Italien führt antiösterreichisches Partisanenlied als Hymne ein – und Van der Bellen schweigt

Italien machte das antiösterreichische Lied „Il Canto degli Italiani“ zur offiziellen Hymne. Aus Österreich kam dazu kein Protest. Foto: Bgabel / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
#Italien machte das antiösterreichische Lied „#Il Canto degli Italiani“ zur offiziellen #Hymne. Aus #Österreich kam dazu kein Protest.
Foto: Bgabel / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
20. November 2017 – 8:41
 

Seit dem 15.11.2017 hat auch Italien eine offizielle Hymne. „Il Canto degli Italiani“ wurde 1847 von Goffredo Mameli getextet und von Michele Novaro vertont. Mameli bezeichnete sich selbst als Jakobiner, jakobinisch ist auch die Ausrichtung des Liedes, das zur Kampfhymne des „Risorgimento“, der nationalen Einigungsbewegung Italiens, wurde. Eine ganze Strophe richtet sich gegen ein Land – eine Seltenheit in einer #Nationalhymne – nämlich explizit gegen Österreich.

Kampfhymne der Partisanen

Nach der Ausrufung des neuen Italiens 1861 wurde Mamelis Lied wegen seines revolutionären Zuges jedoch nicht zur Nationalhymne. Im Ersten Weltkrieg erlebte es wegen der antiösterreichischen Stoßrichtung eine Renaissance und war vor allem unter den Linken beliebt, weshalb es während des Faschismus verboten wurde. Damit nahm endgültig die Linke davon Besitz, deren Partisanen sie am Ende des Zweiten Weltkrieges zu ihrem Kampflied machten.

„Lied der Italiener“ bisher nur provisorische Hymne

Nach dem Krieg waren die „antifaschistischen Kräfte“, die von den Alliierten als politische Parteien zugelassen worden waren, auf der Suche nach einer neuen Hymne. 1946 wurde das „Lied der Italiener“ anlässlich der Feiern für den „Sieg“ über Österreich zur provisorischen Hymne erklärt. In der verfassungsgebenden Versammlung war die Achse so weit nach links verschoben, dass die bürgerlichen Parteien froh waren, mit Mamelis „Revolutionslied“ davongekommen zu sein. Die linke Volksfront hatte noch andere Vorschläge bereit gehalten. Bei dem Provisorium blieb es.

Verdis Gefangenenchor beliebter

Besondere Begeisterung mochten die Italiener nach dem Krieg für den martialischen Text nicht aufbringen. 1950 ergab eine Umfrage des Staatsrundfunks, dass der Mehrheit Verdis Gefangenenchor aus der Oper Nabucco mehr zusagen würde. Den machte die Lega Nord Anfang der 1990er Jahre zur Hymne ihres norditalienischen Wunschstaates „Padanien“.

Seit dem Jahr 1968 zeigte nun kurioserweise gerade die Linke demonstratives Desinteresse an der Hymne. Die Kritik lautet nicht erst seit damals: „zu militärisch“, „zu patriotisch“, „zu imperialistisch“, „zu männlich“, „zu freimaurerisch“, neu war hingegen die Kritik „zu rechts“.

 

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2012 zum „Staatssymbol Italiens“ erklärt

Erst seit der Jahrtausendwende begann Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi (1999-2006) die Hymne konsequent aufzuwerten, was auch sein Nachfolger Giorgio Napolitano fortsetzte. So kam es, dass 2012 der „Inno di Mameli“ gesetzlich als ein „Staatssymbol Italiens“ anerkannt wurde und an den Schulen gelehrt werden sollte.

Der Südtiroler Landtag fasste einen Beschluss, mit dem er sich für das Gebiet von Südtirol gegen die Hymne an den Schulen aussprach. #Südtirol machte 2010 das #Andreas-Hofer-Lied zur Landeshymne, so wie das auch für Nord-Tirol gilt.

Nach Scheitern an Fußball-WM-Qualifikation nun offiziell Hymne

Vor wenigen Tagen wurde das Lied nun aus seinem inoffiziellen Status herausgeholt und offiziell zur Hymne Italiens erklärt.

Noch im Juli beschwichtigte Albrecht Plangger, der für die „Südtiroler Volkspartei“ (SVP) im römischen Parlament sitzt. Er meinte, dass das Thema Nationalhymne noch in jeder Legislaturperiode aufgetaucht sei, um dann vertagt zu werden. Plangger ist Mitglied des Parlamentsausschusses für Verfassungsfragen. Diesmal wurde das Ansinnen jedoch nicht mehr vertagt. Wenige Stunden, nachdem die italienische Nationalmannschaft an der Qualifikation für die Fußball-WM 2018 gescheitert war, machte der Senat den gegen den EU-Nachbarn Österreich gerichteten Text zur offiziellen Hymne.

Bisher konnte niemand gezwungen werden, die Hymne zu singen. Dennoch wurde gegen Südtiroler Sportler eine Lawine der Kritik und Beleidigungen losgetreten, wenn einer es wagte, auf dem Siegerpodest nicht zu singen, so etwa 2006 gegen den Rennrodler Gerhard Plankensteiner. Jeder Südtiroler Sportler, ohnehin in italienische Militär- und Polizeieinheiten gezwungen, weiß sich seither „zu verhalten“.

#Van der Bellen schluckte die antiösterreichische Hymne

Just zur Zeit der Beschlussfassung war Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Rom. Von ihm gab es keinen Aufschrei, keinen Protest.

Man stelle sich ein solches Szenario umgekehrt froh. Der italienische Botschafter in Wien hätte im besten Fall gegen einen „unfreundlichen“ Akt Protest eingelegt. Wahrscheinlicher wäre er nach Rom zurückberufen worden und in Brüssel Empörung artikuliert worden. Umgekehrt geschah nichts dergleichen.

Ja, es wurde nicht einmal die Frage aufgeworfen, wie die konkreten Durchführungsbestimmungen aussehen. Es könnte zum Beispiel sein, dass das Abspielen oder Singen der Hymne zu bestimmten Anlässen zur Pflicht wird – auch in Südtirol. Ebenso, dass die Südtiroler Schüler das antiösterreichische Lied erlernen müssen.

Zu alledem hört man vom „Tiroler“ Van der Bellen nichts.

Quelle: unzensuriert.at vom 20.11.2017

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