Audis revolutionäre Zukunft – Roboter-Superhirn baut Autos – ohne Fließband

Vor gut 100 Jahren hat Henry Ford das Fließband eingeführt. Jetzt will Audi es abschaffen. In einer alten Textilfabrik im Norden Ingolstadts testet das Unternehmen mit dem Start-up „Arculus“ den Bau von Autos – ganz ohne Fließband.

Von: Susanne Pfaller und Matthias Lauer

Stand: 20.02.2017

Jungunternehmer Fabian Rusitschka (grüne Jacke) und Betriebsratschef Peter Mosch (v.l.) | Bild: BR/Susanne Pfaller

„Modulare Montage“ nennt sich dieses völlig neue Produktionskonzept. Sie hebt die alte Autoproduktion aus den Angeln.

 

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Rechnergesteuerte Roboter im Einsatz

Audi-Test-Halle in Ingolstadt | Bild: BR/Susanne Pfaller

Kleinere Roboter bringen Werksteile an die Stationen

In der Testhalle in Ingolstadt transportieren Roboterwagen Karosserien kreuz und quer durch die Halle. Ihr Ziel: Die nächste freie Produktionsinsel. Eine vorgegebene Reihenfolge der Montageschritte wie am Fließband gibt es nicht mehr. Gesteuert wird alles von einem zentralen Rechner. Dieses „Superhirn“ weiß auch, welche Ausstattung der einzelne Kunde wünscht. Braucht ein Auto zum Beispiel keine Standheizung, wird diese Montage-Station auch nicht angefahren. Das sieht chaotisch aus, funktioniert aber störungsfrei.

Audi-„Superhirn“ weiß und steuert alles

Gesteuert wird alles von einem zentralen Rechner. Dieses „Superhirn“ hat der Jungunternehmer Fabian Rusitschka für Audi entwickelt. Seine Idee hat den Autobauer überzeugt.

Betriebsratschef Peter Mosch und Jungunternehmer Fabian Rusitschka (grüne Jacke) (v.l.) | Bild: BR/Susanne Pfaller

Betriebsratschef Peter Mosch und Jungunternehmer Fabian Rusitschka (grüne Jacke) (v.l.)

„Stellen Sie sich vor: Sie gehen in ein großes Einkaufszentrum mit 100 Läden. Das Fließband würde bedeuten: ich werde durch all diese 100 Läden durchgefahren und ich nehme nur beim Metzger, beim Bäcker und beim Blumenladen etwas raus, aber ich werde auch durch alle anderen Läden durchgefahren. Mit der modularen Montage schaffen wir die Möglichkeit, dass ich wirklich nur diese Läden aufsuche, wo ich wirklich was brauche. Und wenn ich dann sehe, dass beim Metzger ne lange Schlange ist, dann gehe ich vielleicht eher zum Bäcker und hole meine Gelbwurst hinterher.“

Fabian Rusitschka, Jungunternehmer und Entwickler des Zentralrechners für Audi

 

Übertragen auf die Autoproduktion heißt das: ist die Montagestation für die Sitze besetzt, wird eben zuerst die Dichtung im Kofferraum montiert. „Der Zentrale Rechner weiß genau, wie die einzelnen Autos ausgestattet werden sollen. Hat ein Kunde zum Beispiel keine Standheizung bestellt, steuert das „Superhirn“ dieses Auto auch an der Montagestation „Standheizung“ vorbei.

Das spart Zeit. Bei jedem Auto. So verspricht sich Audi-Produktionschef Hubert Waltl von dieser „Modularen Montage“ einen Effizienzgewinn von rund 20 Prozent:

„Heute schon stellt jeder Kunde seinen Audi individuell zusammen. Bei der A3-Familie haben wir eine Varianz von 10 hoch 38. Das heißt wir bauen in einem Jahr den A 3 nicht zweimal ganz gleich. Wir haben gewisse Taktverlustzeiten. Und diese Eliminierung der Taktverlustzeiten, damit haben wir schon eine deutlich höhere Produktivität.“

Hubert Waltl, Audi-Produktionschef

 

Schritt für Schritt ohne Fließband

Auch wenn die Konkurrenten BMW und Daimler noch an der alten Technik festhalten, schon im Herbst lässt der Autobauer seine E-Motoren im ungarischen Győr modular montieren.

Für Ingolstadt ist eine modulare Vormontage in Planung. Während sich die IG Metall und die Bandarbeiter Gedanken um die Arbeitsplätze machen, verweisen Management und Betriebsrat auf die Vorteile. Denn mit dem Fließband fällt auch die starre Taktung weg. Künftig könnten dann zum Beispiel ältere Audianer in der Produktion bleiben, weil es auch Montage-Stationen mit langsamerem Tempo geben soll.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 20.02.2017

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Weiter so. So produziert man immer mehr arbeitslose. Ist den oberen aber egal.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Und wir dachten ihr stellt die vielen intelligenten Invasoren als gut bezahlte Arbeiter ein.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Birgit das geht doch nicht. Das sind doch alles Herzspezialisten, Professoren der Medizin, Raketen und Nucleartechniker u.ä.

Solche niedrigen Arbeiten kann man denen nicht zumuten.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Dafür kann man den Maschinen aber zumuten in Zukunft Maschinensteuer zu zahlen, denn die produzieren, nicht die Menschen. Mit den 60% an Abgabe des Gewinnes können die Arbeiter bezahlt werden, welche die Arbeit verlieren. Und diese Massen an unterentwickelten Professoren werden überflüssig. Also ab nach hause mit den Facharbeitern und Schluß mit ficki,ficki, noch mehr Blöde werden nicht benötigt.