Fake-News: Schüler sollen Medienkompetenz lernen

Seriös oder unseriös, Fake-News oder echte Nachricht? Viele Jugendliche können das nicht auseinanderhalten. Deshalb setzt das bayerische Kultusministerium auf Aufklärung. An sogenannten Medienreferenzschulen sollen Schüler den bewussten Umgang mit Medien lernen.

Von: Johannes Reichart

Stand: 19.02.2017

Medienunterricht | Bild: picture-alliance/dpa|Dominic Lipinski

Wirtschaftsunterricht bei Sebastian Pfanzelt. Der Lehrer am Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding zeigt den Schülern auf einer digitalen Tafel, dem sogenannten White Board den Schülern eine Kommentarliste auf YouTube. Aus seinem täglichen Umgang mit Schülern weiß er: im Internet wimmelt es von Fake-News und gesponsorten Artikeln:

„Sie sollen Seite erstmal sinnvoll auswählen. Wenn ich irgendein Youtube-Video anschaue, das von sich behauptet, es gibt da gute Tipps, wo ich aber nicht weiß, wer steckt dahinter, wer ist der Autor von diesem Video, dann ist das sehr fragwürdig. Also erstmal Quelle analysieren.“

Sebastian Pfanzelt, Gymnasial-Lehrer

Geschult werden auch die Lehrer

Die Schule von Sebastian Pfanzelt ist eine der bayernweit 149 Referenzschulen für Medienbildung. Hier werden Fortbildungen für Lehrer in Sachen Medienpädagogik angeboten und ganze Medienentwicklungspläne für Schulen erarbeitet: wie bringe ich der jungen Generation bei, wie sie im Mediendschungel echte Information von falscher unterscheidet, und welche Ausstattung brauche ich dafür.

„Wenn ich auf Twitter jetzt eine Fake-News zeigen will, und kann sie nicht live zeigen sondern kann nur theoretisch ankündigen, dann ist das für die Kinder deutlich weniger anschaulich, dann bleibt natürlich auch viel weniger im Kopf hängen.“

Sebastian Pfanzelt, Gymnasial-Lehrer

Seriös oder unseriös?

Unterricht in einer Schulklasse | Bild: colourbox.com

Auf dem interaktiven Whiteboard zeigt der Lehrer, welche Medien eher seriös sind und woran man gesponserten Inhalt erkennt. Auf der Suche nach Informationen für Referate und Präsentationen stoßen die Schüler oft auf gegensätzliche Meinungen. Außerdem bekommen sie jeden Tag Videos und Artikel von Freunden geschickt. Ob der Inhalt stimmt? Oft sind sie sich sicher:

„Es gibt Videos wo du denkst, das passt irgendwie nicht. Grad wenn wir Referate vorbereiten, da gibt es Dinger, die sich widersprechen. Im Internet gibt es ja auch so Produktplatzierungen, das weiß man dann nicht, weil es nicht angegeben wird. Du musst halt Erfahrungen sammeln denk‘ ich.“

Stimmen von Schülern des Korbinian-Aigner-Gymnasiums in Erding

Problem: Facebook

Facebook | Bild: picture-alliance/dpa|Dominic Lipinski

Das Institut für Medienpädagogik in München hat in einer Studie über Werbung im Internet herausgefunden, dass junge Leute oft erst sehr spät erkennen, dass ein Artikel oder ein Video nicht journalistisch ist, sondern eine Auftragsarbeit für ein Unternehmen. Besonders auf Facebook ist die Sache kompliziert, sagt die Direktorin des Instituts Kathrin Demmler:

„Wenn bestimmte Angebote von Freunden scheinbar geliked werden, ist das jetzt eben tatsächlich so, dass der Freund sagen will, das ist gut, oder eine Werbeform, schwer zu erkennen. Und was die Jugendlichen auch oft nicht wissen, sind ihre Rechte im Umgang damit.“

Kathrin Demmler, Institut für Medienpädagogik in München

Darum sollte ihrer Meinung nach die Medienpädagogik fächerübergreifend noch stärker im Unterricht aufgegriffen werden.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 19.02.2017

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