Passauer Parallelwelten – Beobachtungen und Erkenntnisse zur Masseneinwanderung

auxmoney.com - Geldanlage die ich verstehe


flickr.com/ kuknauf/ (CC BY–ND 2.0)

Man muss es einmal mit eigenen Augen gesehen haben. Diszipliniert, wie eine Kindergartengruppe im Ausgang, bewegten sich 44 Männer, 6 Frauen und ein Kind, von Polizeikräften eskortiert, im Gänsemarsch auf den wartenden Bus zu. Jeder trug eine Sporttasche oder einen Rucksack mit seinen Habseligkeiten. Die Türen des Busses waren weit geöffnet, als würde er die Arme ausbreiten und sagen, herbei, herbei, wer immer ihr seid! Oben in der Frontscheibe prangte der Linienvermerk „Sonderfahrt“.

Nachdem alle eingestiegen waren, schlossen sich die Türen, der Bus fuhr an, verließ das Gelände der Passauer „Dreiländerhalle“, blinkte und bog gemächlich in die Hauptstraße ein. Ich wendete, erwischte die Lücke und setzte mich mit meinem Auto hinter den Bus. Bereit, die „Verfolgung“ aufzunehmen.

Man muss es einmal erlebt haben, dieses Gefühl, etwas Illegales zu tun, wenn man im eigenen Land einem Bus hinterherfährt. Es ist beklemmend. Blinkte der Bus, blinkte ich auch. Wechselte er die Spur, tat ich es ihm gleich. Ich blieb hinter ihm, klebte an seinem Heck wie eine Schmeißfliege am Arschloch einer Kuh. Ich kam mir vor, wie ein Bandit. Wann würden Beamte in Zivil mich zum Anhalten zwingen, mich fragen, ob ich mich ausweisen könne und was ich hier eigentlich zu suchen hätte? Seltsames fühlt man dieser Tage als Deutscher in Deutschland.

Nichts davon geschah. Natürlich nicht. Oder glücklicherweise? Wer kann das schon sagen. Der Bus verließ Passau nicht, sondern fuhr zum Bahnhof. Dort wurden die 51 Fremden von Beamten im Blaumann, einige davon mit telefonverkabeltem Knopf im Ohr, in Empfang genommen und auf den Bahnsteig geführt. Ich parkte und gab mich als „Einwohner“ aus, der mal zusehen wolle, wie das alles so vonstatten gehe. So kam ich mit einem Polizisten ins Gespräch und erfuhr, dass der Passauer Bahnhof einer der Orte ist, von dem aus die ICE-Sonderzüge die Fremden quer durch Deutschland bringen.

Die Züge halten unterwegs nicht. Sie starten in Passau und fahren direkt zum Zielort. Im Eisenbahner-Forum ICE-Treff wird darüber diskutiert, ob es auf diesen Sonderfahrten von teilweise 8 bis 10 Stunden Fahrt ohne Zwischenstopp ein Bord-Restaurant geben sollte. Dort erfährt man auch, dass die zunächst alle 2 Tage geplanten Sonderfahrten mittlerweile täglich stattfinden und die von der Bundesregierung bestellten Züge hinsichtlich Regelmäßigkeit oder den eingesetzten Zug-Garnituren im Grunde schon Fahrplan-Qualität haben. Die Eisenbahner rechnen damit, dass diese Sonderfahrten die nächsten fünf Jahre so weiter gehen.

Wenn sich, wie die Berliner Zeitung schrieb, in jedem Sonderzug bis zu 450 Passagiere befinden und, wie mir der Beamte mitteilte, von Passau aus täglich vier bis fünf solcher Züge starten, macht das allein von diesem einen Ort aus (+/-) 2000 Menschen täglich. Mindestens ebenso viele treten ihre Reise von Rosenheim aus an – einem anderen Startpunkt der Sonderzüge. Ob es noch weitere Startorte gebe, wisse er nicht, meinte der Beamte. Davon unabhängig würden die „Flüchtlinge“ natürlich zusätzlich mit Bussen ins Land gefahren.

Allein diese kurze Unterhaltung bestätigte also eine Größenordnung von 5000 bis 7000 Personen, die ganz offiziell Tag für Tag tief in unser Land hinein gefahren werden. Jeden Tag eine Kleinstadt. Jede Woche eine größere Kreisstadt. Jeden Monat eine Großstadt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Vergessen wir nicht die, die den Weg über die grüne Grenze wählen. Vergessen wir auch nicht jene, die, nachdem sie Deutschland betreten haben, sofort untertauchen.

Leider ist das immer noch nicht alles. Denn mein Besuch in Passau zeigte mir, dass ein weiterer Bereich der illegalen Einreise floriert. Ich kenne die A3 zwischen Deggendorf und Passau. Vor zwei Jahren musste ich wegen des Hochwassers die Fahrt nach Passau vorzeitig abbrechen. Auch danach war ich dort öfters unterwegs. Doch seit dem Frühjahr 2015 nicht mehr. Auf meiner jetzigen Fahrt nach Passau fielen mir sofort die vielen ausländischen Kennzeichen auf. Die hatte es dort früher nicht gegeben. Nahe der großen Städte ist es üblich, dass die dortigen Ortskennzeichen die Mehrheit auf der Autobahn bilden.

