Nach der jüngsten Eskalation der Gefechte im Donbass fürchten die selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk, dass die Kiew-treuen Streitkräfte zu einer großen Offensive ausholen.
Trotz der Waffenruhe sind mehrere Städte im Donezbecken in der vorigen Woche wieder aus schweren Waffen beschossen worden. An schlimmsten betroffen wurden die Millionenmetropole Donezk und der nördliche Vorort Gorlowka. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden die Geschosse von Dsjerschinsk und Artjomowsk aus abgefeuert. Diese beiden Städte westlich bzw. nördlich von Gorlowka stehen unter Kontrolle der ukrainischen Regierungsarmee. Die Beobachter OSZE bestätigten, dass Gorlowka „aus westlicher Richtung“ beschossen worden war.
„Einen derart massiven Beschuss hat die Donezker Volksrepublik seit langen nicht mehr erlebt“, sagte der Chefunterhändler der Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, am Sonntag. „Das ist eine der auffälligsten Provokationen der ukrainischen Streitkräfte seit Monaten. Wegen ihr standen wir gestern nur einen Schritt von einer Wiederaufnahme der groß angelegten Kampfhandlungen entfernt.“ Puschilin rief die Spitzenpolitiker des Normandie-Formats (Kanzlerin Angela Merkel, Präsidenten Francois Hollande, Wladimir Putin und Petro Poroschenko) auf, „sich unverzüglich einzumischen, um einen regelrechten Krieg zu verhindern“.
Quelle: Sputnik vom 17.08.2015