- Marine Le Pen Emmanuel Macron am 3.5.2017 im Fernsehduell. (AFP/STRINGER)
Frankreich wählt heute einen neuen Präsidenten. In der Stichwahl trifft der parteilose Kandidat Macron auf die Vorsitzende der rechtsextremen Partei „Front National“, Le Pen. Der scheidende Präsident Hollande ist bei der Wahl nicht noch einmal angetreten.
Der ehemalige Wirtschaftsminister Macron steht an der Spitze der Bewegung „En Marche!“, die sich als pro-europäisch und sozialliberal definiert. Le Pen wirbt unter anderem für einen anti-europäischen Kurs. In Umfragen lag Macron zuletzt vor Le Pen.
Knapp 47 Millionen Bürger sind ab 8 Uhr aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Für diesen Zeitpunkt werden auch erste Prognosen erwartet. Meinungsforschern zufolge könnte ein Viertel der Wahler den Urnen fern bleiben. In einigen französischen Überseegebieten begann die Stichwahl bereits gestern.
Die Abstimmung gilt als Richtungsentscheidung für die Zukunft der Europäischen Union. Denn Le Pen strebt bei einem Wahlsieg ein Referendum über den Austritt aus der EU an. Macron will hingegen die europäische Integration vertiefen und die deutsch-französische Achse stärken.
Unmittelbar vor der Stichwahl sorgte ein Hackerangriff auf Macron für Unruhe. Im Internet tauchten vertrauliche Dokumente von Macrons Bewegung „En Marche!“ auf. Sein Wahlkampfteam sprach von einer koordinierten Attacke, um Zweifel und Desinformation zu säen. Die französische Wahlkommission forderte die Medien auf, nicht über den Inhalt der gestohlenen Dokumente zu berichten. Einige seien höchstwahrscheinlich gefälscht.
Nach Angaben der Enthüllungsplattform Wikileaks handelt es sich bei den Unterlagen um zehntausende E-Mails, Fotos und Dateianhänge. Sie hatte die Dokumente nicht selbst veröffentlicht, sondern nur auf ihrer Seite verlinkt.
Quelle: Deutschlandfunk vom 07.05.2017
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