Schädlingsbekämpfungsmittel im Haus erhöhen das Krebsrisiko für Ihr Kind

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11.10.2015
Daniel Barker

Wer meint, Ungeziefer könne man nur mit natürlichen Mitteln sicher bekämpfen, ist vielleicht von der Meldung nicht überrascht: Wissenschaftler entdecken eine Verbindung zwischen dem Pestizid-Einsatz im Haus und dem Risiko, dass Kinder bestimmte Formen von Krebs entwickeln.

Laut einem kürzlich sowohl online als auch in der Oktoberausgabe der Zeitschrift Pediatrics erschienenen Artikel besteht bei Kindern, die chemischen Pestiziden ausgesetzt sind, ein »leicht erhöhtes« Risiko von zwei Blutkrebs-Arten: Leukämie und Lymphom.

Die Ergebnisse, die auf der Auswertung von 16 verschiedenen Studien aus der Zeit zwischen 1993 und 2013 beruhen, deuten auf einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und Krebs im Kindesalter sowie ein erhöhtes Risiko von Leukämie im Kindesalter und dem Kontakt mit Unkrautkillern hin.

Kein direkter Beweis, aber Experten empfehlen die sparsame Verwendung

Wie die Wissenschaftler betonen, beweisen die Ergebnisse keine direkte Verbindung zwischen Pestiziden und diesen Formen von kindlichem Blutkrebs, dennoch empfehlen sie, die Mittel sparsam zu verwenden.

Allgemein gehe man davon aus, dass Krebserkrankungen bei Kindern anders als bei Erwachsenen nicht mit »Lebensstil und Umweltfaktoren« in Verbindung stehen, sondern vielmehr »einfach auftreten«, sagte der Kinderonkologe Dr. Ziad Khatib auf Newsmax.com über die Ergebnisse. Dennoch mahnte er:

Wir sollten immer vorsichtig sein, kleine Kinder toxischen Chemikalien auszusetzen. Es ist einfach vernünftig.


Die Ergebnisse werfen die Frage auf, wie und wann sich die Krebserkrankungen entwickeln. Der renommierte Wissenschaftler Chensheng (Alex) Lu von der Harvard School of Public Health in Boston, der die Studie leitete, sagt:

Wir wissen nicht, »wie viel« Kontakt nötig ist, oder ob es ein kritisches Zeitfenster in der Entwicklung gibt. Besteht das Fenster in der Schwangerschaft? Oder sogar schon vorher? Dazu sind viel genauere Untersuchungen erforderlich.

Beim Umgang mit toxischen Chemikalien sollten wir den gesunden Menschenverstand walten lassen

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Kinder, die im Haus Insektenmitteln aller Art ausgesetzt sind, mit fast 50 Prozent erhöhter Wahrscheinlichkeit Leukämie oder ein Lymphom entwickelten.

Lu betonte, diese Statistik besage, dass nur eine sehr kleine Anzahl von Kindern diese Krebsformen entwickelten – nur 1,5 Kinder von 10 000, die den Mitteln ausgesetzt sind, im Vergleich zu einem von 10 000, das ihnen nicht ausgesetzt ist –, aber es braucht nicht allzu viel gesunden Menschenverstand, um zu dem Schluss zu kommen, diese Mittel überhaupt nicht zu verwenden, insbesondere dann nicht, wenn Kinder da sind.

Weitere gesundheitliche Risiken in Verbindung mit chemischen Pestiziden

Krebs ist nicht das einzige Gesundheitsrisiko; es ist bekannt, dass chemische Pestizide bei Menschen eine Vielzahl von Problemen verursachen.

Laut einem Informationsblatt des amerikanischen Lungenverbands [Lung Association] stehen Pestizide im Zusammenhang mit verschiedenen negativen gesundheitlichen Folgen, von geringfügig bis schwer und von kurzzeitig bis langwierig.

Dazu zählen leichte Symptome wie Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit; schwerere wie Erbrechen und Ohnmacht; plus die Langzeitwirkung auf Nervensystem, Hormonhaushalt und Immunsystem sowie Krebsformen wie Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom und Weichgewebssarkom. Mit anderen Worten: Das Zeug ist wirklich schlecht, für Sie und Ihre Kinder.

Natürliche Alternativen zu chemischen Pestiziden

Verschiedene natürliche Stoffe sind gegen Haushalts-Schädlinge nützlich. Kieselgur, Knoblauch, Zitruspflanzen, Lorbeerblätter, Gerbsäure und Cayennepfeffer sind nur einige Beispiele. Eine gute Informationsquelle ist die Website eartheasy.com, dort erfahren Sie, wie Sie Schädlinge im Haushalt ohne chemische Pestizide bekämpfen.

Sogar für den eher konservativen Lungenverband leuchtet es ein, dass Pestizide, die Ungeziefer töten, auch schädlich für uns sind. Verwenden Sie keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel in Ihrem Haushalt, wenn Sie möchten, dass Ihre Kinder gesund bleiben.

Quellen:

NewsMax.com

On.Lung.Ca

EarthEasy.com

Quelle: Kopp-online vom 11.10.2015

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