Demo in Dresden – Für Pegida ist Merkel „die gefährlichste Frau Europas“

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Propagandaartikel der Springerpresse. Eine Beleidigung gegen den Pegida-Gründer wurde von uns dabei weggelassen!
Man kann die Bürgerbewegung eben auch bei Springer nicht totschweigen.
08:14

 Teilnehmer der Pegida-Kundgebung in Dresden

Pegida nach dem Terror von Paris: Tausende demonstrieren in Dresden gegen vermeintliche Glaubenskriege in Europa und die Einwanderung von Muslimen. Tatjana Festerling giftet gegen die Bundesregierung.

Von Marcel Leubecher

Paris in Panik, Pegida in Dresden, Tatjana Festerling klettert auf den Pegida-Laster, schmeißt die rhetorische Harley an und brettert einmal um den Theaterplatz: „Am Flughafen muss jedes Großmütterchen seine Nagelfeile rauskramen, aber man kann mit Kalaschnikows und Sprengstoff quer durch Europa fahren“, sagt sie in Anspielung auf den Aufgriff eines Waffenschmugglers am Wochenende in Bayern.

„Wieviele IS-Kämpfer bräuchte es, um die ganze Regierungsmischpoke in Berlin anzugreifen?“ Weder Angela Merkel, Thomas de Maizière, noch ein anderer Minister habe eine Ahnung, wie viele illegale Einwanderer oder Terroristen sich im Land aufhielten. „Und dabei verkündet Merkel über ihren GEZ-Propaganda-Kanal‘ die Bundeskanzlerin hat die Lage im Griff‘, die gefährlichste Frau Europas spricht schon in der dritten Person von sich, wie die Queen oder König Ludwig.“


Tausende johlen der ehemaligen Pegida-Oberbürgermeisterkandidatin Festerling zu. „Merkel muss weg!“ „Wiiieederstand!“ und immer wieder der Klassiker: „Lügenpresse!“ Bis zu 12.000 sollen es nach ersten Schätzungen der Studentengruppe „Durchgezählt“ sein, ein Polizist, der schon bei vielen „Spaziergängen“ im Einsatz war schätzt „knapp 20.000“.

Vor der verdunkelten Semperoper stehen voluminöse Lodenmantelherren neben gebeugten Trinkstubenmännern mit „Freiberger-Bier“-Baseballmützen neben Discomädchen mit glitzernden Handyhüllen neben haarigen Metalheads mit „Wallhalla statt Allah“-Hoodie neben den Fremdenfeinden der „Identitären Bewegung“ neben gesetzten Damen neben vielen, sehr vielen Jack-Wolfskin-Normalos. Es riecht nach Chanel Nummer 5, Wilthener Goldkrone und Old Spice.

Die etwa 500 Gegendemonstranten können sich nur selten von der Elbe her mit „Nazis raus“-Rufen in den Redepausen bemerkbar machen.

Alles, was sich rechts vom Bundestag bewegt, spaziert mit

Es ist nicht überraschend, dass eine Bewegung, die sich vor allem gegen den Import von Glaubenskriegen und die Zuwanderung von Muslimen richtet, Zulauf bekommt, wenn zuvor Frankreich von einem der schlimmsten Gewaltakte seit 9/11 erschüttert wurde, verübt von Islamisten, die sich, nach allem was man weiß, zwischen Syrien, Belgien und Frankreich bewegen konnten, ohne dass der Sicherheitsapparat dem etwas entgegensetzen konnte.


Es machen Tausende auf zum „Abendspaziergang“. Ausgerechnet nach dieser bürgerlichen Entspannungstechnik benennen sie ihre Demonstrationen, die trotz der mittlerweile mehr als einjährigen Übung unbeholfen wirkt und heute außer einiger vereinzelt herumstehenden Glatzköpfe so gar nichts von einem Aufmarsch hat.

Dass Pegida eine fremdenfeindliche Veranstaltung ist, unterstreichen die Redner fast wöchentlich. Und alles, was sich gegen den Bundestag bewegt, spaziert mit. Die Ewiggestrigen, denen es schwer fällt, den rechten Grußarm im Zaum zu halten. Die Neugestrigen, die durch die zunehmenden Manifestationen des Fremden in ihrem Lebensraum nach rechts driften. Hirnschwache Trunkenbolde, die irgendwem die Schuld für ihr unglückliches Dasein geben wollen.

Sie alle spazieren gegen Einwanderung im großen Stil und eine zu mächtige Europäische Union. Daneben gibt es immer wieder starken Beifall für prorussische und antiamerikanische Tiraden der Redner. Und Tausende johlen und signalisieren, dass sie liebend gerne den freundlichsten Hegemon seit Erfindung der Hegemonie, die Vereinigten Staaten von Amerika, gegen ein kleptokratisches, ideenloses und aggressives Russland eintauschen würden.

Doch eines kann man ganz sicher, mit der Mehrheit der Teilnehmer der Pegida kann man reden. Über die USA, über Einwanderung, Hass auf Muslime und Merkel und irre Verschwörungstheorien, nur wenige Versuche, mit einzelnen ins Gespräch zu kommen, wurden an diesem Montag zurückgewiesen.

 

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Spätestens nach einem Jahr Pegida sollte klar sein: Durch einen auf Allgemeinverträglichkeit heruntergeregelten Diskurs, der alle Ecken wegkratzt und alle Eckigen wegbeißt, werden sich die Tausenden wütenden Bürger und Fremdenfeinde in Dresden und anderswo nicht in Luft auflösen.

Quelle: Welt-online vom 17.11.2015

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