Doch auf der gestrigen Hinfahrt, kurz vor Mittag, waren PA-ssauer und DEG-gendorfer Kennzeichen in der Minderheit. Statt dessen sah ich sehr viele österreichische Kennzeichen, aber auch jede Menge ungarische, rumänische, bulgarische sowie slowenische (SLO), die ich überhaupt noch nie auf deutschen Autobahnen gesehen hatte. Gerade die Slowenen schienen es besonders eilig zu haben – als würde ihnen der Teufel im Genick sitzen. Am späteren Nachmittag, auf dem Heimweg, nach einer Beobachtungsfahrt in die Berge und nach Österreich, hatten die einheimischen Kennzeichen dann ihre Majorität wieder zurückgewonnen; das ausländische Kennzeichen-Übergewicht war verschwunden. Offenbar wollen am Abend alle wieder zu Hause sein.

Doch ein bulgarischer Kleintransporter war noch unterwegs und fuhr vor mir her. Das Kennzeichen P 7621 AP des weißen Mercedes Sprinter wies ihn als einen Transporter aus dem armen Norden Bulgariens aus. Die größte Minderheit dort sind mit knapp 11 Prozent übrigens die Türken. Ich überholte ihn langsam und schaute hinüber. Bingo! Auf den Rückbänken erkannte ich trotz der abgedunkelten Scheiben junge, südländische Männer. Gesteuert wurde der Transporter ebenfalls von zwei jungen Männern. Das Ganze machte den Eindruck einer Expedition: Die jungen Kerle hockten mit angezogenen Knien auf den Bänken, zwischen die sie ihre Rücksäcke geklemmt hatten. Wenn das keine fahrt war, was dann?

Ich wusste, dass sie mich bemerkt hatten. Zu auffällig hatte ich sie überholt. Ich fuhr danach absichtlich langsam und ließ mich wieder vom Transporter überholen. Als der Fahrer mit mir auf Augenhöhe war, gab ich etwas Gas und suchte Blickkontakt. Keine Chance – unser bulgarischer Schlepper blickte stur geradeaus. Also ließ ich mich zurückfallen und überholte dann den Transporter erneut. Dabei hielt ich mein Handy am ausgestreckten Arm quer zur Seitenscheibe und tat, als filme ich. Wieder suchte ich Blickkontakt. Wieder blickten die beiden Piloten verbissen geradeaus.

Nach diesem Erlebnis und den vielen ausländischen Kennzeichen an Kleintransportern und Wagen mit abgedunkelten Scheiben war ich mir sicher, dass die private Schlepperei aus den Balkanstaaten und Österreich nach Deutschland auf Hochtouren läuft. Grenzübergang gesperrt? Kein Problem – die Schlepper nehmen eben die enge Serpentinenstraße durch die Berge. Zum nächsten kleinen Dorf-Grenzübergang. Und dann geht’s auf die Autobahn. Keiner kann sagen, wie viele hundert oder tausend auf diesem Wege täglich nach Deutschland gebracht werden.

Österreichische Taxifahrer sollen für eine Fahrt von der slowenischen Grenze bis nach Wien 500 Euro nehmen – pro Fahrgast! Das bedeutet mit einem vollen Taxi 2000 Euro pro Fahrt. Jeder, der sich um sein Gewissen und die Zukunft Deutschlands nicht schert, wäre saudämlich, wenn er nicht in dieses Geschäft einsteigen würde. Auch Deutsche selbst werden sich vermutlich daran beteiligen, denn die einheimischen Kennzeichen mit nicht-bayerischer Herkunft waren ebenfalls weit überproportional vertreten.

Zusammengefasst: Mein Besuch in Passau zeigte mir deutlich drei Realitäten. Erstens jene der Deutschen, die möglichst wenig von all dem mitbekommen sollen und dies auch nicht wollen. Diese gehen in der Passauer Altstadt shoppen wie jeden Tag. An ihnen zieht die Katastrophe relativ sauber abgeschirmt vorbei. Dann ist da der Versuch der offiziellen Krisenbewältigung durch den deutschen Staat. Hier drehen sich die Rädchen, hier greift die Befehlskette. Man ist um wenig Aufhebens bemüht. „Low-Profil“ in der Flüchtlingskrise. Und als dritte Realität sah ich die kaum zur Kenntnis genommene, sich aber vor aller Augen rotzfrech abspielende, totale Anarchie, wenn man nur genau hinschaute.

Ihr

Marko Wild

Quelle: buergerstimme.com vom 01.11.2015

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
trackback
8 Jahre zuvor

[…] Passauer Parallelwelten – Beobachtungen und Erkenntnisse zur Masseneinwanderung http://staseve.eu/passauer-parallelwelten-beobachtungen-und-erkenntnisse-zur-masseneinwanderung […]