Frankreich – Kommt jetzt der gelbe Bürgerkrieg?

MARILLA SLOMINSKI

25. November 2018

screenshot YouTube

screenshot YouTube

Die Proteste von mutmaßlich rund 8000 „Gelben Westen“-Trägern in Paris gingen gestern gewaltsam zu Ende. Die Polizei ging mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und massivem Tränengaseinsatz gegen Demonstranten vor, die versuchten, in die Sperrzone am unteren Ende des Prachtboulevards Champs Elysées mit dem Concorde-Platz, der Nationalversammlung und dem nahe gelegenen Elyséepalast vorzudringen. Ihren Anfang nahmen die Proteste in der Erhöhung des Dieselpreises – inzwischen richtet sich die Wut der Franzosen immer mehr gegen Präsident Macron persönlich und seine Regierung. 

Verwirrung herrscht in den Mainstreammedien angesichts der Teilnehmerzahlen der Demonstrationen, die in ganz Frankreich stattfanden.

Im ganzen Land beteiligten sich laut Innenministerium rund 23.000 Menschen an den Protesten, davon etwa 5.000 auf den Champs-Élysées in Paris. Die hatten die Polizei eigentlich zur strikten Sicherheitszone erklärt„, meldet der SWR, 

In ganz Frankreich beteiligten sich laut Innenministerium bis zum Nachmittag 81.000 Menschen an den Protestaktionen„, berichtet die Welt und die Tagesschau legt noch einen oben drauf: „Dem Innenministerium zufolge demonstrierten landesweit rund 106.000 Menschen“, behauptet der Nachrichtensender.

screenshot Facebook

screenshot Facebook

In Frankreich spricht die Polizeigewerkschaft Policiers en colère sogar von 750.000 „Gelbe Westen-Trägern“ landesweit und bestreitet die Zahlen-Spiele des französischen Innenministers Christophe Castaner auf Facebook. Die Zahlen seien ihrer Mienung nach falsch, so die Polizisten.

5000 Polizisten sollen laut BBC in Paris im Einsatz gewesen sein. Sie sollten den Präsidentenpalast und das Parlamentsgebäude Assemblée Nationale vor den zwar wütenden, aber nach eigenen Angabe friedlichen Demonstranten abschirmen. „Wir sind nicht hier, um uns mit den Polizisten anzulegen. Wir wollen nur gehört werden“, so die Sprecherin Laetitia Dewalle.

 

 

Tarik@hogwxrts

Un retraité tabassé par des CRS…#GiletsJaunes #24Novembre

1.095

16:30 – 24. Nov. 2018

2.316 Nutzer sprechen darüber

Twitter Ads Info und Datenschutz

Und so waren Tausende in Paris unterwegs, sangen die Marseillaise und errichteten im dichten Tränengas-Nebel Barrikaden. Straßen waren gesperrt, Metro-Stationen geschlossen, es sei einer der größten Volksaufstände seit Jahren, berichtet The Telegraph. Die Bewegung beschreibt sich selbst als „unpolitisch“ und hat „weder Führer noch Lehre“. In den sozialen Netzwerken richtet sich der Unmut gegen Unternehmen, Steuern, Wohngeld, Arbeitsgesetze, soziale Sicherheit und teure Lebenshaltungskosten. Die ersten Proteste entzündete sich außerhalb der Städte, in den ländlichen Gebieten Frankreichs, in denen man auf das Auto angewiesen ist. Die Leute sind wütend über die Treibstoffkosten und Strafsteuern, die  zunehmend die französische Autofahrer treffen sollen.

62 % aller Autos in Frankreich sind Dieselfahrzeuge. Im vergangenen Jahr ist laut The Telegraph der Dieselpreis um 24 Prozent gestiegen. Der Liter kostet inzwischen 1 Euro 48. Geht es nach #Macron und seiner Regierung soll die Steuer für Diesel und Benzin bis 2022 bei 78 Cent pro Liter liegen. Sein erklärtes Ziel: bis 2040 sollen auf Frankreichs Straßen keine Diesel oder Benzin-Fahrzeuge mehr rollen. „Umweltfragen sollten nicht dazu missbraucht werden, um die Schwächsten zu besteuern“, findet hingegen Filets Jaunes (Gelbe Westen).

Screenshot (657)

Die Unterstützung in Frankreich für die Protestbewegung ist groß. Laut einer von Le Figaro in Auftrag gegebenen Umfrage befürworteten 77 Prozent der Franzosen, die Blockade der Hauptstadt an diesem Wochenende. 81 Prozent der Befragten nannten die Bewegung „Gelbe Westen“ populär, 77 Prozent mutig. Die Mehrheit ist sich einig, dass sie in keiner Weise gewalttätig ist.

„Was machen die da…es gibt zwar einige Randalierer, aber wir sind dafür nicht verantwortlich. Wir wollen nur gehört werden“, klagt eine Französin angesichts des eingesetzten Tränengases seitens der Polizei. „Das Problem in Frankreich ist, das wir keine Wahl haben, Wenn wir etwas wollen, müssen wir dafür kämpfen. Sie hören uns nicht mehr zu,“ so ein anderer Demonstrant gegenüber Euronews.“Wer denken die, sind wir? Was sind wir? Was sind wir? Sind wir Schafe? Was sind wir? Sind wir die Hunde der französischen Gesellschaft? Haben unsere Vorfahren deshalb gekämpft?“, klagt ein junger Mann wütend in die Kamera. Eine Frau spricht von Generalstreik – anders sei Macron nicht zu stoppen, glaubt sie.

Der allseits unbeliebte Präsident Präsident Emmanuel Macron schimpft unterdessen angesichts der Protestwelle aus seinem Präsidentenpalast, er verurteile die Gewalt „scharf“. Er spricht laut Welt von „Scham“ angesichts der Ausschreitungen. In Frankreich gebe es „keinen Platz für solche Gewalt“, so Merkels Verbündeter. Ob die Wut der Franzosen groß genug ist, um ihn vom Thron zu fegen, bleibt abzuwarten. Am nächsten Samstag soll es mit „Act 3“ weitergehen. Das Motto dieses Mal „Rücktritt Macron“.

Quelle: journalistenwatch.com vom 25.11.2018

Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
trackback

[…] Zum Artikel […]

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Von den Franzosen könnten sich die dummen Deutschen eine Scheibe abschneiden. Die kriegen Tausende auf die Strasse. In Deutschland bewegt sich nichts aber rein gar nichts. Alle liegen vor der Glotze rechts das Bier links die Salzstangen.