Asien: Russland, Indien und Iran wollen alternative Handelsroute zum Suezkanal schaffen

Russland, Indien und Iran wollen alternative Handelsroute zum Suezkanal schaffen

Symbolbild

Beamte aus #Indien, #Iran und #Russland haben vor, über ein großes gemeinsames Projekt zu verhandeln, das darauf abzielt, einen neuen Güterverkehrskorridor einzurichten, der zu einer billigeren und kürzeren Alternative zum #Suezkanal werden könnte.

Die neue Transportpassage, der North South Transport Corridor (INSTC), soll den Indischen Ozean und den Persischen Golf durch den Iran mit Russland und Europa verbinden, so die iranische staatliche Nachrichtenagentur Press TV. Bei dem 7.200 Kilometer langen Korridor sollen See- und Eisenbahnstrecken kombiniert werden. Das indische Ministerium für #Handel und Industrie verkündete in einer Erklärung:

 

Der INSTC ist die kürzeste multimodale Transportroute, die den Indischen Ozean und den Persischen Golf über den Iran mit Russland und Nordeuropa verbindet.

Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass trilaterale Gespräche zwischen den Parteien für den 23. November geplant sind.

Die Route wird es ermöglichen, Ladungen aus Indien in den iranischen Hafen Bandar Abbas zu liefern. Anschließend wird die Ware auf dem Landweg nach Bandar Anzali, dem iranischen Hafen am Kaspischen Meer, transportiert. Danach werden die Waren zum russischen Südhafen Astrachan transportiert, von wo aus sie per Bahn nach Europa gelangen.

Durch die neue Transportader können Zeit und Kosten des Transports um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Die Transportzeit zwischen Mumbai und Moskau wird sich angeblich auf 20 Tage reduzieren. Die jährliche Kapazität der Transportader wird auf 30 Millionen Tonnen geschätzt. Der indische Handelsminister Suresh Prabhu erklärte gegenüber den Medien:

Alle Fragen können gelöst werden, um die (INSTC-) Route so früh wie möglich zu operationalisieren.

Derzeit müssen indische Logistikunternehmen Sendungen durch China, Europa oder den Iran verschicken, um Zugang zu zentralasiatischen Märkten zu erhalten. Die beiden erstgenannten Wege sollen lang, zeitaufwendig und unvermeidlich teuer sein, wobei die iranische Route als die rentabelste angesehen wird.

Indien versucht auch, sich einen Handelsweg zu den Märkten des Binnenstaates Afghanistan zu erkämpfen und das benachbarte Pakistan inmitten der anhaltenden territorialen Spannungen um das Kaschmir zu umgehen. Bislang sagte die indische Führung 500 Millionen US-Dollar für die Entwicklung des iranischen Hafens Chabahar zu, der für die Erreichung des Ziels entscheidend ist. Für Afghanistan bedeutet der Korridor durch den Iran Milliarden von US-Dollar im Handel und reduziert die Auslandsabhängigkeit des Landes bei der Transporthilfe.

Das ehrgeizige INSTC-Projekt geht auf die breitere Initiative Chinas, die „One Belt One Road“-Initiative, zurück. Das Multi-Billionen-Dollar-Projekt kann möglicherweise die Route Indien-Iran-Russland in die Kette der globalen Transporte einbeziehen, was für zukünftige Geschäfte und den Handel von enormer Bedeutung wäre.

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
5 Jahre zuvor

Das ist ein machbarer Plan! Dann sind auch drei Staaten aus dem Seehandelsrecht raus. Das ergibt nochmals Einsparungen und nicht zu knapp!
Diesen Gedankenquantensprung gab es schon 1914, da hat der Kaiser im DR vorgeschlagen einen Bahnstrecke Berlin Bagdad zu bauen. Damit wollte ER aus dem Seehandelsrecht raus, wo über Hapag Lioyt die Deutsche Melkkuh abgemolken wurde. Die buchführenden Nasen in England haben sofort Alarm geschlagen. Sie etwas ganz erbärmliches au8sgedacht. Es kam zum Attentat auf den Thronfolger in Sarajewo und das Deutsche Reich war nach wenigen Wochen mit dem Beistand packt in den Ersten Weltkrieg verpflichtet. Ausgang bekannt. Bis heute nicht beendet!
Ob die neuerliche Ankündigung eine Landverbindung zu bauen um das Seerecht auszuhebeln den Hühnerstall genau so aufwirbelt wie 1914 werden uns Gräber zeigen, oder auch nicht!

Birgit
Birgit
5 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

Damit geht es den Parasiten an den Kragen !