Immer mehr Einbrüche und Diebstähle – Umfrage: Deutsche fürchten sich zunehmend vor Kriminalität

Sonntag, 16.08.2015, 23:20
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dpa/Nicolas Armer Die Deutschen fühlen sich laut einer Umfrage zunehmend von Kriminalität bedroht

Fühlen sich die Menschen in Deutschland sicher? Laut einer aktuellen Umfrage bleibt das Sicherheitsgefühl der Bürger immer mehr auf der Strecke. Offenbar nicht ohne Grund: Während die Zahl der Einbrüche stieg, wurden bei der Polizei Stellen gestrichen.

  • Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich laut einer Emnid-Umfrage nicht ausreichend vor Kriminalität geschützt
  • Vor allem die Bürger in Ostdeutschland haben wenig Vertrauen in die Ermittlungen der Polizei
  • 16.000 Stellen bei der Polizei wurden in den vergangenen 15 Jahren gestrichen
  • Deutschlandweit wurden binnen sechs Monaten 261 Fahrkarten-Automaten geknackt

Die Menschen in Deutschland fühlen sich weniger sicher als im Vorjahr – das hat eine Umfrage ergeben. 54 Prozent fühlen sich nicht ausreichend vor Kriminalität geschützt, wie eine Emnid-Befragung im Auftrag der „Bild“ ergab. Vor einem Jahr waren es 47 Prozent. Der Anteil derer, die sich sicher fühlen, sank von 48 auf 43 Prozent.

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 501 Befragten fordern, dass die Präsenz der Polizei in der Öffentlichkeit erhöht wird. Besonders in Ostdeutschland haben die Menschen nur wenig Vertrauen in die Ermittlungen. So ist eine Mehrheit von 57 Prozent der Meinung, dass die Polizei bei Einbrüchen und Diebstählen nicht so nachdrücklich ermittelt wie das sein sollte, nur knapp jeder dritte sieht das anders. Im Westen dagegen ist das Verhältnis umgekehrt (39 zu 48 Prozent).

Im vergangenen Jahr stieg die Einbruchs- und Diebstahlskriminalität in Deutschland, die Zahl der Gewalttaten ging allerdings zurück.

Stellenstreichungen bei der Polizei

Am 1. Juli arbeiteten rund 215.000 Mitarbeiter im Polizeivollzugsdienst, wie das Blatt unter Berufung auf die Landesinnenministerien berichtet – damit seien 16.000 Stellen in den vergangenen 15 Jahren gestrichen worden. „Das entspricht der gesamten Personalstärke der Polizei Berlin“, zitierte das Blatt Jörg Radek, Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Bei der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen wurden im ersten Halbjahr mehr Fahrkartenautomaten aufgebrochen als im Vorjahr. Deutschlandweit wurden 261 Automaten von Januar bis Juni 2015 geknackt, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Zahlen der Bundespolizei berichtet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 224.

6,7 Millionen Schaden durch zerstörte Fahrkartenautomaten

Zurück ging allerdings die Zahl der aufgesprengten Fahrscheinautomaten – von 76 auf 52. Muss ein zerstörter Automat ersetzt werden, kostet das dem Bericht zufolge rund 30.000 Euro.

Allein bei der Deutschen Bahn wurden laut „Welt“ im ersten Halbjahr 2015 gut 200 Fahrkartenautomaten aufgebrochen oder gesprengt. Im gesamten Jahr 2014 waren es 392 Automaten. Der Schaden in ganz Deutschland betrug demnach 6,7 Millionen Euro.

Die Beute der Automatenknacker fällt nach Angaben der Bahn dagegen mager aus, oft seien es nur ein paar hundert Euro oder sogar weniger. Teilweise gehe es den Tätern gar nicht in erster Linie ums Geld, sondern um Zerstörung, zitiert die Zeitung Ermittler.

Quelle: Focus-online vom 16.08.2015

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