Umstritten Coca-Cola zahlt 1,5 Millionen Dollar für Studien, die Fast-Food für gesund erklären

 

Coca-Cola ist keine ungesunde Ernährung - sagen manche
Coca-Cola ist keine ungesunde Ernährung – sagen manche (© MAHATHIR MOHD YASIN / Shutterstock.com )
Coca-Cola möchte, dass Sie mehr Coca-Cola trinken. Das liegt in der Natur eines Getränkekonzerns. Über die Mittel kann man jetzt aber streiten: Denn Coca-Cola bezahlt Wissenschaftler 1,5 Millionen Dollar, damit die belegen, dass Softdrinks gut für Sie sind.

Warum werden Menschen in Industrieländern immer dicker? Weil sie sich ungesund ernähren, sagen die Einen und zeigen mit dem Finger auf Fast-Food, Softdrinks und Süßigkeiten. Weil sie sich zu wenig bewegen, sagen Andere und zeigen mit dem Finger auf Büroarbeitsplätze und das Wohnzimmersofa.

Kann man ungesunde Ernährung „wegtrainieren“?

Coca-Cola hat auch eine Meinung dazu und würde die gerne prominenter in der Öffentlichkeit sehen. Deswegen hat der Getränkekonzern jetzt das „Global Energy Balance Network“, kurz GEBN, gegründet, wie die New York Times berichtet.

Coca-Cola

Coca-Cola -Chart
Coca-Cola -Chart

Darin sind zahlreiche Wissenschaftler versammelt, die mangelnde Bewegung als Dickmacher sehen und nicht ungesunde Ernährung. Die Botschaft: Ihr könnt ruhig so viel Coca-Cola trinken, wie ihr wollt – ihr müsst die hinzugekommenen Pfunde danach nur „weglaufen“.

Studie widerspricht Coca-Cola

„Fitness trumps fatness“ ist denn auch das Motto eines der Gründungsmitglieder des GEBN, Steven Blair. „Es gibt keine überzeugenden Argumente, dass schlechte Ernährung die Ursache für Übergewicht ist“, sagte er.

Dummerweise haben gerade kürzlich US-amerikanische Kardiologen in einer Studie nachgewiesen, dass man schlechte Ernährung eben nicht einfach „weglaufen“ kann. „Körperliche Bewegung führt nicht zu Gewichtsverlust“, ist ihre Quintessenz.

Kooperation nicht ungewöhnlich

Coca-Cola zahlt dem GEBN 1,5 Millionen Dollar für seine Arbeit. Der Konzern spart zwar immer mehr an Kalorien und Zucker in seinen Getränken, bewirbt die aber gleichzeitig als ideale Ergänzung zum Sport.

Eine solche Kooperation ist nichts Ungewöhnliches, auch Konkurrent Pepsi, McDonalds und die Süßwarenkette Hersheys bezahlen Wissenschaftler. Coca-Cola betont denn auch, dass es ihnen um wissenschaftliche Erkenntnisse zu ihren Produkten geht und nicht um bestimmte Ergebnisse – die Auswahl der Wissenschaftler des GEBN spricht aber eine andere Sprache.

Christoph Sackmann

Quelle: finanzen100.de vom 17.08.2015

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