Moschee-Neubau in Deggendorf: AfD stellt Finanzierung aus Fluthilfe-Fonds infrage

Die AfD hatte sich gefragt, ob beim Bau der neuen Moschee des türkisch-islamischen Kulturvereins (Ditib) in Deggendorf alles mit rechten Dingen zuging. Die Regierung von Niederbayern hat bestätigt, dass Kommunen und Gemeinden Anspruch auf Erstattung der Hochwasser-Schäden haben.

Von: Mathias Flasskamp

Stand: 03.05.2017

Moschee in Deggendorf | Bild: BR/Achim Hepers

Schwarze Rippen aus Keramik glänzen an der Außenfassade. Das Dach ziert eine goldene Kuppel mit einem goldenen Halbmond. Und an der Seite steht ein ebenfalls goldfarbenes Zierminarett. Keine Frage, die Moschee des türkisch-islamischen Kulturvereins am Rande von Deggendorf fällt jedem Besucher sofort ins Auge.

Erhitzte Gemüter in Deggendorf

Seit fast einem Jahr steht sie schon hier im Stadtteil Fischerdorf und bewegt noch immer die Gemüter der Einheimischen. „Ob’s des wirklich in der Form gebraucht hat?“, meint ein Mann bei unserer Umfrage am Deggendorfer Stadtplatz. „Wir sind hier in Bayern und da gehört keine Moschee her“, so die Meinung einer älteren Dame. „Die sollen auch ihren Ort zum Beten haben, äußert dagegen ein Mann mit Familie. „Aber der Staat braucht das nicht zu finanzieren.“

Anfrage der AFD an die Fraktionen im Kreistag

Moschee in Deggendorf | Bild: BR/Achim Hepers

Seit fast einem Jahr steht die neue Moscheee im Deggendorfer Stadtteil Fischerdorf.

Was nur wenige wissen: Der türkisch-islamische Kulturverein Ditib betreibt schon seit fast 30 Jahren eine Moschee in Deggendorf. Die alte war allerdings ein unscheinbares Zweifamilienhaus mitten in einem Wohngebiet und wurde deshalb von vielen gar nicht wahrgenommen.

In einem offenen Brief an die Fraktionen im Kreistag stellte die AfD die Frage, ob der wesentlich größere Neubau mit Platz für über 300 Gläubige möglicherweise mit mehr Fördermitteln aus dem Fluthilfefonds finanziert wurde, als eigentlich erlaubt.

 

Wiederaufbau-Kosten von 2,2 Millionen ausgezahlt

Die Jahrhundertflut von 2013 verursachte in Deggendorf Schäden von über 500 Millionen Euro. Auch die Moschee des Kulturvereins war betroffen. Nach Auskunft der Regierung von Niederbayern hat der Verein ein Anrecht darauf, die Kosten des Wiederaufbaus ersetzt zu bekommen. Privatleute müssen 20 Prozent der Schäden selbst tragen. Kommunale und gemeinnützige Einrichtungen hingegen bekommen 100 Prozent ersetzt. Das ist gesetzlich so vorgesehen.

Restsumme über Kredite finanziert

Moschee in Deggendorf | Bild: BR/Achim Hepers

Nach Auskunft des Moscheevereins hat der Neubau rund 3,4 Millionen Euro gekostet.

Im Fall der Ditib-Moschee wurden Kosten von 2,2 Millionen Euro anerkannt und ausgezahlt. Alles völlig gesetzeskonform. Nach Angaben eines Vorstands kostete das neue Gebetshaus rund 3,4 Millionen Euro. Die Restsumme wurde über Kredite finanziert. Die werden mit den monatlichen Beiträgen der Mitglieder abbezahlt.

Der Moscheeverein hat also nur das bekommen, was ihm von Rechts wegen zusteht. Wie jedem anderen Verein auch. Zusätzlich hat er noch selbst investiert. Das erklärt den wesentlich aufwändigeren Neubau. Das Gebetshaus wurde übrigens nicht rein vereinsintern geplant, sondern mit ausdrücklicher Unterstützung der Stadt.

„Mit seiner Mischung aus orientalischen und heimischen Architekturformen ist die Moschee auch ein gutes Beispiel für gelungene Integration.“

findet Christoph Strasser, Bauamtsleiter der Stadt Deggendorf

Genau wie die türkische und die deutsche Fahne, die sich an parallelen Fahnenmasten gemeinsam vor der Moschee im Wind bewegen.

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 03.05.2017

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Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Warum gehen die Einwohner von Deggendorf nicht auf die Barrikaden ?
Die mussten viel selber bezahlen und die Herrschaften kriegen Geld für einen unnötigen Neubau. Man fasst es nicht was dort in der Regierung sitzt und sowas genehmigt.
Alles Landesverräter.