Bad Köstritz. Am Dienstag starten die musikalischen Museumsrunden des Heinrich-Schütz-Hauses in einen neuen Jahrgang. Zu Gast ist Eszter Fontana, die mittlerweile im „Unruhestand“ befindliche Museumsdirektorin des Museums für Musikinstrumente der Universität Leipzig.
Ihr Thema ist der Verlag Breitkopf & Härtel, der älteste Musikverlag der Welt. Am 27. Januar 1719 vor 300 Jahren wurde er offiziell durch Einheirat von Bernhard Christoph Breitkopf in die Leipziger Druckerfamilie Müller gegründet. Bald kaufte man den Gasthof „Goldener Bär“ an, in dem nach Neubau der Verlag eingerichtet wurde.
Das Gasthofschild findet sich noch heute im Verlagssignet wieder. Einem „Who ist who“ der Musikgeschichte kommt die Namensliste der im Verlag Breitkopf & Härtel verlegten Komponisten gleich: die Bach-Söhne, Joseph Haydn, Johann Joachim Quantz, Carl Stamitz, Georg Philipp Telemann oder Wolfgang Amadeus Mozart.
Hier erschien „Schemellis Gesangbuch“ oder die Liedersammlung „Singende Muse an der Pleiße“ von Sperontes. Bei Clara Schumann und Franz Liszt war Breitkopf & Härtel auch wegen der Pianoforte-Produktion beliebt. Der Verlag korrespondierte mit allen namhaften Musikern, Komponisten und Musikwissenschaftlern vergangener Jahrhunderte.
Eszter Fontana hat sich eingehend mit der Leipziger Musikgeschichte befasst. Die Sächsische Instrumentenbaukunst vom 16. bis 18. Jahrhundert ist eines ihrer Spezialgebiete. Am Dienstag will sie ihre Zuhörer in die Welt der Verlage, der Notenausgaben aber auch des Klavierbaus in Leipzig entführen.
Dienstag, 8. Januar, 14 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus
Quelle: Ostthüringer Zeitung vom 07.01.2019
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