Der kommende Crash wird das Silberangebot vernichten

07:00 Uhr  |  Steve St. Angelo
Dem Markt ist es noch nicht bewusst, doch der bevorstehende Zusammenbruch der globalen Aktien- und Anleihenmärkte wird das weltweite Silberangebot vollkommen auslöschen. Die Mainstream-Investoren werden unglücklicherweise erst dann erkennen, wie wertvoll der Besitz von physischem Silber ist.

Die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die niedrigen Silberpreise haben erfahrene Edelmetallinvestoren dazu bewegt, Rekordmengen an Silber zu erwerben. Doch auch eine große Zahl an neuen Teilnehmern, die erstmals Gold oder Silber kaufen, strömt an den Markt. Das Unternehmen Money Metals Exchange, das Edelmetallmünzen und -barren über das Internet vertreibt, konnte beispielsweise nach eigenen Angaben in den 45 Tagen zwischen 16. Juni und 31. Juli eine Zunahme von 365% bei den Erstkäufern registrieren.

Der sprunghafte Anstieg der Silberkäufe in der letzten Zeit hat ein gewaltiges Loch in die Bestände des Einzelhandels gerissen und beeinflusst mittlerweile auch den Großhandelsmarkt. So wurden aus den Lagerbeständen COMEX heute wieder 1 Mio. Unzen Silber abgehoben!

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Aus dem CNT Depository, wo die an der COMEX gehandelten Edelmetalle gelagert werden, wurden 1,28 Mio. Unzen aus der Kategorie „Eligible“ abgehoben. Wenn wir diese Summe mit den anderen kleineren Abhebungen und den neuen Einlagen in Höhe von 443.807 Unzen verrechnen, erhalten wir den Nettobetrag des von der COMEX abgezogenen Silbers: 958.531 Unzen. Da wurde also an einem einzigen Tag so ganz nebenbei wieder fast eine Million Unzen Silber abgehoben.

Die USGS hatte derweil wieder neue Daten zu den Silberimporten der USA veröffentlicht. Demnach beliefen sich die Einfuhren im Mai auf 475 Tonnen. Wenn wir die Zahlen aus allen Monaten von Januar bis Mai addieren, dann ergibt sich die enorme Summe von 2.510 Tonnen bzw. 81 Mio. Unzen.

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Wie Sie sehen, fielen die Silbereinfuhren der Vereinigten Staaten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres damit um 523 Tonnen höher aus als im selben Zeitraum 2014, als es noch 1.987 Tonnen waren. Verglichen mit vergangenem Jahr sind sie also bisher um 26% gestiegen und werden in diesem Jahr insgesamt voraussichtlich die 6.000-Tonnen-Marke überschreiten. Das ist nach wie vor überraschend, weil die Silbernachfrage am US-amerikanischen Markt 2015 wahrscheinlich geringer ausfällt als im letzten Jahr.

Das Silver Institute veröffentlichte jedoch kürzlich eine Pressemitteilung, derzufolge die Silberschmuckimporte der USA in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 11% zugenommen haben. Diese Schmuckimporte werden in den Statistiken der USGS weder unter Silbermünzen und -barren noch unter Doré-Silberbarren aufgeführt. Der untenstehende Chart zeigt, welche Länder in diesem Jahr Silbermünzen, Silberbarren und Doré-Silberbarren in die Vereinigten Staaten ausgeführt haben:

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2.133 Tonnen des importierten Silbers (85% der insgesamt 2.510 Tonnen) entfielen von Januar bis Mai allein auf Mexiko, Kanada und Polen. Die Herstellung von Silberschmuck ist in diesen drei Ländern übrigens nicht von großer Bedeutung, sondern konzentriert sich vor allem auf Indien und andere asiatische Staaten.

