Ahaus: Kaplan Thaddeus Eze ist besorgt – Die Stimmung ist anders seit ein Nigerianer verdächtigt wird eine 22 jährige umgebracht zu haben

AHAUS – Thaddeus Eze ist Kaplan in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Er stammt aus Nigeria. Seit am Samstagmorgen die 22-jährige Soopika P. umgebracht wurde und seit ein 27-jähriger Nigerianer dafür als Verdächtiger gilt, spürt auch der Geistliche, dass sich die Stimmung in der Stadt ändert.

Die Stimmung ist anders
Nicht nur Erwachsene, auch viele Kinder haben ihre Grüße am Tatort auf dem Hessenweg hinterlassen.Foto: Stephan Teine

„Man wird komisch angeguckt und man wird beschimpft“, sagt Thaddeus Eze nach Gesprächen mit anderen afrikanisch-stämmigen Menschen in der Region – aber auch aus eigener Erfahrung. „Es gibt viel Alltagsrassismus und einen Generalverdacht gegen alle, die anders aussehen“, sagt er.

Als Seelsorger ist er besonders in die Arbeit mit Flüchtlingen eingebunden: Auch unter den Flüchtlingen, die in Ahaus leben, herrsche Angst, Wut und Trauer. Angst vor Verallgemeinerung und dem Generalverdacht, Wut und Trauer über die schreckliche Tat. „Sie fürchten einfach, dass sie mit dem Verdächtigen in einen Topf geworfen werden“, sagt Thaddeus Eze.

Angst, Trauer und Wut

Den mutmaßlichen Täter beschreibt er dabei als scheinbar ruhigen, ausgeglichenen Menschen. Ungefähr zwei Jahre habe der Mann, schon in Ahaus gelebt, habe sich an Angeboten der Flüchtlingshilfe beteiligt, nahm regelmäßig an Fußballspielen teil. „Man hat ihm nichts angemerkt. So etwas konnte man sich nicht vorstellen“, sagt der Geistliche, der seit viereinhalb Jahren in der Gemeinde tätig ist. Auch er beschreibt, dass sich Täter und Opfer seit einiger Zeit gekannt haben, dass es dann Streit zwischen ihnen gab und dass sie sich dann aus dem Weg gingen. „Die Polizei führt jetzt die Ermittlungen“, sagt Thaddeus Eze.

„Ich verstehe die Angst, die Trauer und die Wut – und ich kann mir vorstellen, wie schlimm es der Familie des Opfers gehen muss“, erklärt er. Die Frage müsse aber nun sein, wie es weitergehen soll. Und auch, wenn Ahaus eine ruhige Stadt sei, zum ersten Mal sei so eine Tat nicht vorgekommen: Ziemlich genau ein Jahr ist es her, als ein 52-jähriger Mann eine 28-jährige Frau und dann sich selbst erschossen hat. Die Polizei vermutete eine verschmähte Liebe als Motiv.

Ungewissheit

Bei den vielen, ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern in der Stadt herrsche zurzeit eine große Ungewissheit, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Einige seien ängstlich, einige würden sich zurückziehen. Thaddeus Eze: „Nach dem Gedenkgottesdienst wollen wir uns mit der Caritas und der Stadt zusammensetzen, um zu sehen, wie es weitergeht.“

Der Gedenkgottesdienst für die getötete 22-jährige Soopika findet am Freitag um 18.15 Uhr in der Kirche St. Maria Himmelfahrt statt. Er ist ökumenisch: Kaplan Thaddeus Eze, Schwester Martina Küting und Pfarrer Olaf Goos werden ihn leiten.

Shop idee09
Blücher
Motiv Befreiungskampf Generalfeldmarschall Blücher

Quelle: Münsterlandzeitung vom 16.02.2017 (Überschrift ergänzt Redaktion staseve)

mensch-person-vorderseite-1

Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
ernstl der gute
ernstl der gute
7 Jahre zuvor

Immer weiter so ihr Gutmenschen.
Warum spenden die guten Deutschen nicht in Entwicklungshilfen, statt solche Leute für viel Geld ins Land zu holen? Warum exportiert der Deutsche Staat überhaupt Kriegsgeräte in solche Länder? Das ist doch alles krank. Wählt mal weiter die Merkel.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Der kann am besten zurück in sein Heimatland. Da schaut ihn dann keiner schief an.