Es wird immer verrückter: Soldaten aus Klietz ziehen in Zelte – Bundeswehr räumt Kaserne für Flüchtlinge

Die Bundeswehr macht Platz für Flüchtlinge: Knapp 250 Menschen, die über Ungarn nach Deutschland einreisten, sind am Wochenende in der Klietzer Bundeswehr-Kaserne im Havelland angekommen. Der Übungsbetrieb geht dort trotzdem weiter. Doch schlafen werden die Soldaten jetzt woanders und in Zelten.

Mitarbeiter des Landkreises nehmen die Flüchtlinge in Empfang.

Quelle: Anke Schleusner-Reinfeldt



Klietz. Knapp 250 Flüchtlinge sind am Wochenende in der Klietzer Bundeswehr-Kaserne angekommen. Hier endete für sie den lange Weg aus der Heimat, der sie über Ungarn nach Deutschland führte. Unter anderem aus Syrien und dem Iran sind sie nach Klietz gekommen.

Am Sonnabend waren es 147 Männer, Frauen und zahlreiche Kinder, die als erste die Unterkunftsgebäude am See bezogen. Für sie war es die erste Anlaufstelle in Deutschland. Am Sonntag kamen 96 Flüchtlinge aus Halle, wo die Aufnahmekapazitäten erschöpft sind. Ab Dienstag soll täglich ein Bus mit 50 Flüchtlingen in Klietz eintreffen – bis alle 700 Plätze belegt sind.

 

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Für die Ankunft vorbereitet worden war die Kaserne ab Samstagfrüh vom Katastrophenzug des Landkreises Stendal. Landrat Carsten Wulfänger konnte sich auf 75 Mitarbeiter, zumeist Ehrenamtliche, verlassen, die trotz der Kürze der Zeit bis zum Mittag alles vorbereitet hatten. Die Ankunft in drei Bussen verlief sehr ruhig und geordnet. Besonnen handelten der Krisenstab und die Polizisten. Drei arabisch sprechende Dolmetscher halfen bei Verständigungsproblemen. Ein Baby musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Auch am Sonntag verlief alles unproblematisch in der Kaserne. Sie ist darauf eingestellt, für mehrere Monate die Erstaufnahmestelle zu sein, in der die in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge bis zu vier Wochen bleiben, bevor sie auf ihre von den Landkreisen zur Verfügung gestellten dauerhaften Unterkünfte überwiesen werden. Der Übungsbetrieb auf dem Klietzer Platz geht weiter, denn die Soldaten können im Biwak Großwudicke in Zelten Quartier beziehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt

Quelle: Märkische Allgemeine vom 21.09.2015

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Thomas
Thomas
8 Jahre zuvor

Wann räumt endlich Merkel, Gauck und Co. ihre Arbeitsräume und nächtigen in Zelten? Das ist das Mindeste was man von denen verlangen kann, von einer Hochverratsklage ganz abgesehen.