Experte: Kaum noch Mittel gegen Nordkoreas Atomwaffenambitionen

Gegen die atomare Aufrüstung Nordkoreas hat die Welt nach Ansicht von Professor Rüdiger Frank von der Uni Wien kaum noch wirksame Mittel. „Was Sanktionen angeht, hat die internationale Gemeinschaft das Problem, dass die Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft sind“, sagte der Experte.

„Das heißt, die vollmundigen Stellungnahmen, die wir das heute zu hören bekommen, sind  eher Rhetorik, einfach weil es keine Möglichkeiten mehr gibt. Nordkorea wir bereits sehr stark sanktioniert, da ist nicht mehr sehr viel Luft“, betonte der Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien, der seinerzeit ein Semester an der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang studiert hat, in einem Sputniknews-Interview mit Bolle Selke.

Prof. Frank verwies auf die Beweggründe der nordkoreanischen Politik: „Aus nordkoreanischer Sicht hängen der Atomtest und der Friedensprozesses durchaus zusammen. Das Eine ist durchaus eine Konsequenz des Anderen. Man ist der Meinung, wenn man sich selbst sicher sein kann, von außen nicht angegriffen zu werden, dann ist man auch eher bereit, vielleicht mit Südkorea zu sprechen. Man ist eher bereit, auch über Reformen im eigenen Land nachzudenken, weil man sich eben außenpolitisch sicher fühlt. Das größere Problem, was ich sehe, ist eher die Verhandlungsposition des Westens, speziell der Vereinigten Staaten, die sich bis jetzt nicht mit der offensichtlichen Tatsachen abfinden können, dass Nordkorea eine Atommacht ist und deswegen ihre Verhandlungsstrategie quasi ausschließlich auf eine komplette Denuklearisierung Nordkoreas ausrichten.

Das lehnen die Nordkoreaner ab und dann bleiben die Gespräche immer wieder stecken.“Angesichts der neuesten Entwicklung komme China als der inoffizielle „Schutzpatron“ Nordkoreas besonders stark unter Druck, meinte er. „Für die Chinesen ist dies das allergrößte Problem. Es ist ja kein Verbündeter Nordkoreas, dass stimmt ja nicht. Nordkorea ist für China genauso problematisch wie für Südkorea oder Japan auch. Nur gilt Nordkorea eben als Freund Chinas, eher noch so, dass China als Schutzmacht Nordkoreas gilt. Man gibt den Chinesen also eine gewisse Verantwortung für das was die Nordkoreaner tun. Das ist zwar nicht realistisch, es stimmt einfach nicht, die Nordkoreaner machen genau dass, was sie selbst wollen, und lassen sich von den Chinesen da nicht reinreden. Das glaubt den Chinesen aber keiner und dementsprechend wächst der internationale Druck auf China, doch bitteschön etwas zu unternehmen gegen diese Tests der Nordkoreaner. Das führt in China zu großer Frustration und wird wahrscheinlich auch zu entsprechenden Gesprächen zwischen beiden Ländern führen, die aber nicht offiziell stattfinden werden.“

 

„Sanktionen wären eigentlich nur noch von chinesischer Seite möglich“, fügte Prof. Frank hinzu. „Speziell wenn China also komplett den Außenhandel einstellen würde, das sind ja immerhin 90 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels — mit China. Nur hätte China dann im Prinzip das Problem, dass man damit de facto einen Atomstaat destabilisieren würde, und das wäre nicht sehr klug. Also China ist quasi gezwungen, diese Wirtschaftskontakte mit Nordkorea aufrecht zu erhalten, um es nicht zu einem Kollaps in Nordkorea kommen zu lassen, der ja dann der Kollaps in einem Atomstaat wäre. Das ist für ein Nachbarland wie China natürlich ein hohes Sicherheitsrisiko, dass man nicht eingeht.“Der jüngste Waffentest in Nordkorea könnte nach Ansicht des Experten einen nuklearen Wettlauf in Ostasien anspornen. „Ich sehe hier mittel- oder langfristig eine sehr große Gefahr, gar nicht so sehr ausgehend von einem möglichen nordkoreanischen Atomangriff. Sondern eher davon, dass in Südkorea und vor allem Japan die Stimmen jetzt immer lauter werden, die auch für die eigenen Länder Atomwaffen verlangen, um sich entsprechend gegen Nordkorea verteidigen zu können. Wenn es diesen Stimmen gelingt, an politischem Einfluss zu gewinnen, dann hätten wir quasi einen nuklearen Wettlauf in Ostasien. Das kann in niemandes Interesse liegen. Da sehe ich die größte Bedrohung für den Frieden.“

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Quelle: Sputnik vom 06.01.2016

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