGF verstärkt Präsenz zeigt“, sagt er.

Außerdem hat der Ortsbeirat erreicht, dass der neue Kontaktbeamte für den Frankfurter Norden, Polizeioberkommissar Andreas Wagner, eine wöchentliche Sprechstunde im alten Rathaus in Nieder-Eschbach einrichtet. Das Angebot könnte bereits im Februar oder März beginnen, berichtet Ortsvorsteher Müller.

Frauenreferat: Übergriffe gegen Frauen in Frankfurt „tägliches Problem“

Die Maßnahme soll auch ein Gegengewicht sein: Denn im Sommer sollen zwei Polizeireviere zusammengelegt werden – zum Nachteil von Nieder-Eschbach, befürchtet Müller. „Die Landespolizei stellt das als Verbesserung für uns dar“, sagt er. „Aber ich fürchte, dass die Polizei dann ein Stück weiter weg von uns rückt.“

Von einem „Kriminalitätsschwerpunkt“ oder „Angst-Ort“ am U-Bahnhof Nieder-Eschbach will Müller nichts wissen. Aber als Familienvater sagt er auch: „Mir persönlich wäre es lieber zu wissen, dass meine Töchter spät abends nicht allein in Frankfurt in der U-Bahn oder Tram unterwegs sind.“

Das Frankfurter Frauenreferat bestätigt Müllers Eindruck: Übergriffe gegen Frauen seien ein tägliches Problem, sagte Referatsleiterin Gabriele Wenner der „Frankfurter Rundschau“. Fast jede Frau könne darüber berichten, bereits in Frankfurter U- und S-Bahnen angegrapscht worden zu sein.

Quelle: Focus-online vom 13.01.2017

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Warum wird nicht dort mal eine Razzia gemacht und das ganze Gesindel kassiert und abgeschoben?
Müssen wir uns denen anpassen? Was haben wir nur für Verräter in der Politik/Justiz.