Schwabenoffensive: 1.500 Gelbwesten demonstrieren in Stuttgart für den Diesel!


VON JÜRGEN ELSÄSSER AM

Frankreich hat natürlich immer noch die Nase vorn: 7.000 in Paris – fast doppelt so viele wie vergangenen Samstag. Aber der Funke könnte überspringen….

Vielleicht waren es die Pläne einer Kommission der Bundesregierung zur Erhöhung der Spritpreise um über 50 Cent, um – angeblich – das Klima zu schützen. Und hinzu kam die Wetterprognose über den Einbruch einer Kältewelle – das Tief Frigida – mit Temperaturen bis zu minus 20 Grad bis in den März hinein. Viele werden sich gedacht haben: Wir Bürger sollen bluten für den Klimaschwindel, wir Dieselfahrer sollen kalt enteignet werden? Jedenfalls ist Stuttgart nicht ohne Grund Zentrum des neuen Protests: Seit 1. Januar gilt ein stadtweites (!) Fahrverbot für alle Diesel bis Klasse vier, über 60.000 Dieselbesitzer aus Stuttgart und Umgebung können ihr Fahrzeug nicht mehr innerstädtisch benutzen und sind gezwungen, sich ein neues zu kaufen…

Das ist der Hintergrund, der den heutigen Protest möglich machte: Mindestens 1.000, angeblich sogar 1.500 Menschen, viele mit gelben Westen, sammelten sich am Neckartor – dort, wo die grüne Hinterlist ein Feinstaub-Messgerät so platziert hat, dass garantiert überhöhte Werte herauskommen mussten. Sprechchöre: „Hermann muss weg“ – das ist der grüne Umweltminister. Man beachte: Letzte Woche waren es erst 250 Demonstranten gewesen. Eine Versechsfachung!

Das Schöne: Die Schwabenoffensive ist überparteilich. Man sah CDU-Mitglieder und AfD-Prominenz, aber die Masse waren Autofahrer wie Sie und ich, die nicht bereit sind, für die Diesel-Lügen der Grünen und des Abzockvereins Deutsche Umwelthilfe zu bezahlen. Genau dieser Bürgersinn stand auch am Anfang  der französischen Gelbwesten: Auch dort ging es mit dem Protest wegen der Spritpreiserhöhung los, die angeblich wegen der Klimapolitik unvermeidlich sei… Mittlerweile ist daraus eine veritable Systemkrise geworden, Premier Macron steht mit dem Rücken an der Wand. Heute war in #Frankreich der zehnte Protestsamstag, in Paris wurden 7.000 Demonstranten gemeldet, fast doppelt so viele wie am 12. Januar. Landesweit wurden für 14 Uhr 27.000 gemeldet, aber diese Zahl dürfte noch deutlich steigen.

Mit dabei heute: Die Diesel-Experten der AfD, MdL Peter Stauch und MdB Dirk Spaniel. Foto: Peter Stauch, Facebook

 

Zurück zu Stuttgart: Beim Protest mit dabei die Betriebsräte vom „Zentrum Automobil“, der freien Gewerkschaft beim Daimler (14 Prozent bei den letzten BR-Wahlen). Gewerkschaftschef Oliver Hilburger gab COMPACT ein Interview für unsere Spezialausgabe „Klimawandel. Fakten gegen Hysterie“, in der alle Argumente gegen den Öko-Wahnsinn und die Diesel-Lügen zusammengefasst sind. Ein Auszug:

 

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COMPACT: Wie viele Arbeitsplätze sind bedroht, wenn der Diesel jetzt über Verbote – schon über Verbotsdiskussionen! – kaputt gemacht wird?Hilburger: Das ist schwer zu sagen. Als realistische Größenordnung würde ich 150.000 bis 200.000 Arbeitsplätze – von insgesamt etwa 800.000 in der Automobilindustrie insgesamt – als gefährdet ansehen. Bei einem Verbot von Verbrennungsmotoren generell dürften es drei Mal so viele sein. Betroffen wäre dann auch in hohem Maße der Maschinenbau insgesamt. Hinzu kommt, dass durch den Wegfall von so vielen relativ gut bezahlten Jobs der Konsum erheblich zurückgehen wird, was Arbeitsplätze auch im Handel kostet.

COMPACT: Warum lassen sich die deutschen Autokonzerne ihr Geschäft von den Grünen kaputt machen und wehren sich nicht?

Hilburger: Mich stört das, dass die deutsche Automobilindustrie diesen Kampf trotz Fakten nicht führen will. Die Atomindustrie hat sich wenigstens noch versucht zu wehren. In unserer Branche: tote Hose. Daimler-Chef Dieter Zetsche gefällt sich lieber als Redner auf dem Bundesparteitag der Grünen und nennt die Flüchtlinge eine Chance auf ein neues Wirtschaftswunder… Seit vielen Jahren sage ich zu Konservativen, die den großen deutschen Herstellern noch ein patriotisches Gewissen zugestehen, wie falsch das ist. Die Partei der Autoindustrie ist nicht, wie viele meinen, die CDU – es sind die Grünen. Vielleicht kommt den deutschen Autobossen die grüne Kampagne sogar gelegen, weil ein Umstieg auf Elektroautos sehr viele Arbeitsplätze überflüssig machen würde. Bei der Produktion eines konventionellen Antriebs wird sieben Mal mehr Arbeitszeit gebraucht als bei einem elektrischen – entsprechend vergrößert sich der Profit bei der Umstellung. Und wenn außerhalb Deutschlands weiter Verbrennungsmotoren nachgefragt werden, was noch sehr lange der Fall sein wird, wird Daimler eben deren Herstellung nach Polen verlagern oder die Produktion in China verdoppeln, während in Deutschland Stellen abgebaut werden. Es geht also um die Verlagerung ins billigere Ausland.

Übrigens: Heute demonstrierten auch 150 Gelbwesten in Wiesbaden. Und am Dienstag wollen die Gelbwesten aus Frankreich nach Aachen kommen, wenn Macron und Merkel sich wieder öffentlich beschmusen wollen.

Jürgen Elsässer

JÜRGEN ELSÄSSER

Jürgen Elsässer, Jahrgang 1957, arbeitete seit Mitte der neunziger Jahre vorwiegend für linke Medien wie Junge Welt, Konkret, Freitag, Neues Deutschland. Nachdem dort das Meinungsklima immer restriktiver wurde, ging er unabhängige Wege. Heute ist er Chefredakteur von COMPACT-Magazin.

Quelle: compact-online.de vom 19.01.2019


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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Soso sind die Schwaben endlich aufgewacht? Aber sie haben doch grün gewählt. Nun müssen sie auch mit den idiotischen Gesetzen von denen leben.

Annette
Annette
5 Jahre zuvor

Grün? Ohne Auto könnt ihr euch ein Pferd kaufen, daß frißt dan grünes Gras…

J. Lippitsch
J. Lippitsch
5 Jahre zuvor

Hoffentlich werden die Menschen endlich wach und demonstrieren auch für ein sichere und bezahlbare Energieversorgung – auch durch Kohlekraftwerke!!!

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