Leverkusen. Lang haben die Vorbereitungen gedauert, doch nun erfolgte der Zugriff. Knapp 70 Objekte in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Österreich wurden von Beamten der Polizei und der Steuerfahndung Anfang der Woche durchsucht. Dabei wurden vier Männer zwischen 42 und 54 Jahren in Dortmund, Bergisch Gladbach, Monheim und Leverkusen festgenommen. Bei allen handelt es sich um Mitglieder einer berüchtigten Leverkusener Zigeuner-Familie.
Ihnen wird vorgeworfen, Banken und Sozialleistungsträger im großen Stil betrogen zu haben, außerdem sollen sie Senioren mit perfiden Maschen wie dem Enkeltrick ausgebeutet haben. Die #Staatsanwaltschaft Köln schätzt den Schaden im aktuellen Ermittlungsverfahren auf etwa eine Million Euro. Über Strohleute soll der Hauptverdächtige Immobilien gekauft haben, während er von staatlichen Transferleistungen lebte. Zudem soll er Eigentümer mehrerer Luxusautos gewesen sein.
Am Hauptsitz der Familie, ein luxuriös ausgestattetes Mehrfamilienhaus in Leverkusen, fanden die Beamten drei Porsche-Sportwagen, einen Rolls Royce und drei weitere Luxusautos. Sie wurden alle zusammen mit mehreren Immobilien, Schmuck und Bargeld beschlagnahmt. Auch die Büros von Steuerberatern und eines Rechtsanwalts, die als Unterstützer des kriminellen Clans gelten, wurden wegen des Verdachts auf Geldwäsche durchsucht.
Der Wert der Beschlagnahmungen beträgt mehrere Millionen Euro. Mit dieser Abschöpfung hoffen die Ermittlungsbehörden, die Geschäftsstruktur des kriminellen Clans zu zerschlagen. (tw)
Quelle: zuerst.de vom 15.03.2018
