Salzwedel – Der Stadtwald wird verkauft

Acht Jahrhunderte war der Salzwedeler Stadtforst im Besitz der Hansestadt. Am Mittwoch gab der Stadtrat grünes Licht für den Verkauf des wohl bekanntesten Teils, des Bürgerholzes. Die 400 Hektar gehen an eine Bietergesellschaft aus Ahaus in Nordrhein-Westfalen.

von Doreen Jonas, MDR SACHSEN-ANHALT

Neben einem Waldweg steht ein Schild mit der Aufschrift "Einheimische Schmetterlinge"
Der Stadtwald in Salzwedel: Eine Oase für seltene Arten wie Kranich und SchwarzstorchBildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Seit vergangenem Jahr verkauft die Hansestadt Salzwedel ihr Tafelsilber. Ziel ist es, die wegen der desolaten Finanzlage drohende Zwangsverwaltung abzuwenden. Am Mittwoch kam nun das beste Stück an die Reihe, das Bürgerholz. Dazu sagt Dieter Leupold vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) dem MDR: „Das Bürgerholz ist ein europäisches Schutzgebiet, ein Rückzugsraum für bedrohte Arten wie Schwarzstorch, Kranich, Fischotter.“ Als Naherholungsgebiet sei es zudem ganz wichtig für die Salzwedeler. Um so größer war seine Enttäuschung, dass der Wald nun in Privatbesitz gehen wird.

Das Gesamtpaket hat überzeugt

Der Stadtrat von Salzwedel tagt zum Thema: Verkauf des Bürgerholzes
Das Ergebnis im Stadtrat für den Verkauf war eindeutig.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Eine Bietergesellschaft aus Ahaus in Nordrhein-Westfalen will den Stadtwald für zwei Millionen Euro kaufen. Der Investor hatte bereits im Vorfeld die 1.000 Hektar Feuchtwald im Buchhorst gekauft, auch den Forstbetriebshof. Und genau dieses Komplettpaket war es wohl auch, was den Stadtrat überzeugte. Das bestätigte auch Bürgermeisterin Sabine Blümel. Sie sagte: „Unter Betrachtung des Gesamtpaketes war es das wirtschaftlichste.“ Obwohl das kurzfristig eingegangene Gebot von BUND und Landgesellschaft etwas höher lag.

Trotz des Wechsels in Privatbesitz werde sich für die Bürger nichts ändern, verspricht Blümel. Es gebe ein Landeswaldgesetz, das genau den Tourismus und das Betreten des Waldes vorschreibe und regele.

Frau steht vor Rathaus
Bürgermeisterin Sabine Blümel – Bildrechte: MDR/Lettow-TV

Ich verstehe da die Ängste nicht. Das ist für mich Populismus, an dem ich mich nicht beteilige.

Sabine Blümel, Bürgermeisterin Salzwedel

Nach Angaben der Bürgermeisterin will die Bietergemeinschaft ihr Konzept nächste Woche vorstellen. Sie habe, so Blümel, darüber hinaus bereits Erfahrung in der Bewirtschaftung ökologischer Waldgebiete. Niemand verkaufe gern seinen Wald, wenn er nicht müsse. Aber angesichts der Finanzlage – teils durch einen Einbruch der Gewerbesteuer, teils durch hausgemachte Fehler – gebe es keine andere Möglichkeit. Im November müssen die Salzwedeler gut zweieinhalb Millionen Euro Liquiditätshilfe ans Land zurückzahlen. Salzwedel setzt seit vorigem Jahr ein strenges Konsolidierungskonzept um. Auf diese Weise soll eine drohende Zwangsverwaltung abgewendet werden.

Was den Stadtwald angeht, setzt Dieter Leupold vom BUND nun auf intensive Zusammenarbeit mit dem neuen Investor im Sinne des Naturschutzes. Damit das Salzwedeler Bürgerholz auch nach der Privatisierung ein Wald für die Bürger bleibt.

Quelle: MDR vom 07.02.2017

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
7 Jahre zuvor

An den Salzweler Wald werden sich dann nur noch ältere Bürger erinnern können.
Wenn dort Buchen stehen, stehen die bald nicht mehr. Die gehen schnellstens nach China-weil die Chinesen deutsche Buche anbeten!

Ron Poul
Ron Poul
7 Jahre zuvor

es muss so schnell wie möglich eine neuordnung dieses kriminellen BRD GMBH NGO systems her. damit so etwas nicht weiter gemacht werden kann. solche kriminellen verkäufe der alliierten versallen in privathand werden dann wegen unrechtmässigkeit wieder rückgänging gemacht. micht nur in diesem fall, sondern auch im vielen anderen fällen wo araber hier in deutschland illegal ganze landstriche kaufen….,und dann kommst zum krieg gegen diese KORUTZEN

Baufutzi
Baufutzi
7 Jahre zuvor

Da kreischen bald die Kettensägen. Naja, bald kreischen ganz andere!!!!!!!!!!!!!!!!!!!