Druck von Politikern?: ZDF stellt Lobbyradar ein

14.12.2015
Udo Ulfkotte

In Berlin gibt es mehr als 600 Bundestagsabgeordnete. Auf jeden von ihnen kommen mehr als zehn Lobbyisten. Der Staatssender ZDF kündigte im Mai 2015 an, die Vernetzungen zwischen Politik und Lobbyisten aufzuzeigen. Doch nun kommt überraschend das Aus für das Projekt.

Das ZDF bewirbt seine Recherchearbeit von Lobbyradar im Internet mit folgenden Worten:

Mit dem Browser-Plugin bekommen Sie die Informationen von Lobbyradargenau dort, wo Sie im Netz unterwegs sind. Einmal installiert, erkennt dasLobbyradar-Plugin alle Personen und Organisationen unserer Lobby-Datenbank in den Texten, die Sie lesen. Die gefundenen Personen oder Organisationen werden markiert. Und wenn Sie mit der Maus über die Namen fahren, zeigt Lobbyradar,welche Verbindungen und Informationen in unserer Datenbank zu finden sind. Manche Nachricht und Geschichte wird so in einen völlig neuen Kontext gesetzt. Kostenlos, transparent und ohne dass Ihre Daten gespeichert werden.




Das klingt gut. Allerdings gefiel es unseren Politikern offenkundig gar nicht. Und Journalisten noch weniger. Denn jeder Bürger konnte dort bislang per Mausklick erkunden, welche Beziehungen es zwischen gekauften Journalisten und Politikern gibt.

Wie es heißt, habe sich ZDF-Intendant Thomas Bellut gegen die Weiterführung des Projekts entschieden. Nach uns vorliegenden Informationen gab es Druck aus dem überwiegend mit Politikern besetzten ZDF-Rundfunkrat sowie von weiteren Politikern. Das ZDF bestreitet diese Gründe für die Einstellung.

Vielleicht war die Transparenz von Lobbyradar einfach zu groß. Wenn man sich beispielsweise nur einmal die Vernetzungen von Elmar Theveßen (stellvertretender ZDF-Chefredakteur und ZDF-Innen-, Geheimdienst- und Sicherheitsexperte) anschaut, dann wird klar, warum zu viel Transparenz bei Lobbyradar wohl nicht unbedingt jedem gefällt.


Der Mann ist beispielsweise auch noch Aufsichtsratsmitglied (bei Doc.station), sitzt in der Elite-Organisation Atlantik-Brücke und ist auch noch ein Kuratoriumsmitglied.

Noch weniger gefallen dürften solche Recherchen der Asylindustrie. Wenn bekannt würde, wie eng diese mit Politik und Medien vernetzt ist, dann würden viele Bürger unsere angeblich so etablierten Politiker wohl eher nicht mehr wählen.

Sockenkoenig24.de

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Quelle: Kopp-online vom 14.12.2015

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