Gegen den IS: China will Russland unterstützen – Irak ersucht um russische Hilfe

Eine Shenyang F-15 startet vom Flugzeugträger.
Eine Shenyang F-15 startet vom Flugzeugträger.

Geheimdienstberichten zufolge soll China Russland bald schon bei den Luftangriffen gegen den „Islamischen Staat“ unterstützen. Der Irak ersucht zudem um russische Hilfe und bietet einen Luftwaffenstützpunkt an.

Von Marco Maier

Der chinesische Flugzeugträger Liaoning-CV-16, der in den syrischen Gewässern kreuzt dürfte der Beginn einer neuen Ära darstellen. Mit den dort stationierten Shenyang J-15 Kampfjets dürfte Peking bald schon den russischen Luftstreitkräften im Kampf gegen die islamistische Terrormiliz beistehen, was die erste militärische Operation Chinas im Nahen Osten wäre. Der chinesische Außenminister Wang Yi sagte erst am Donnerstag bei der UN-Sicherheitskonferenz bezüglich der Lage in Syrien: „Die Welt kann es sich nicht erlauben, abzuwarten und mit verschränkten Armen zusehen, aber auch nicht willkürlich eingreifen.“

Eine solche Beteiligung Chinas war zu erwarten. Einerseits zeigt Peking so den Verbündeten in Moskau, dass die geopolitische Unterstützung nicht nur verbaler Natur ist, andererseits befürchtet auch die chinesische Führung, dass die muslimische Minderheit der Uiguren im Westen des Landes durch IS-Kräfte radikalisiert werden könnte. Angesichts der bereits vorhandenen Probleme in der Uiguren-Region wäre eine weitere Eskalation für Peking nicht wünschenswert.

Indessen haben Moskau und Bagdad einen Deal abgeschlossen, wonach die russischen Luftstreitkräfte die Al Taqaddum Air Base in Habbaniyah, 74 Kilometer westlich von Bagdad nutzen darf, um von dort aus Angriffe auf Stellungen des „Islamischen Staates“ zu fliegen. Auch hier wird Moskau – im Gegensatz zu den USA und anderen Mitgliedern der Anti-IS-Koalition – eng mit der irakischen Armee zusammenarbeiten, um so möglichst effektiv gegen die Terrormiliz vorzugehen.

Seit letzter Woche arbeiten Russland, der Iran, Syrien und der Irak eng zusammen. Das militärische Hauptquartier befindet sich in der irakischen Hauptstadt Bagdad, wo sämtliche Angriffe auf die islamistische Gruppierung koordiniert werden. Zudem werden von dort aus iranische und pro-iranische militärische Kräfte nach Syrien geflogen, um dort die syrische Armee bei den Bodenkämpfen zu unterstützen. Damit soll ein Gegengewicht zu jenen islamistischen Anti-Assad-Milizen geschaffen werden, die von Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten nach Syrien geschleust werden.
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Quelle: Contramagazin vom 05.10.2015

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