Regensburger Bestechungsaffäre – Journalist im Fokus der Ermittler

Im Regensburger Bestechungsskandal um den suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs von der SPD wird auch gegen einen Journalisten ermittelt. Der Redaktionsleiter des Regensburger Wochenblattes, Christian Eckl, soll Wolbergs bestochen haben, indem er ihm „positive Berichterstattung“ versprochen habe.

Von: Uli Scherr

Stand: 08.03.2017

Symbolbild: Ein Schild mit der Aufschrift "Staatsanwalt" steht auf einem Tisch neben Gesetzesbüchern | Bild: picture-alliance/dpa/Armin Weigel

Im Gegenzug hätte er von dem OB die Herausgabe von Unterlagen gefordert, so der Vorwurf. Die Ermittlungen laufen bereits seit längerer Zeit. Eckl persönlich hat sie am Morgen öffentlich gemacht.

Strafbefehl gegen Eckl wegen Beleidigung

Unabhängig davon hat die Staatsanwaltschaft Regensburg einen Strafbefehl gegen Eckl erwirkt, weil er in einem Kommentar die Regensburger Stadträtin Tina Lorenz, von den Piraten, beleidigt haben soll. Der Strafbefehl umfasst eine Strafe von 40 Tagessätzen zu 80 Euro, also insgesamt 3.200 Euro.

Stadträtin Lorenz hatte nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen OB Wolbergs ihre Mitarbeit in der bunten Rathaus-Koalition aufgekündigt. Eckl hatte sie daraufhin in seinem Anzeigenblatt als „politische Meuchelmörderin“ bezeichnet und ihr Schnorrerei vorgeworfen. Wörtlich hatte er geschrieben, es bestehe der Verdacht, „dass Lorenz sich ohnehin nur an den Einnahmen ihres Stadtratsmandates laben wollte, statt Politik zu machen“.

Dazu teilte Eckl mit, sein Anwalt habe mittlerweile Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt.

 

Telefon abgehört

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wurde im Zuge der Ermittlungen zum Regensburger Bestechungsskandal mindestens ein Telefonat zwischen Wolbergs und Eckl abgehört. Darin soll Wolbergs den Journalisten aufgefordert haben, vertrauliche Unterlagen zu vernichten. Wolbergs soll befürchtet haben, dass diese bei einer Durchsuchung der Redaktion gefunden werden könnten.

Bestechungsaffäre

Seit Juni 2016 ermittelt die Staatsanwaltschaft: Sie wirft Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) und seinem Vorgänger Hans Schaidinger (CSU) Bestechlichkeit vor, dem Bauträger Volker Tretzel Bestechung in zwei Fällen und einem weiteren Beschuldigten Beihilfe zur Bestechung, jeweils in besonders schweren Fällen. Alle außer Schaidinger wurden verhaftet und sitzen nun in U-Haft. Zusätzlich wird gegen weitere Personen ermittelt. Es besteht der dringende Verdacht, dass Wolbergs bei der Vergabe des ehemaligen Areals der Nibelungenkaserne den Bauträger bewusst bevorzugt hat. Der Unternehmer soll ihm im Gegenzug eine Spendenzahlung von einer halben Million Euro sowie die finanzielle Unterstützung des Fußballvereins SSV Jahn Regensburg in Aussicht gestellt haben. OB Wolbergs soll auch geldwerte Vorteile erhalten haben.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 08.03.2017

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