- Verschärft das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz die Situation in der Altenpflege? (imago / allOver-MEV)
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister #Laumann warnt davor, dass das Programm der Bundesregierung gegen den #Pflegenotstand die Situation in der Altenpflege verschärfen könnte.
Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur, man müsse aufpassen, dass Verbesserungen im Klinikbereich nicht auf Kosten der #Altenpflege gingen. Laumann begründet das mit dem Lohngefälle zwischen Arbeitsplätzen in Seniorenheimen und in Kliniken. Er befürchte, dass die neuen Regelungen „einen Sog ins Krankenhaus“ auslösen könnten. Laumann forderte daher vergleichbare Rahmenbedingungen.
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch das sogenannte Pflegepersonal-Stärkungsgesetz auf den Weg gebracht. Neben 13.000 neuen Stellen in der Altenpflege ab dem kommenden Jahr sieht es ab 2020 auch Personaluntergrenzen in Krankenhäusern vor. Kliniken, die diese unterschreiten, drohen finanzielle Kürzungen. Krankenhäuser hätten daher die Wahl, sagte Bundesgesundheitsminister Spahn (#CDU), „entweder mehr Pflegekräfte einstellen oder aber aber weniger Patienten behandeln“.
Altenpflegekräfte haben nach Angaben der Techniker Krankenkasse im Vergleich zu anderen Berufsgruppen auch ein deutlich höheres Risiko, ihren Beruf nicht mehr ausüben zu können. Einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung zufolge beziehen Beschäftigte aus dem Bereich doppelt so häufig eine Erwerbsminderungs- oder Berufsunfähigkeitsrente wie mit Blick auf Alter und Geschlecht eigentlich zu erwarten wäre.
Der Autor und Pflegeexperte Claus Fussek bezeichnete im Deutschlandfunk Arbeitsbelastung, -bedingungen und -klima als Hauptprobleme in der Pflege. Viele Arbeitskräfte gingen, weil sie am Ende seien: Wir leisten uns die Perversität, dass selbst Auszubildende verheizt werden und als Billigstarbeitskräfte genommen werden.“ Pflege müsse die Schicksalsfrage der Nation werden, forderte Fussek. Mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Spahn sprach er von „Symbolpolitik“.
Quelle: Deutschlandfunk vom 02.08.2018
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