„DIE WÄHLER WOLLEN EINE RESTAURATION“ – Wolfgang Ockenfels zum Wahlerfolg der AfD

 
Der Sozialethiker und Dominikaner.Prof. Wolfgang Ockenfels hielt Mitte März bei der AfD einen Vortrag unter dem Titel »Gewalt und Religion«. (Foto: Metropolico)
Der Sozialethiker und Dominikaner Prof. Wolfgang Ockenfels hielt Mitte März einen Vortrag bei der AfD Baden-Württemberg unter dem Titel »Gewalt und Religion«. (Foto: Metropolico)

Von Prof. WOLFGANG OCKENFELS | Der Schlag hat gesessen und hinterläßt auch bei den beiden Kirchen Ratlosigkeit. Nach ihrem Wahlerfolg ist die AfD als drittstärkste politische Kraft in den Deutschen Bundestag eingezogen. Daß sie seit ihrer Gründung als Hort finsterer Reaktion, als Transmissionsriemen einer gefährlichen Restauration attackiert wurde, war schon aus Gründen des finanziellen Kalküls der staatstragenden und vom Staat getragenen Parteien und #Kirchen verständlich. Denn es drohen den „Altparteien“, ihren Stiftungen und #NGOs erhebliche Mandats- und Subventionsverluste. Die abgestürzten C-Parteien fragen sich: Wie konnten trotz der kirchlichen Wahlhilfe fast eine Million ihrer bisherigen Wähler zur AfD überlaufen?

Hunderttausende liefen der #SPD und anderen Parteien davon, um aus Protest eine Alternative als Korrektiv zu wählen: Nicht als Alternative zum demokratischparlamentarischen System, sondern als systemkonforme Opposition zur Korrektur einer Politik, die von vielen Demokraten als verderblich beurteilt wird.

Die Wähler haben reagiert und sie wollen eine Restauration, also die Wiederherstellung von #Recht und #Ordnung, von Recht und #Gesetz. Nicht nur hinsichtlich der chaotischen #Flüchtlingspolitik, sondern auch einer Euro- und #Europapolitik, die aus dem Ruder zu laufen droht. Ganz zu schweigen von den sozial „abgehängten“ Ureinwohnern, die sich als Opfer einer totalitären #Globalisierung erfahren. Solche Verhaltungen nennt man normalerweise „konservativ“, vielleicht auch „patriotisch“ oder sogar „national“.

Linksliberale Medien werden relativiert durch alternativ-digitale Angebote

All die gehässigen Karikaturen und rufmörderischen Attacken gegen die AfD als nationalistisch, rechtsradikal, rechtsextrem, gewaltbereit, undemokratisch, völkisch, rassistisch, gar nazistisch kann man vergessen, wenn man nur einen flüchtigen Blick auf ihr Programm wirft. Und ihre maßgeblichen Repräsentanten persönlich zur Kenntnis nimmt und nicht auf einige unerleuchtet-spontane Einzelmeinungsäußerungen starrt. Diese werden entsprechend präpariert. Öffentlich entscheidend ist hier oft nur noch das gepflegte Vorurteil und die Skandalisierungsfähigkeit, bestimmt durch die noch vorherrschenden linksliberalen Medien. Die aber werden zunehmend relativiert durch alternativ-digitale Angebote. Das Internet wirkt der totalitären Vereinheitlichung von Religion und Politik entgegen. Wenn es nicht durch Zensur daran gehindert wird.

Wer nicht einmal auf aggressive Reize und provokante Aktionen angemessen zu reagieren vermag, sollte sich aus der Politik zurückziehen – und auch aus der Kirchenleitung. Denn das schnelle und zugleich überlegte Reaktionsvermögen in beiden Bereichen, dem weltlichen wie dem religiösen, entscheidet über die vielpropagierte „Zukunftsfähigkeit“. Die wird von den bisher staatstragenden politischen Parteien wie auch von den Kirchenleitungen in gemeinsamer Aufbruchsrhetorik feierlich-pathetisch beschworen. Wobei der Fortschritt eher in eine abgründige Zukunft weist, wo der elementare Unterschied zwischen der konkreten politischen Erwartung und der Hoffnung des Glaubens völlig verschwimmt.

