Donbass: Volksrepubliken wittern ukrainische Offensive

Nach der jüngsten Eskalation der Gefechte im Donbass fürchten die selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk, dass die Kiew-treuen Streitkräfte zu einer großen Offensive ausholen.

Die Donezker Bürgerwehr berichtete am Montag unter Verweis auf eigene Aufklärungsangaben, dass die ukrainische Armee neue Feuerstellungen einrichte. Im Raum Marjinka und Wolnowacha (15 Kilometer bzw. 40 Kilometer südwestlich von Donezk) seien Haubitzen-Stellungen geortet worden, teilte der Vizestabschef der Volkswehr, Eduard Bassurin, am Montag mit. Dies zeuge davon, dass „sich das ukrainische Militär auf eine militärische Aggression vorbereitet, die die Minsker Abkommen endgültig scheitern lassen wird“.Laut Igor Jaschtschenko vom Stab der Lugansker Volkswehr will Kiew noch vor Beginn der schlechten Herbstwitterung eine „aktive Phase“ seiner Militäroperation beginnen und jene Einheiten in den Kampf schicken, die während der seit Februar andauernden Waffenruhe ausgebildet und ausgerüstet worden seien.

Trotz der Waffenruhe sind mehrere Städte im Donezbecken in der vorigen Woche wieder aus schweren Waffen beschossen worden. An schlimmsten betroffen wurden die Millionenmetropole Donezk und der nördliche Vorort Gorlowka. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden die Geschosse von Dsjerschinsk und Artjomowsk aus abgefeuert. Diese beiden Städte westlich bzw. nördlich von Gorlowka stehen unter Kontrolle der ukrainischen Regierungsarmee. Die Beobachter OSZE bestätigten, dass Gorlowka „aus westlicher Richtung“ beschossen worden war.

„Einen derart massiven Beschuss hat die Donezker Volksrepublik seit langen nicht mehr erlebt“, sagte der Chefunterhändler der Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, am Sonntag. „Das ist eine der auffälligsten Provokationen der ukrainischen Streitkräfte seit Monaten. Wegen ihr standen wir gestern nur einen Schritt von einer  Wiederaufnahme der groß angelegten Kampfhandlungen entfernt.“ Puschilin rief die Spitzenpolitiker des Normandie-Formats (Kanzlerin Angela Merkel, Präsidenten Francois Hollande, Wladimir Putin und Petro Poroschenko) auf, „sich unverzüglich einzumischen, um einen regelrechten Krieg zu verhindern“.

Quelle: Sputnik vom 17.08.2015

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