Donezker Volksrepublik: Tausende Studienbewerber aus Zentral- und Westukraine

Mehr als 18.500 junge Menschen bewerben sich um Studienplätze in der Volksrepublik Donezk. Rund 5.400 Studienanträge haben die Hochschulen der international nicht anerkannten Region aus den Gebieten erhalten, die unter Kontrolle der zentralen Regierung in Kiew stehen.

„Die Bewerbungskampagne ist zu Ende“, teilte die Bildungsministerin der Donezker Volksrepublik am Mittwoch mit. Nach ihren Angaben wurden mehr als 18.500 Studienanträge eingereicht. Etwa 13.000 von ihnen stammten aus der Donezker Volksrepublik selbst, weitere 155 aus Russland. „5.438 Studienbewerber kamen aus der Ukraine, hauptsächlich aus dem Gebiet Donezk (Regionen, die unter Kontrolle der ukrainischen Armee stehen – Red.), aber auch aus der westlichen Ukraine.“
Die Führung in Donezk kontrolliert das gleichnamige ostukrainische Gebiet nur teilweise.

Das ostukrainische Gebiet Donezk und die benachbarte Region Lugansk hatten im Frühjahr 2014 nach einem Referendum ihre Unabhängigkeit erklärt und Volksrepubliken ausgerufen. Der Anlass dafür war der Februar-Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition den Staatschef Viktor Janukowitsch für abgesetzt erklärt hatte. Obwohl die von der Verfassung vorgeschriebene 75-Prozent-Mehrheit im Parlament nicht erreicht worden war, stellten Oppositionsparteien eine Übergangsregierung, die von den westlichen Staaten unverzüglich anerkannt wurde.

Dagegen haben die von russischsprachigen Einwohnern dominierten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine die neue, nationalistisch geprägte Regierung in Kiew nicht anerkannt. Dort demonstrierten tausende Menschen für ein Referendum und eine Föderalisierung der Ukraine. Regimegegner besetzten Verwaltungsgebäude, bauten Barrikaden und riefen „Volksrepubliken“ aus. Daraufhin startete die Regierung in Kiew in den Protestregionen eine „Anti-Terror-Operation“ unter Einsatz von Panzern, Raketenwerfern, Hubschraubern und Flugzeugen.

Bei den blutigen Gefechten zwischen Militär und Milizen sind laut UN-Angaben knapp 7000 Zivilisten getötet worden. Seit dem 15. Februar gilt im Kampfgebiet eine Waffenruhe, die unter Vermittlung Deutschlands, Frankreichs und Russlands ausgehandelt wurde.

Quelle: Sputnik vom 19.08.2015

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