Nach Überfällen in Halle – Polizei gründet Ermittlungsgruppe „Pizza“

Sieben Fahrer von Lieferdiensten wurden in den vergangenen zwei Wochen in Halle überfallen. Einige Pizzadienste ziehen nun Konsequenzen. Die Polizei hat die Ermittlungsgruppe „Pizza“ gegründet.

Gestellte Szene: Eine Pizzabotin trägt Pizzaschachteln.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Sonntagabend ist in Halle wieder ein Fahrer eines Lieferdienstes ausgeraubt worden. Es ist mittlerweile der siebte Vorfall innerhalb von zwei Wochen. Diesmal traf es eine Pizzabotin in der Südstadt. Sie hatte gegen 20:20 Uhr eine Bestellung in die Grenobler Straße geliefert, wurde von drei maskierten Männern bedroht, und gezwungen, ihr Geld herauszugeben.

Die Polizei wollte nicht mitteilen, für welchen Pizza-Lieferdienst die Pizzabotin arbeitet. Nur soviel: Seit dem 28. Januar 2017 seien insgesamt sieben Lieferanten überfallen worden, die für verschiedene Lieferdienste Pizza oder Sushi ausgefahren haben. Sowohl große bekannte Ketten als auch kleine Anbieter seien betroffen. Ein Muster sei nicht zu erkennen, sagte Ralf Karlstedt, Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd.

Frauen liefern nicht mehr aus

Pizza wird an den Pizzaboten zum Ausliefern überreicht.
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Die Chefin einer Pizzeria im Süden von Halle zieht nun Konsequenzen: Sie schickt ihre „Mädels“ nicht mehr zum Ausliefern. Namentlich möchte sie nicht genannt werden – sie sagte dem MDR aber, dass sie ihre Fahrerinnen schützen will. Auch die männlichen Kollegen fühlten sich nicht mehr wohl: „Wir liefern noch aus, aber mit einem mulmigen Gefühl.“

Die Überfälle der vergangenen Wochen:28.01.17 – 21:20 Uhr Am Kirchteich / Halle-Neustadt / Pizza-Lieferdienst
02.02.17 – 19:08 Uhr Ernst-Abbe-Str. / Halle-Neustadt / Pizza-Lieferdienst
04.02.17 – 20:50 Uhr Andalusier Str. / Halle-Neustadt / Pizza-Lieferdienst
06.02.17 – 20:25 Uhr An der Feuerwache / Halle-Neustadt / Sushi-Lieferdienst
09.02.17 – 20:13 Uhr Mühlgasse / Innenstadt / Pizza-Lieferdienst
10.02.17 – 21:18 Uhr Elsa-Brändström-Str. im Süden von Halle / Pizza-Lieferdienst
12.02.17 – 20:20 Uhr Grenobler Str. / Südstadt / Pizza-Lieferdienst

Polizei gründet Ermittlungsgruppe „Pizza“

Die Masche der Täter unterscheidet sich nach MDR-Informationen. Die Pizzabotin am Sonntag hat regulär eine Bestellung ausgeliefert und wurde erst danach überfallen. Es gab aber auch die Variante, dass die Täter selbst bestellt haben.

Die Polizei will das aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentieren. Beamte in Uniform und auch in Zivil fahren aber seit Tagen vermehrt Streife, besonders in den Abendstunden. Seit Montag arbeite zudem eine Ermittlungsgruppe an der Aufklärung der Überfälle. Die Polizei hat dazu die „EG Pizza“ gegründet.

Die Täter über ihre Rufnummer zu ermitteln, sei aber schwierig, so Polizeisprecher Karlstedt: „Die Nummern, die man hinterlässt, müssen nicht stimmen. Zum anderen: Bei Prepaid-Handys ist es nicht so einfach, letztendlich den tatsächlichen Eigentümer dieser Rufnummer zu ermitteln.“

Die Situation in anderen Teilen Sachsen-Anhalts

In anderen Teilen von Sachsen-Anhalt sind keine aktuellen Überfälle auf Liederdienst-Mitarbeiter bekannt. In der Altmark gab es nach Polizeiangaben keine, auch nicht in den vergangenen Jahren. Thorsten Ahrend vom „Pizza-Eck“ in Stendal kann das bestätigen. Angst habe er nicht: „50 Prozent der Bestellungen kommen auch über Lieferservices rein. Lieferando, Lieferheld, Pizza.de. Da hat man dann im Zweifel auch alle Kontaktdaten. Das gibt dann nochmal zusätzliche Sicherheit.“

In Wernigerode ist man beim „Pizza-Express“ aber vorsichtig geworden. Vor einigen Jahren wurde der Cousin der Inhaberin Jennifer Belger bei einer Tour überfallen. Deswegen sei die Anweisung an die Fahrer heute, sollte es zu einem Überfall kommen: Geld aushändigen, keine Heldentaten, nicht so viel Wechselgeld dabei haben. Das beherzigen nun auch einige Lieferdienste in Halle.

Quelle: MDR vom 14.02.2017

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Die sollten lieber mal eine Ermittlungsgruppe „Pizzagate“ gründen.