Mikl-Leitner, die die „Absolute“ gar nicht als Wahlziel genannt hatte, triumphierte damit für die meisten Beobachter überraschend. „Ich empfinde in dieser Stunde der Freude ganz tiefe Dankbarkeit für den Vertrauensvorschuss“, den ihr die Landsleute gegeben hätten. Das sei eine Bestätigung ihres Kurses und „ein wunderschönes Gefühl“, sagte die ÖVP-Spitzenkandidatin.
Keine Zusammenarbeit mit Landbauer
Sie wolle den „Weg des Miteinander“ auch nach der Wahl weiterverfolgen, kündigte Mikl-Leitner an. Wer jedoch Niederösterreich schädige, könne „kein Partner für unsere Landesregierung sein“, sagte sie in Richtung des FPÖ-Spitzenkandidaten #Udo Landbauer. In der ZIB2 bekräftigte sie, dass es mit Landbauer „keine Zusammenarbeit in der Landesregierung geben“ werde, sollte ihn die FPÖ als Landesrat nominieren. Die Vorwürfe gegen Landbauer bezüglich der NS-Liederbücher in dessen Burschenschaft müssten vollkommen aufgeklärt werden.
Mikl-Leitner im Interview
Im Interview mit Robert Ziegler, Chefredakteur des Landesstudios Niederösterreich, sprach Mikl-Leitner von einem „sensationellen Erfolg“ – und bekräftigte ihre Absage an eine Zusammenarbeit mit Landbauer.
Vorgänger Erwin Pröll gratulierte Mikl-Leitner „aus tiefstem Herzen und mit ganz, ganz großer Freude“. Einen Schönheitsfehler gibt es für alle Parteien: Die Wahlbeteiligung betrug 66,47 Prozent. Sie war um 4,40 Prozentpunkte niedriger als vor fünf Jahren.
Leichte Gewinne für SPÖ
Für die #SPÖ gab es erstmals nach 15 Jahren wieder einen Zuwachs im größten Bundesland. Das Plus fiel mit 2,35 Prozentpunkten freilich bescheiden aus. 23,92 Prozent – mit weiterhin 13 Mandaten – sind noch immer das zweitschlechteste Ergebnis aller Zeiten in Niederösterreich. Es bleibt bei zwei Regierungsmitgliedern.
Reaktionen der Spitzenkandidaten
Die Runde der Spitzenkandidaten mit ihren ersten Reaktionen zum Wahlausgang.
SPÖ-Landeschef #Franz Schnabl sah seine Partei „stark gestärkt“. Das Resultat sei ein Zeichen, dass die Bevölkerung eine sichtbare sozialdemokratische Handschrift im Land wolle, meinte er und verwies auf angestrebte Verbesserungen unter anderem im Gesundheitsbereich, im öffentlichen Verkehr und in der Kinderbetreuung.
#FPÖ gewinnt dazu – aber weniger als vermutet
Die Freiheitlichen bekamen offensichtlich die „Causa Landbauer“ um Nazi-Liedgut bei der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt zu spüren. Ihr Zuwachs war mit 6,55 Prozentpunkten zwar der höchste an diesem Wahlsonntag, aber doch deutlich geringer als prognostiziert. Letztlich standen – vorerst – 14,76 Prozent und acht Mandate im Landtag sowie ein Sitz in der Landesregierung zu Buche. Das beste Ergebnis aller Zeiten im Bundesland (16,08 Prozent im Jahr 1998) wurde deutlich verfehlt.
#Landbauer sieht „Sudelkampagne“
Landbauer bezeichnete die FPÖ als „stark vertreten“. In Prozenten sei eine Verdoppelung nicht gelungen, bei den Mandaten aber sehr wohl. Damit sei er „alles andere als unzufrieden“. „Der Wähler hat gesprochen. Das ist für jeden zu akzeptieren“, sagte Landbauer weiter. Der ÖVP gratulierte er. Der Erfolg sei anzuerkennen.
Ob er selbst Landesrat werde, wollte der FPÖ-Spitzenkandidat am Sonntagabend nicht sagen. Personalentscheidungen würden die Freiheitlichen in den kommenden Tagen treffen. Er wolle als „begeisterter Niederösterreicher“ für das Land arbeiten. Diesbezüglich wolle er auch das Gespräch anbieten und suchen. Mit der jüngsten „Sudelkampagne“ habe er nichts am Hut.
Quelle: ORF vom 28.01.2018
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