Dieses Prozeßdenken kann nicht mehr differenzieren und klare Ziele definieren. Das führt bei uns zu einer völligen Verkehrung von Politik und Religion. So daß die endzeitliche Verheißung einer göttlichen Harmonisierung aller weltlichen Widersprüche plötzlich als ein politisch-ökonomisch machbares Projekt erscheint. Im Reich Gottes kommt es nicht auf ethnische, geschlechtliche, kulturelle, ökonomische Differenzen an, sondern auf den Willen Gottes. Und der macht sich jetzt schon in Seinen Geboten bemerkbar. Egal, wie diese durch theologische Interpretationskunst verändert und umgebogen werden.

Bleiben wir beim Prinzip der Kontinuität und Verläßlichkeit

Wer weiß, wie Gott höchstselbst urteilen wird? Doch wohl nicht die Deutsche Bischofskonferenz. „Wie im Himmel so auf Erden“ bedeutet jedenfalls nicht die Antizipation des göttlichen Geschichtswillens, der uns unerreichbar ist. Aber mindestens die Erfüllung des göttlichen Gesetzeswillens, der in den Zehn Geboten aufleuchtet. Darin – wie auch in den neutestamentlichen Verheißungen – findet sich jedenfalls nicht das Gebot: Du sollst alle, die sich als #Flüchtlinge ausgeben, aufnehmen und staatlich subventionieren. Sowas könnte weder für die Kirche noch für den Staat verkraftbar erscheinen. Aber wie wäre es mit der Beachtung des Gebots: Du sollst nicht töten, das natürlich auch für die Ungeborenen gilt. Von ihnen sind hierzulande etwa so viele Millionen Menschen „rechtswidrig, aber straffrei“ umgebracht worden, wie wir sie heute „importieren“. Und zwar als #Muslime, die unsere gesamte Rechtsordnung durcheinanderbringen.

Die Zukunft der Progressiven hat unter anderem den Nachteil (oder den Vorteil), daß sie noch nicht ist. Und hoffentlich auch nie Wirklichkeit wird. Bleiben wir also bescheiden. Bleiben wir so, wie wir sind. Bleiben wir in Politik und Religion bei dem, was beide nicht nur unterscheidet und trennt, sondern auch verbindet: Es ist das Prinzip der Kontinuität und der Verläßlichkeit, welches vor allem bei Papst Benedikt XVI. aufleuchtet. Das entscheidet für unsereinen die Zustimmung oder Ablehnung nicht allein religiöser, sondern auch politischer Positionen. Vor allem aber betrifft dieses Prinzip nicht nur Reaktion, sondern auch und vor allem die Restauration politischer und religiöser Grundsätze.

Ob die Kirchen staatstragend sind oder im Sinne der C-Parteien sein sollten? An sich sind die Kirchen Volkskirchen und sollten wie die Volksparteien auch für das Volk, für die „einfachen Leute“ da sein, also für die „Abgehängten“, für die „Opfer“ der Moderne und der Globalisierung. Das aber ist seit Abschaffung der Katholischen Soziallehre und ihrer Bewegungen hierzulande längst nicht mehr der Fall. Kein Wunder: Nach letzten, nicht allerletzten Umfragen von Allensbach vertrauen die Deutschen den Kirchen nur noch zu 36 Prozent, der Polizei dagegen zu 73 Prozent. Na und? Die klassischen Volkskirchen und Volksparteien verschwinden, weil sie das Volk nicht mehr erfassen können. Das sind die einfachen Leute, die sich nun politisch und religiös bemerkbar machen. Auch wenn sie von den politischen und theologischen Eliten nicht ernstgenommen werden.


(Im Original erschienen als Editorial in der „Neuen Ordnung“ Nr. 5/2017)

Quelle: pi-news.net vom 05.10.2017

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Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Unsere verbrecherischen Kirchen fürchten um ihre Pfründe. Recht so. Normalerweise gehört denen keine Steuern überlassen. Die sollten von Spenden leben müssen.
Die haben nämlich genug Geld und die Herrschaften leben in Saus und Braus.
Jesus predigte Armut – oder hab ich da was falsch verstanden??