Journalistin Rybinska“Alle gehen davon aus, dass Richter korrupt sind“

Jaroslaw Kaczynski, Chef der polnischen Regierungspartei PiS, während einer nächtlichen Debatte zur Justizreform im polnischen Parlament (Sejm), umringt von diskutierenden Abgeordneten. (imago stock&people)
In #Polen wird die #Justizreform heftig debattiert – innerhalb des Parlaments und außerhalb. (imago stock&people)

Die #Journalistin Aleksandra Rybinska hat die umstrittene Justizreform in Polen als notwendig verteidigt.

Es gebe kein Gremium, das die Richter kontrolliere, sagte Rybinska im Deutschlandfunk. Die #Gewerkschaft Solidarnosc sei einst auf naive Weise davon ausgegangen, dass die Richter in die Demokratie hineinwüchsen und sich selbst kontrollierten. Darauf warte man nun seit 26 Jahren vergebens. In Polen sei eine große Mehrheit für radikale Justizreformen und „alle gehen davon aus, dass Richter korrupt sind“, so Rybinska, die für einen regierungsnahen Verlag arbeitet. Es gebe etliche Korruptionsfälle, zudem würden sich Richter weigern, Vermögenserklärungen abzugeben und sich selbst als „außergewöhnliche Kaste“ bezeichnen.

Die Justizreform könnte heute beschlossen werden. Ein Gesetz soll den Landesrichterrat umbauen, der bei der Ernennung von Richtern eine wichtige Rolle spielt. Nicht mehr die Richter selbst werden die meisten Mitglieder des Rats bestimmen, sondern vor allem das Parlament und die Regierung. Die bisherigen Mitglieder des Rats verlieren ihr Amt automatisch. Ein zweites Gesetz sieht vor, dass #Justizminister Zbigniew Ziobro die Präsidenten aller Gerichte austauschen kann. Und das dritte Gesetz würde dazu führen, dass alle Richter am Obersten Gerichtshof auf einen Schlag in den Ruhestand versetzt werden (Hören Sie hier einen Hintergrundbeitrag zum Thema).

Die Opposition und tausende Demonstranten in polnischen Großstädten stemmen sich gegen die Reform. Zudem hat die #EU-Kommission angekündigt, kommende Woche über mögliche Verfahren gegen Polen zu sprechen. Kommissionsvize #Timmermans sagte gestern, die Kommission stehe kurz davor, Artikel 7 des Vertrags von Lissabon anzuwenden. Dort ist als schwerwiegendste Sanktion vorgesehen, einem Mitgliedsstaat der EU das Stimmrecht zu entziehen.

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Wegen einer früheren Justizreform läuft bereits seit Januar 2016 ein Rechtsstaatsverfahren der Kommission gegen Polen, das zum Entzug des Stimmrechts führen könnte. Weil der Beschluss einstimmig fallen müsste und Polens Verbündeter Ungarn dagegen ist, gilt das als unwahrscheinlich. Ein #Vertragsverletzungsverfahren könnte die EU-Kommission dagegen ohne Zustimmung der anderen Staaten einleiten.

Quelle: Deutschlandfunk vom 20.07.2017

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Heidi
Heidi
6 Jahre zuvor

Ich frage mich immer, warum sich deutsche Provinzpolitiker und die ihnen hörige Schmierenjournaille in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. Anstatt sich um die Probleme im eigenen Land zu kümmern, von denen es mehr als genug gibt, wird abgelenkt. Diese Versager, die nicht willens sind, die Probleme im, eigenen Land anzugehen, haben kein Recht, anderen Ländern Vorschriften zu machen. Kein Wort mehr über Hamburg, kein Wort über Schorndorf, kein Wort über die Vergewaltigungen, Diebstähle, Köperverletzungen und die Justiz, die einem, der eine hochschwangere Frau über zwei Stunden brutalst vergewaltigt, bescheinigt, dass er eine schwere Kindheit gehabt hat und in Deutschland keine Halt gefunden hat und somit das Strafmaß kürzt. Jemand der 8,06 Euro schuldet und dafür 53,60 Euro an Gebühren aufgebrummt bekommt, wird am Flughafen Hamburg verhaftet, weil die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Haftbefehl ausgestellt hat und erst freigelassen, nachdem 61,66 Euro bezahlt hat. Fazit: in Deutschland ist es strafbarer, ein Knöllchen nicht zu bezahlen, als eine brutale Vergewaltigung. Da kann man nur noch ……

Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Sags laut Heidi : KOTZEN

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