Hauptsache Gesund – Die Invasion der Krabbeltiere

| 20.04.2017 | 21:00 Uhr

Milben, Läuse, Zecken oder Wanzen gehören ohne Zweifel zur Natur. Doch Insekten und Spinnentiere sind selten beliebt. Im einfachsten Fall nerven sie nur. Aber sie können auch krank machen oder bei einer Allergie sogar zu akuter Lebensgefahr führen.

von Jana Olsen

Gemeine Bettwanze
Gemeine BettwanzeBildrechte: IMAGO

Na, juckt es schon? Berichte über allerlei Kleingetier, das sich gern an uns Menschen labt, haben den unangenehmen Nebeneffekt, dass man sich unweigerlich anfängt zu kratzen. Hier folgt eine Übersicht über die wohl unbeliebtesten Krabbeltiere Deutschlands und wie man ihrer Plage Herr wird. Nur, dass Sie schon mal vorgewarnt sind:

Bettwanzen

Bettwanzen
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ausgewachsene Exemplare kann man mit bloßem Auge erkennen, sie werden bis zu fünf Millimeter groß. Wie der Name schon vermuten lässt, „wohnen“ sie gern in Matratzen und Betten: Sie verstecken sich aber auch hinter Tapeten oder in Ritzen von alten Möbeln. In der Nacht locken sie der Geruch und die Wärme des Menschen an. Sie beißen sich in der Haut fest und saugen Blut. Typisch ist eine Reihe von roten Stellen, die sogenannten Wanzenstraßen. Die Wanzen hinterlassen außerdem Blut und Kotspuren auf der Matratze. Ihre Bissstellen verursachen einen unangenehm starken Juckreiz, der sich in der Regel mit rezeptfreien Salben gut behandeln lässt. Verschwinden werden die Bettwanzen davon jedoch nicht. Hier hilft nur: die Matratze entsorgen und in hartnäckigen Fällen einen professionellen Kammerjäger holen.

Krätzmilben

Krätze-Milbe
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Bei der Krätze denken viele an eine längst ausgestorbene Krankheit. Doch seit einiger Zeit steigen die Infektionszahlen wieder. Die Erkrankung führt zu juckendem Ausschlag. Verursacher sind die Weibchen der Krätzmilben. Sie fressen sich einen Gang unter die Haut, und zwar so tief, dass sie sich nicht abwaschen lassen. Dort unten legen sie dann ihre Eier ab. Nach ein paar Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich an die Hautoberfläche, um sich dort zu vermehren. Übertragen werden die Krätzmilben über gemeinsam genutzte Textilien oder engen Hautkontakt. Mit mangelnder Hygiene hat Krätze wenig zu tun. Die Milben fühlen sich auch auf gewaschener Haut wohl. Die Hauterkrankung wird mit einer Creme behandelt, die für zwölf Stunden aufgetragen werden muss. Danach sind die Milben tot, vorausgesetzt man hat alle Stellen, auch in Körperfalten oder zwischen den Fingern entdeckt. Wird nur ein Tierchen übersehen und die Stelle nicht behandelt, geht alles wieder von vorn los.

Läuse

Elektronenmikroskopaufnahme einer Kopflaus
Bildrechte: IMAGO

Die kleinen Blutsauger führen zu kleinen roten Pünktchen auf der Kopfhaut und zu lästigem Juckreiz. Meist sind Kinder betroffen. Aber einmal angesteckt, hüpfen die Tierchen auch gern auf die Köpfe von Eltern oder Großeltern. Läuse fallen jedoch nicht einfach so aus den Haaren, sie übertragen sich vor allem, wenn man die Köpfe eng zusammensteckt. Medizinisch gesehen sind Kopfläuse harmlos. Wird jedoch zu nachlässig behandelt oder die Läusequelle nicht entdeckt, geht die Läuseplage von vorn los. Den Kopflausbefall in der Schule aus Scham nicht zu melden, ist also genau der falsche Weg. In der Regel reicht eine Behandlung mit einem Anti-Läuse-Shampoo aus der Apotheke. Wichtig ist dabei, die wiederholte Behandlung nach acht bis zehn Tagen, da zu diesem Zeitpunkt Läuse aus bisher nicht entfernten Nissen schlüpfen. Forscher der Universität Göttingen haben jetzt einen speziellen Plasmakamm entwickelt, der Läuse beim Kämmen sterben lässt. Bis der neue Kamm in den Handel kommt, wird man aber weiter den herkömmlichen Läuseshampoos vertrauen müssen.

Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner hängen an dem Zweig einer Eiche
Bildrechte: dpa

Seit einigen Jahren ist in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine starke Zunahme des Falters zu verzeichnen. Zu Zehntausenden bevölkern seine Raupen hauptsächlich Eichen und führen zum Absterben der Bäume. Doch auch für den Menschen können die Raupen hochgradig gefährlich werden. Jede Raupe bildet bis zu 600.000 Härchen aus. Diese winzigen Brennhaare enthalten ein Nesselgift. Kommt man damit in Berührung, kann es schwere allergische Reaktionen auf der Haut und an den Schleimhäuten auslösen. Darum sollte die Nähe betroffener Bäume gemieden werden.

Zecken

Zecken sind irgendwie unheimliche Tiere: Sie riechen mit den Beinen und ernähren sich von Blut. Zudem können sie eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den häufigsten in Deutschland gehört die Borreliose. Die Gefahr, sich damit anzustecken, besteht deutschlandweit.

Zecke
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Zudem verursachen Zecken die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die hauptsächlich im süddeutschen Raum, aber auch in anderen Regionen wie dem sächsischen Vogtlandkreis und im Südosten Thüringens übertragen wird. Sie geht mit grippeähnlichen Symptomen und Fieber einher. Bei einem Teil der Patienten kann es auch zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten kommen. Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht jedes Jahr eine Karte der FSME-Hauptbefallsgebiete. Wichtig ist, die Zecke so früh wie möglich zu entfernen. Am besten wird der Blutsauger mit einer Pinzette möglichst weit unten am Hals gepackt. Nach der Entfernung sollte man die Einstichstelle noch einige Zeit beobachten. Ein roter Fleck, die sogenannte Wanderröte ist ein Alarmzeichen für eine Infektion mit Borrelien.

Vorsicht Insektenstiche!

Biene setzt zum Stich an
Bildrechte: IMAGO

Schon ein einziger Bienen- oder Wespenstich kann für Allergiker lebensbedrohlich sein. Dabei lässt sich eine Insektengiftallergie in den meisten Fällen erfolgreich behandeln, vorausgesetzt, sie wurde diagnostiziert. Die folgende Übersicht beschreibt anhand von vier Merkmalen, auf welche Weise sich die verschiedenen Insektenstiche bemerkbar machen.

Stichkunde: Welches Insekt hat mich gestochen?
Juckreiz Rötung Schwellung Schmerzfaktor
Mücke ••••• ••• •• kleine Quaddel um Einstichstelle
Bremse •••• •••• •••• •••• Blutergüsse um Einstichstelle, Nachblutung möglich
Stechfliege •••• ••• •••• ••• Nachblutung möglich
Biene •• ••• •••• •••• Stachel bleibt stecken, Biene stirbt nach Stich
Wespe •• ••• •••• •••• Stachel bleibt nicht stecken
Hummel •• ••• •••• •••• Stachel bleibt nicht stecken
Hornisse •• ••• •••• ••••• Stachel bleibt nicht stecken

Quelle: Initiative Insektengift

Quelle: MDR vom 20.04.2017

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