Die USA selbst stellte nach Angaben der 2015 World Silver Survey im vergangenen Jahr zudem nur etwa 397 (12,7 Mio. Unzen) Tonnen an Silberschmuck her. Das Land importiert in diesem Jahr zwar größere Mengen an Silberschmuck, diese sind jedoch nicht Teil der Einfuhrzahlen für physisches Silber.

Die Frage ist also, was mit den Rekordmengen an Silber geschieht, die seit Anfang des Jahres in die USA geliefert werden. Ich könnte mir vorstellen, dass der überwiegende Teil von großen Unternehmen oder Organisationen oder von wohlhabenden Privatpersonen aufgekauft wird. Ich tausche mich regelmäßig mit einigen Händlern am Silbermarkt aus und diese sagen mir immer wieder, dass Silber 80% ihrer Edelmetallverkäufe ausmacht. Und dabei handelt es sich nicht nur um Mini-Beträge für die Durchschnittsbürger, sondern um große, sechs- bis siebenstellige Summen.

Das ist auch der Grund für die enorme Nachfrage nach der Anlagemünze Silver Eagle, die viel höher ist, als die nach dem Gold Eagle. Die Gold-Eagle-Verkäufe zogen im Juli aufgrund des möglichen Austritts Griechenlands aus der Eurozone und den damit verbundenen Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte besonders stark an und kletterten auf 176.000 Unzen. (Zum Vergleich: Im Juni wurden 76.000 Unzen der Goldmünze verkauft.) In den ersten elf Tagen des August konnten jedoch nur 7.500 Unzen abgesetzt werden.

Vergleichen Sie das nun mit den Verkaufszahlen der Silver-Eagle-Münzen:

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In ersten elf Tagen des August belief sich der Absatz bereits auf 2,1 Mio. Unzen und liegt damit bereits über der im gesamten Mai verkauften Menge von 2 Mio. Unzen. Für jeden Gold Eagle haben die Anleger in diesem Monat also 281 Silver Eagles gekauft! Vergleichen Sie das mit dem Verhältnis von 31:1 im Juli:

  • Silver-Eagle-Verkäufe im Juli = 5.529.000 Unzen
  • Gold-Eagle-Verkäufe im Juli = 176.000 Unzen
  • Verhältnis von Silver Eagles zu Gold Eagles im Juli = 31:1
  • Verhältnis von Silver Eagles zu Gold Eagles im August = 281:1

Während viele Investoren in diesem Monat weniger Gold kaufen, weil sie glauben, die Zauberer der US-Notenbank Fed und der Zentralbanken hätten die Situation an den globalen Finanzmärkten wieder unter Kontrolle gebracht, erwerben andere schlaue Anleger weiterhin Silber in großen Mengen. Wir dürfen nicht vergessen, dass nur 1% der Marktteilnehmer für diese Rekordverkäufe verantwortlich sind. Die eigentliche Frage ist also, was mit dem Silberangebot geschehen wird, wenn die große Mehrheit der Anleger endlich aufwacht!

Investoren sollten sich vor Augen führen, wie gewaltig die Silbermengen sind, die an die USA und Indien geliefert werden. Wenn Sie den Silver Chart Report gelesen haben, erinnern Sie sich sicher an den folgenden Chart (Nr. 44 von insgesamt 48 ausführlich erklärten Charts):

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Der Chart zeigt die jährlichen Silberimporte Indiens (gelbbraun) und der USA (blau). Wie Sie sehen können, weisen die indischen Einfuhren sehr große Schwankungen auf, während die der USA vergleichsweise stabil blieben. Indien kauft von Jahr zu Jahr stark unterschiedliche Mengen an Silberbarren: In manchen Jahren sind die Importe sehr hoch, in anderen geht die Nachfrage deutlich zurück. 2013 und 2014 waren ausgezeichnete Jahre – doch das Beste kommt erst noch, und zwar in diesem Jahr!

