Berlin. Jetzt wollen sich auch die Vereinten Nationen aktiv bei der „Flüchtlings“-Schleusung beteiligen. Das erklärte Roberto Mignone, der Leiter einer kürzlichen UNHCR-Mission, bei der unlängst 162 „besonders gefährdete“ Flüchtlinge von Libyen nach Italien geflogen worden waren, jetzt in Berlin. Man wolle nun, sagte Mignone, „so viele wie möglich aus dem Land herausholen.” Das UN-Flüchtlingshilfswerk plane, in diesem Jahr 5000 bis 10000 weitere „Flüchtlinge“ aus Libyen auszufliegen.
Seit November 2017 hat das UNHCR bereits 523 „Flüchtlinge“ aus Libyen ausgeflogen. Wie viele nun tatsächlich nach Europa gebracht werden können, hängt auch davon ab, wie viele Aufnahmeplätze von einzelnen Ländern angeboten werden. „#Deutschland wird mindestens 300 Flüchtlinge aufnehmen”, erklärte Mignone in Berlin.
Allein seit Jahresanfang sind bereits wieder etwa 2700 Menschen von Libyen aus per Boot nach Italien gekommen. Die Zahl der Migranten, die diesen Weg wählen, sank allerdings wegen geänderter „Flüchtlingsrouten“ und einer schärferen Überwachung der libyschen Küstengewässer durch die libysche Marine deutlich – das möchte das UNHCR nun durch seine eigenen Aktionen kompensieren. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 31.01.2018