Syrien-Krieg: Russland hindert Westen daran, Assad zu bombardieren

Das Hauptziel der US-Koalition in Syrien ist nicht die Bekämpfung des Islamischen Staates, sondern ein Regimewechsel, wie Journalist Pepe Escobar in der „Asia Times“ schreibt. Gerade deshalb stemmten sich die USA gegen die russischen Waffenlieferungen an Präsident Baschar al-Assad.

Washington warnt, die russische Unterstützung für Assad wäre hinderlich für die Bekämpfung des IS. Laut Escobar wollen die USA damit bloß verhindern, dass Russland beim Regimewechsel stört. Das Pentagon sei beunruhigt, weil unter russischer Beobachtung die westliche Koalition nicht mehr ungestraft die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad statt IS bombardieren könnte.Dabei habe nur Russland einen klaren Plan für eine friedliche Beilegung des Syrien-Konfliktes. Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Lahdar Brahimi, hatte bereits 2014 eingestanden, dass die russische Einschätzung des Syrien-Konfliktes von Anfang an richtig gewesen sei.

Während Moskau eine reale Koalition gegen den IS zu schmieden versuche,  weise der Westen keinen klaren Plan auf, der einerseits eine Zerschlagung des IS garantieren und andererseits den Zerfall Syriens stoppen könnte. Auf die Vorwürfe, Russland marschiere in der Ukraine ein, folgen nun die Vorwürfe einer russischen Intervention in Syrien.

In Syrien dauert ein bewaffneter Konflikt an, der nach UN-Angaben bisher mehr als 200.000 Menschenleben gefordert hat. Den Regierungstruppen stehen nicht nur vom Westen unterstützte bewaffnete Regimegegner, sondern auch diverse Terrorgruppen  wie Al-Nusra-Front oder der Islamische Staat gegenüber. Der IS konnte im Sommer 2014 weite Teile Syriens und des benachbarten Irak erobern und rief dort ein „islamisches Kalifat“ aus.

Russland liefert Waffen, mit denen die syrische Armee gegen den IS kämpft. Die USA und ihre europäischen Verbündeten, die eine Entmachtung von Syriens Präsident Baschar al-Assad anstreben, stemmen sich gegen die russische Waffenhilfe. Auch werfen sie Russland vor, eigene Truppen in das Kriegsland zu verlegen. Moskau dementiert das, schließt jedoch eine Truppenentsendung nach Syrien nicht mehr völlig aus, sollte die Regierung in Damaskus darum bitten.

Die USA drohten Moskau sogar mit einer „Isolation“, sollte es im Kampf gegen den IS weiter die Assad-Armee unterstützen und einen Beitritt zur US-geführten Luftkoalition ablehnen. Eine von den USA geführte internationale Koalition fliegt seit August vergangenen Jahres Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak. In Syrien bombardiert sie ohne Zustimmung der dortigen Regierung. Doch können sich die Luftangriffe der Koalition mit der syrischen Armee, die ganze Städte von den Dschihadisten befreit, nicht an Wirksamkeit messen.

Seinerseits ruft Russland die westliche Koalition, die ohne Absprache mit Damaskus Luftangriffe gegen den IS in Syrien fliegt, dazu auf, gemeinsam mit der syrischen Regierung und unter der Schirmherrschaft des UN-Sicherheitsrats gegen den IS zu kämpfen.

Quelle: Sputnik vom 21.09.2015

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