Dem monatlichen Edelmetall-Update von ETF Securities zufolge, sind die indischen Silberimporte in den ersten sechs Monaten 2015 verglichen mit dem gleichen Zeitraum des letzten Jahres um 61% angestiegen. Damit befindet sich das Land auf bestem Wege, in diesem Jahr insgesamt mehr 9.000 Tonnen oder 300 Mio. Unzen des Edelmetalls zu kaufen. Wenn zudem die USA wie erwartet 6.000 Tonnen (193 Mio. Unzen) importieren, dann werden beide Länder zusammen 493 Mio. Unzen auf dem internationalen Markt nachfragen! Damit würde nicht nur die Menge der Einfuhren 105 Mio. Unzen über dem Vorjahreswert liegen, sondern die beiden Staaten würden allein fast 60% der weltweiten Minenfördermenge verbrauchen!

Alarmstufe Rot: Wachen Sie auf, bevor es zu spät ist!

Obwohl wir bereits beobachten können, dass die Investitionsnachfrage nach Silbermünzen und -barren zunimmt, kann ich mir gut vorstellen, dass viele Anleger ihre Käufe noch immer hinauszögern – sie warten entweder auf den perfekten Moment, um Silber noch günstiger einkaufen zu können oder versuchen den Zeitpunkt des künftigen Börsencrashs zu bestimmen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist eine miserable Strategie! Natürlich lässt sich nie mit Sicherheit sagen, wie es in Zukunft weitergeht, doch die Anzeichen dafür, dass wir früher oder später in eine gewaltige Krise schlittern, mehren sich. Wenn der Einzelhandel den Verkauf von Silver Eagles und den kanadischen Maple-Leaf-Münzen schon jetzt rationiert und auch bei anderen Silbermünzen und -barren mit Wartezeiten von zwei bis vier Wochen zu rechnen ist, wird das in Zukunft wohl nur noch schlimmer werden.

Viele Investoren zögern noch, Silber zu kaufen, weil sie glauben, dass die Preise innerhalb der nächsten Jahrzehnte niedrig bleiben könnten, so wie das zwischen 1983 und 2003 der Fall war. Auch wenn diese Meinung von vielen vertreten wird, wird es diesmal anders kommen! Sie fragen, warum? Weil das weltweite Ölangebot im Gegensatz zu den letzten drei Jahrzehnten nicht weiter steigen wird. Der Fiat-US-Dolllar konnte nur aufgrund der steigenden globalen Ölfördermenge die wichtigste Reservewährung der Welt bleiben, weil er den Fluss des weltweiten Energieangebots kontrollierte!

Auf vielen Webseiten lese ich immer noch den berüchtigten Ausspruch von Mayer Amschel Bauer Rothschild: „Gebt mit die Kontrolle über die Währung eines Landes und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht.“ Das mag zutreffend gewesen sein, als Mayer Rothschild (1744-1812) es vor mehr als 200 Jahren sagte. Heute müsste es jedoch heißen, „Gebt mir die Kontrolle über die Energieversorgung, und es interessiert mich nicht, wer das Geld kontrolliert!“

Die Schieferölindustrie der Vereinigten Staaten steckt in großen Schwierigkeiten. Jetzt, da der Ölpreis unter 44 US-Dollar je Barrel gefallen ist, können Sie sich für das zweite Halbjahr 2015 auf ein gewaltiges Spektakel gefasst machen. Der Zusammenbruch der US-amerikanischen Schieferölindustrie könnte genau der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt, so wie die Subprime-Krise am Immobilienmarkt die Finanzkrise von 2008 ins Rollen brachte.

Der kommende globale Börsencrash wird das Silberangebot der Welt vollkommen vernichten! Die Hinweise sind bereits überall zu erkennen, doch die Mehrheit der Investoren will einfach nicht wahr haben, dass das Ende nah ist!

Quelle: goldseiten.de vom 14.08.2015

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boom beach hack cheats
7 Jahre zuvor

If you aim at the corners of buildings clustered together,
you could, in theory, take them all out with well-aimed opening shots.